Kaiserin Elisabeth von Österreich
Das poetische Tagebuch
Kaiserin Elisabeth von Österreich

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Titania.

Titania sitzt auf grauem Fels verlassen,
Zu ihrem Füssen liegt das tiefe Thal;
Sie sah die Blumen rings um sich erblassen,
Ob ihrem Haupte ward die Buche kahl;
Und auf die Blätter hin, die gelben, nassen,
Da tropft des düstern Nebels graue Qual;
Der Gletscher hüllt in Dunst sich ein, als schlief er,
Der Himmel senkt sich bleiern tief und tiefer.

Titania, du verwöhntes Kind der Sonne,
Du dauerst mich in deiner Einsamkeit!
Geschaffen bist du nicht für diese Zone,
Du brauchst des Lichtes goldne Seligkeit;
Verlass den grauen Felsen und bewohne
Dort jenen Stern voll ros'ger Herrlichkeit;
Denn hier in dieser Felsen Nebellagen
Wirst du moros und kaum mehr zu ertragen!


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