Kaiserin Elisabeth von Österreich
Das poetische Tagebuch
Kaiserin Elisabeth von Österreich

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Durch Ludwigs Tod und die Familienstreitigkeiten, die ihm folgten, war Elisabeths Gesundheit derartig erschüttert, daß sie bei einer Kur in Gastein Erholung suchen wollte. Allerdings blieb sie hier nur vom 1. bis 4. Juli 1886, da der kaiserliche Leibarzt Dr. Widerhofer eine Kur verbot: »Sehr gefährlich, in solcher Erregung die Bäder zu gebrauchen« (Valerie-Tagebuch 2. Juli 1886).

Gastein

1. Juli 1886

Nur kranke Glieder dachte ich zu bringen,
Wo mystisch deine heissen Wasser springen,
Geheimnisvoll, versagend und erteilend;
Hier jede Hoffnung raubend, dorten heilend.

Doch wie der Hirsch von trauter Heimatstelle,
Den Pfeil im Herzen, sich flüchtet an die Quelle,
So bring ich dir ein Herz, zu Tod verwundet;
Vernarben mag's; doch ob es je gesundet?


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