Kaiserin Elisabeth von Österreich
Das poetische Tagebuch
Kaiserin Elisabeth von Österreich

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Auf der Reise von England nach Bad Kreuth in Bayern gedachte Elisabeth am Rhein der Freundin »im fernen Ost«, ihrer Dichterkollegin Carmen Sylva, die aus dem Hause Wied stammte und am Rhein aufgewachsen war:

Rheinlied.

Wie bist du so lieblich, verführerisch schön,
Du grüner, du wonniger Rhein!
Mit deinen ruinenbeschatteten Höh'n,
Die Lenden umgürtet mit Wein.
Es glänzt deine Fläche gleich eitelem Gold
Im Nachmittag-Sonnengeschmeid,
Als König der Flüsse die Krone gezollt
Hat selbst auch die Sonne dir heut'.

*

Und doch, dein lachend' Bild schmerzt meine Seele,
Der Freundin denke ich im fernen Ost;
Ich weiss, dass selbst an Pelleschs reiner Quelle
Das bittre Kräutlein »Heimweh« heimlich sprosst.


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