Ludwig I. von Bayern
Gedichte
Ludwig I. von Bayern

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An den Menschen.

In dem Himmel schon hienieden.
Ein Entschwungener der Zeit,
Senkt sich in den Menschen Frieden,
Athmet schon die Seligkeit.

Daß es so nicht immer bleibet!
Ach! der Leidenschaften Sturm
Zum verbot'nen Baume treibet
Und am Herzen nagt der Wurm.

Aus der Geister hehrer Sphäre,
Aus dem nie getrübten Licht
Stürzt den Menschen ird'sche Schwere,
Ihn behält der Himmel nicht.

Unermüdet soll er ringen,
Aus dem Sinnentraum erwacht,
Sich zum ew'gen Tag zu schwingen
Aus der lastend finstern Nacht.

Aber endlos ist das Steigen,
Endlos ist das Sinken hie,
Die Begierden niemals schweigen,
Finden die Befried'gung nie.

Stets erzeugt sich Widerstreben,
Rasch erneuert sich der Krieg,
Ruhe nicht ist hier gegeben,
Jenseits währt allein der Sieg.


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