Ludwig I. von Bayern
Gedichte
Ludwig I. von Bayern

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XXIV. Sonett.

Dem, welcher Kost der Seligen genossen,
    Kann ird'sche Nahrung ferner nicht genügen.
    Nicht Sinnlichkeit den Menschen mehr vergnügen.
    Dem sich der Himmel liebend aufgeschlossen.

Zwar locket sie mit reizend üpp'gen Zügen,
    Doch sind sie gleich in finstere Nacht zerflossen,
    Wie That (die Frucht) dem Wunsch (der Blüth') entsprossen,
    Ihm kann nur mehr Genuß die Sünde lügen.

Im Menschen kämpfen feindliche Gewalten,
    Zum Bösen sucht es stets ihn zu verleiten,
    In ihm ein immerwechselndes Gestalten.

Ganz wird die Sünde nur vom Menschen scheiden,
    Wird an dem Kreuze fest er stets sich halten,
    Nur dann kann ew'ger Frieden ihn begleiten. Maskengaben.


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