Ludwig I. von Bayern
Gedichte
Ludwig I. von Bayern

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Alpenlied.

Es schwinden die drückenden Sorgen
Im hellthauigen Morgen,
Auf der Alpen erfreuender Höh'
Ferne der Sterblichen feindlicher Näh'.

Im freyen Gebiete der Lüfte,
Unter mir grausende Klüfte;
Rauschender Ströme tosender Fall;
Gränze an das unendliche All.

Es liegen in Tiefe die Gründe,
Wohnet verderbend die Sünde,
Unter mir ein wolkiges Meer,
Oben unermeßliches Leer.

Und schöner erscheinet die Bläue,
Himmelvoll nahet die Weihe,
Eine niemals empfundene Lust
Gläubig erfüllet die menschliche Brust.

Die Blumen im Sonnenreiz blühen,
Die Eiswände, die ewigen, glühen;
Hinweg von der Höhe Gebiet,
Höher die sehnende Seele es zieht.


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