Ludwig I. von Bayern
Gedichte
Ludwig I. von Bayern

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Der Mönch in Oberzell.Oberzell liegt nicht weit von Himmelspforten, das in der Nähe von Würzburg steht.

Meiner Schwelle
Naht die Welle,
Laßt mich ungestillt;
Jede weichet,
Keine zeiget
Der Geliebten Bild.

Nehmt die Thränen
Mit, das Sehnen
Nimmt der Tod allein;
Werth dem Herzen
Sind die Schmerzen,
Werth der Liebe Pein.

Bin nicht ferne
Meinem Sterne,
Der verdeckt doch mir,
Bleibt es immer;
Nimmer! nimmer!
Seh' ich mehr ihn hier.

Woge! trage
Meine Tage
Schnelle, schnelle fort;
Möchten rinnen
Bald von hinnen
Sie zum Friedensport!

Wellen treiben,
Ich muß bleiben,
Schon im Leben tobt.
Nacht auf Erden!
Jenseits werden
Seh' ich Morgenroth.

Sterbgeläute
Ruf zur Freude,
Ruf zum Hochzeitsfest.
Mir gegeben
Wird das Lehen,
Wenn es mich verläßt.


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