Ludwig I. von Bayern
Gedichte
Ludwig I. von Bayern

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Du.

O! Du, nur Du, Geliebte, nenne mich,
Ein mächt'ger Zauber ist in diesem Wort gelegen,
Beseligend Empfinden fühle ich
Sich durch mein ganzes Wesen sanft entzückend regen.

Daß du mit trautem, zutraulichem Du
Mich nennst, dieß will zu meinem Glücke nur noch fehlen,
Es stößt dem Herzen süße Wonne zu,
Ist gleichgestimmter Menschen geistiges Vermählen.

Geliebte, darum nenne mich jetzt Du,
Und immer Du bis an das Ende von dem Leben,
Es wird der Seele des Besitzes Ruh',
Dem Herzen nur in diesem Wort gegeben.

Und frey und offen da bekennt der Mund,
Was sonsten wäre nimmermehr aus ihm gekommen;
Das Du gesteht, was nie das Sie gestund,
Dem Menschen ist die bange Schüchternheit entnommen.

Du Beste, unsre Herzen sind vereint,
O! lass' des Zwanges kalte Steifheit auch verschwinden,
Vertraut und innig, wie's die Seele meynt,
Den Widerhall davon in Allem finden.


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