Ludwig I. von Bayern
Gedichte
Ludwig I. von Bayern

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XXIII. Sonett.

Es möchte gern der Sterbliche sich theilen,
    Dem Geistigen und Sinnlichen gehören.
    Läßt von der Hölle Lügen sich bethören.
    Und will doch wieder zu dem Himmel eilen.

Es gibt für ihn kein Ruhen und kein Weilen,
    Ein Schiff, das Stürme drohen zu zerstören;
    Gehorsam nur kann sie allein beschwören,
    Die arg zerrissne Seele einzig heilen.

O! wem das Licht der Wahrheit aufgegangen.
    Der las in ew'gen Zügen Gottes Willen
    Und kann nicht mehr die Sünde froh umfangen.

Bereits wird Qual in Wollust ihn erfüllen,
    Nach Frieden trachten wird dann sein Verlangen,
    Das Treue gegen Gott allein kann stillen.


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