Ludwig I. von Bayern
Gedichte
Ludwig I. von Bayern

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Der immerwährende Ueberwinder.

Amor, ewig loser Knabe,
Nie mehr könnt' es dir gelingen,
Daß ich würde deine Habe,
Mich auf's neue zu bezwingen,
Tragen nimmer ich dein Joch:
Dieses wähnte hoffend ich,
Wieder doch
Als dein Sklave siehst du mich.

Holde Schöne, darf ich hoffen?
Darf ich Liebender es wagen.
Tief von Amors Pfeil getroffen,
Nie ich liebe dir zu sagen?
Sehe seufzend hin zu dir,
Wünsche Ruhe nicht zurück,
Wünsche mir
Nur in Gegenliebe Glück.

Freudig trag' ich deine Ketten,
Bin von Zauber hingerissen,
Will ans ihnen mich nicht retten;
Liebe nur kann ich nicht missen,
Ich, den beuget kein Geschick,
Bin der Liebe unterthan,
Deinem Blick;
Nicht ungütig sieh mich an.

Meine Ruhe ist verschwunden,
Und der Frieden mußte fliehen,
Fühle mich an dich gebunden,
Deinen Siegeswagen ziehen.
Glücklich bin ich in dem Schmerz,
Gern ertrage ich die Pein,
Kann dein Herz
Einstens liebend für mich seyn.


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