Ludwig I. von Bayern
Gedichte
Ludwig I. von Bayern

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III. Sonett.

Es ist der Frieden längstens hier verschwunden,
    Am Himmel suchet ihn von Neuem wieder,
    Von dorten kommt er in den Menschen nieder,
    Von reinem Herzen wird er nur gefunden.

Geheilet werden sanft der Seele Wunden,
    Wir fühlen uns zum All gehör'nde Glieder,
    Uns höher heben in dem Flug der Lieder,
    Vom bangen Zwang der Gegenwart entbunden.

Es labet auch Genuß in stillen Thränen
    Und in der Rührung himmlischem Entzücken,
    Verklärend glänzt die Zukunft uns erfreuend.

Befreyend will das namenlose Sehnen
    Den Menschen seinem engen Kreis entrücken,
    In dieses Leben Vorgefühle streuend.


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