Ludwig I. von Bayern
Gedichte
Ludwig I. von Bayern

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Ebenfalls an Schiller.

Das Schöne kann auf Erden nicht bestehen,
Erschaffen ist es nicht für diese Welt,
Worüber schwebet es mit Geisterwehen,
Zur Ewigkeit es frühe sich gesellt.

Verloren ist's, wenn wir's gewonnen glauben;
Wir nennen unser, ach! den Sänger kaum,
So sehen wir den Göttlichen uns rauben,
Er schwindet schnell, ein wonneschöner Traum.

Geschmücket mit dem ew'gen Lorbeerkranze,
Ist dir geworden deines Lebens Lohn,
Verkläret wohnst du nun im Himmelsglanze
Und siehest, was Du hie geahnet schon.

Gepriesen sey, der nie die Kunst entweihet,
Der nie ins Reich der Sünde trat hinaus,
Der Reine nur sich an das Sel'ge reihet,
Er gehet ein in seines Vaters Haus.

Du Reiner, schwebest zu dem Ewigreinen,
Du, welchen sein der Teutsche stolzer nennt;
Unsterblich lebt dein Name bey den Deinen,
In Schillers Lied der Teutsche sich erkennt.

Und unvergänglich wird im Herzen bleiben,
Was du so schön gesagt, so wahr gefühlt;
Es werden Früchte deine Worte treiben,
Von keinem Strom der Zeiten weggespühlt.


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