Ludwig I. von Bayern
Gedichte
Ludwig I. von Bayern

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XIX. Sonett.

Auf den Tod der Gräfin Julie Zichy.

Die Erde kann das Himmlische nicht halten,
    Es muß sich zu der Heimath bald erheben;
    Geendet, Julia, ist nicht dein Leben,
    Verklärt wollt' es zu edlerm sich entfalten.

Der Macht der Zeit, den irdischen Gewalten
    Ist nicht, das Ideale untergeben,
    Es mußte zu dem Ewigen entschweben,
    Zur Engelsflur, das Schönste dürft' nicht alten.

Es ward der Aufenthalt nur uns verschieden,
    Nicht dir, denn wo du wohnest ist der Himmel,
    In dir der Tugend immerwähr'nder Frieden.

Du, die im gottvergessenden Getümmel
    Gewesen eine Heilige hienieden,
    Du lebest nun in ew'gem Glanzgewimmel.


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