Ludwig I. von Bayern
Gedichte
Ludwig I. von Bayern

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XX. Sonett.

Wenn Blicke mit den Tönen sich verbinden,
    So öffnen sich des Himmels lichte Räume.
    (Daß diese Wonne immerhin doch schäume!)
    Es schwebt der Geist in seligem Empfinden.

Es sind nicht trügerische leere Träume,
    Die spurlos in die Nichtigkeit verschwinden,
    Gefühle, die dem Schlummer sich entwinden;
    Die Sonne weckt die Blüthe so der Bäume.

Der Seele Sprache lebt in den Gesängen,
    Die, wie sie wollen, das Gemüth gestalten,
    Die Scheidewand des Standes schnell zersprengen.

Gehorchend überirdischen Gewalten,
    Darf nicht den Menschen Sorge mehr beengen,
    Wenn Töne in dem Herzen wiederhallten.


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