Ludwig I. von Bayern
Gedichte
Ludwig I. von Bayern

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Klage.

Ach! das Schöne kann nicht dauern;
Aus des Paradieses Traum
Sinken wir zurück, zu trauern
In der Leere weitem Raum.

Dürfen nur den Himmel ahnen.
Nur im Vorgefühl das Glück,
Denn der Erde störend Mahnen
Stürzt uns immerhin zurück.

Doch wir leben unser Leben
In der Liebe Blüthe nur.
Fühlen uns durch sie erheben
Zu der edleren Natur.

Liebe führt zum Sterngefilde,
Giebt zu allem Großen Muth,
Leuchtet in der Gottheit Milde,
Und der Mensch durch sie wird gut.

Wenn das Schönere wir wissen
Und das Herrliche gefühlt.
Und es dennoch wieder missen.
Dieser Schmerz wird nie gekühlt.

Doch wer mag nicht Wonne kennen,
Wenn er sie auch bald entbehrt?
Kurz allein wird es uns trennen.
Die Vereinigung dann währt.


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