Ludwig I. von Bayern
Gedichte
Ludwig I. von Bayern

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An die Flora in Wörlitz.

Lieblich gestaltete, niedliche Nymphe,
Unbemerkt unter der Menge Gespielen,
Wohl an kühlender Quelle, in einem
Der so zauberisch reizenden Garten,
Welche einst Cäsar dem Volk geschenkt
Durch's Testament, ihm, welchem er alles
In dem Leben geraubt, nebst der langen
Herrschaft der Welt auch die Freyheit. Geschätzt nicht
Standest du im Unzählbaren da.
Gierig erspähte der Norden dich, führte
Jubelnd, als sey ihm geworden das schönste
Glück (erworben durch goldene Summen),
Dich im Triumph in die rauhen Gefilde,
(Spärlich gedeiht da, mühsam die Kunst),
Tempel dir bauend, in welchem du thronst als
Göttin der Blumen, italische Flora;
Und so verehret als göttlich der Teutsche,
Was zu betrachten nicht würdigt der Römer.


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