Friedrich der Große
Briefe
Friedrich der Große

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An Prinz Heinrich

Potsdam, 20. Januar 1786.

Dein Geburtstag mußte jedenfalls von einem Bruder, der Dich liebt, festlich begangen werden. Wir haben ihn gefeiert, in Duodezformat, so wie es bei den paar Menschen, die hier sind, möglich war. Aber das war für mein Herz kein Hindernis, aufrichtigsten Anteil daran zu nehmen. Du erkundigst Dich, lieber Bruder, nach mir? Ich habe mich der vorgeschriebenen ärztlichen Mittel bedient. Einen Tag lang fühlte ich mich erleichtert; seitdem nimmt die Verschleimung wieder zu, und infolge eines ständigen quälenden Hustens kann ich keine Nacht ein Auge schließen. Ich werde merklich schwächer, und so lange der Ausfluß, der sich in Luftröhre und Lunge ergießt, nicht geringer wird, glaube ich nicht an Genesung.

Ich habe den Herzog von Weimar hier gesehen; ich fand ihn ausgezeichnet, fand auch nicht, daß »Götz von Berlichingen« die geringste Spur bei ihm hinterlassen hat.

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