Friedrich der Große
Briefe
Friedrich der Große

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An Grumbkow

Remusberg, 14. Februar 1737.

Ich schicke Ihnen, hochverehrter General, alle mir mitgeteilten Briefe über die Verhandlungen betreffs Jülich und Berg zurück, da ich zu sehr fürchte, dergleichen Schriftstücke in Händen zu haben. Was ich in unserer Sache tun würde, und was, wie ich glaube, der König tun wird, wäre dies: ich würde mich vor allem mit dem Kaiser gut stellen, den Holländern einreden, ich brauchte ihre Vermittlung, mich aber ihnen gegenüber zu nichts verpflichten und inzwischen alle 40 Schwadronen Dragoner nebst den Husaren nach dem Klevischen schicken, 2 Regimenter Kavallerie nebst den Garnisontruppen in Ostpreußen lassen und die ganze übrige Infanterie sowie den Rest der schweren Kavallerie in der Kurmark zusammenziehen. Sobald dann jemand Miene macht, meinen Plänen entgegenzutreten, bin ich imstande, ihm auf den Leib zu gehen; und die 40 Schwadronen Dragoner erhalten Befehl, bei Eintritt des Erbfalls in Jülich und Berg einzurücken und beide Herzogtümer zu besetzen. Will man dann zu Unterhandlungen schreiten, so kann man weiter nichts tun, als uns zur Räumung von Jülich bewegen und uns Berg lassen. Besetzen wir dagegen nur Berg, so wird man uns auch dies halb wieder abzwacken. Vielleicht können Sie von diesen Erwägungen Gebrauch machen. Finden sie Ihren Beifall, so eignen Sie sie sich bitte nur an. Von entscheidender Bedeutung ist die baldige Entsendung der Dragoner, ehe noch der Erbfall eintritt; denn verpassen wir den Augenblick des Todes des Kurfürsten, so ist unser Streich verfehlt.

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