Friedrich der Große
Briefe
Friedrich der Große

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An den Minister Graf Podewils

Schweidnitz, 16. Dezember 1740.

Lieber Podewils, ich habe den Rubikon überschritten mit fliegenden Fahnen und klingendem Spiel. Meine Truppen sind vom besten Willen beseelt, die Offiziere voller Ehrgeiz, und unsere Generale hungern nach Ruhm; alles wird nach Wunsch gehen, und ich habe Anlaß, mir alles erdenkliche Gute von diesem Unternehmen zu versprechen.

Schicken Sie mir Bülow, gehen Sie ihm recht um den Bart und machen Sie ihm den eigenen Vorteil seines Herrn handgreiflich. Kurzum, es gilt, sich die Kenntnis des menschlichen Herzens zunutze zu machen, und so wollen wir zu unseren Gunsten Eigennutz, Ehrgeiz, Liebe, Ruhmsucht und alle Mächte in Bewegung setzen, die die menschliche Seele aufrütteln können.

Ich bin entschlossen, entweder unterzugehen oder mit diesem Unternehmen mir einen ehrenvollen Namen zu machen.

Mein Herz weissagt mir alles nur mögliche Gute. Genug, es ist eine innere Gewißheit, deren Ursprung für uns im Dunkeln ruht, die mir Glück und Gelingen verheißt. Ich werde in Berlin nicht erscheinen, ohne mich des Blutes, aus dem ich entsprossen bin, würdig erwiesen zu haben, und würdig der tüchtigen Soldaten, die ich zu führen die Ehre habe. Leben Sie wohl, ich empfehle Sie dem Schutze Gottes.

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