Friedrich der Große
Briefe
Friedrich der Große

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An den Geheimen Kämmerer Fredersdorf

(1754)

Es ist mihr recht lieb das du dießes mahl wieder durch bist, allein wessen Schuld ist es? meine beiersche Köchin berümt Sich das sie dihr in der Cuhr Hat, Lachmann brauchstu dermank und wer weis wie Viehl andere Dokters.

ich mus dihr die reine Wahrheit Sagen du führst dihr wie ein ungezogen Fant auf und wan du gesundt wärst wie ein unfernünftiger Mensch mach doch ein Mahl ein Ende mit die Närsche Quacksalberei da duh gewiße wohr du nicht davon abläßest dihr den thoht mit thun würst, oder du wirft mihr zwingen deine Leute in Eid und Flicht zu nehmen auf daß sie mihr gleich angeben müssen wen ein neuer Docter kömmt oder dihr Medicin geschicket wirdt Hästu mihr gefolget so Würstu dießen Sommer und Herbst guht zu gebracht haben, aber die Närsche und ohnmögliche einbildung in 8 Tagen gesundt zu werden hat dihr fast ein Mörder an deinen Leibe gemacht, ich Sage es dihr rein heraus Würstu dir jetzunder nicht von allen deinen Jdioten Docters alte Weiber etc. loßschlagen so werde ich Cothenius verbieten den Fuß in deinen Hause zu setzen und werde mihr nicht weiter umb dihr bekümmern den wenn du so Närsch bist das du dihr nach so vielen Proben durch Solches liederliches Gesinde willst umbs leben bringen lassen So Mögstu deinen Willen haben aber so wirdt dich auch kein Mensch beklagen.

Du Hast mihr zwar Vihl versprochen aber du bist so leichtgläubig und So leicht Sinnig das man auf deine Worte keinen Staat machen kann. Sehe nuhn Selber was du thun willst, und Morgen gib deine resolution, den es muß der Sache ein rechtes Ende werden Sonsten Crepirste meiner Sehlen aus puren übermuth.

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