Friedrich der Große
Briefe
Friedrich der Große

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An die Königin Ulrike von Schweden

Potsdam, 5. Oktober 1776.

Was mich von allen Nachrichten aus Stockholm am meisten interessiert, ist Deine Gesundheit, liebe Schwester. Man schreibt mir, das Fieber habe Dich endlich ganz verlassen, und ich wünsche, daß es nie wiederkehrt.

Die Ritterschauspiele eines Amadis und Roland, die man aus ihrem Schlummer erweckt hat, können uns einen Augenblick unterhalten, indem sie das Kostüm und die Torheiten des 14. und 15. Jahrhunderts zur Anschauung bringen. Aber diese modernen Ritterkämpfe werden kaum mit solcher Erbitterung ausgefochten sein, wie jene alten, die manch tapferem Kämpen das Leben kosteten und den Tod Heinrichs II. verursachten. In Braunschweig habe ich dergleichen in burlesker Form darstellen sehen. Es war lustig genug. Die Ritter waren Stallknechte, im Narrenkleid, mit vorn und hinten zerbeultem Panzer; statt Lanzen trugen sie Holzstangen mit einer Platte an der Spitze. Sie hoben sich damit leicht aus dem Sattel und konnten sich im Fall nicht wehe tun, da sie überall ausgestopft waren. Dies schöne Schauspiel fand auf meiner Hochzeit statt.

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