Friedrich der Große
Briefe
Friedrich der Große

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An Grumbkow

Ruppin, 2. Dezember 1732.

Ich habe Briefe von einem Freunde erhalten, wonach der König, als er den Husten hatte, zu Hacke sagte: »Nuhn werden die leute sagen, der alte menschen queler wird sterben, aber saget ihnen nuhr, das der nach mihr kommen wird, der werde sie alle zum teufet jagen, und das würden sie davon haben.« Mich läßt das alles völlig kalt. Wie Sie, lieber Freund, gehe ich meinen graden Weg und lasse jeden nach Lust schimpfen. Mein Gewissen ist mein Richter. Mag man von mir alles sagen, was man will; wenn mein Gewissen nur rein ist, pfeife ich auf die Meinung der Leute. La Chétardie wäre sehr zu beklagen, wenn es verboten würde, sich höflich gegen ihn zu benehmen. Es wäre sehr traurig, wenn es eine Sünde wäre, einen Fremden anständig zu behandeln. Komme, was da wolle; ich werde nie aufhören, Ihnen bei jeder Gelegenheit zu beweisen, daß ich Ihr wahrer Freund bin, und daß ich, ernstlich gesprochen, nichts unterlassen werde, um Ihnen meine Dankbarkeit zu bezeigen.

Belagerung der Festung Philippsburg durch die Franzosen im Jahre 1734.

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