Friedrich der Große
Briefe
Friedrich der Große

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Vollmacht und Instruktion für General Finck

(August 1759)

Weilen mir eine schwere Krankheit zugestoßen, so übergebe das Commando meiner Armee während der Krankheit bis an meine Besserung an den General Finck, und kann er im Nothfall von des General Kleisten Corps ingleichen disponieren, nachdem es die Umstände erfordern; ingleichen von denen Magazins in Stettin, Berlin, Küstrin und Magdeburg.

Friderich.

Instruktion vor den General Finck

Der General Finck kriegt eine schwere Commission. Die unglückliche Armee, so ich ihm übergebe, ist nicht mehr im Stande, mit die Russen zu schlagen. Hadik wird nach Berlin eilen, vielleicht Laudon auch. Gehet der General Finck diese beide nach, so kommen die Russen ihm im Rücken. Bleibt er an der Oder stehen, so kriegt er den Hadik diesseit. Indessen so glaube, daß, wann Laudon nach Berlin wollte, solchen könnte er unterwegens attaquiren und schlagen. Solches, wor es gut gehet, giebt dem Ungelück einen Anstand und hält die Sachen auf. Zeit gewonnen, ist sehr viel bei diesen desperaten Umständen.

Die Zeitungen aus Torgau und Dresden wird ihm Cöper, mein Secretär, geben. Er muß meinem Bruder, den ich (zum) Generalissimus bei der Armee declariret, von allem berichten. Dieses Unglück ganz wieder herzustellen, gehet nicht an; indessen was mein Bruder befehlen wird, das muß geschehen. An meinen Neveu muß die Armee schwören.

Dieses ist der einzige Rath, den ich bei denen unglücklichen Umständen im Stande zu geben bin; hätte ich noch Ressourcen, so wäre ich darbei geblieben.

Friderich.

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