Friedrich der Große
Briefe
Friedrich der Große

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An den Thronfolger August Wilhelm

Leitmeritz, 19. Juli 1757.

Du weißt nicht, was Du willst, noch was Du tust. In einem Briefe schreibst Du, ich möchte Dir von hier aus Brot senden, und dabei gibst Du feige Gabel preis, das die Verbindung mit Zittau, Deinem Magazin, herstellt! Du wirst immer nur ein jammervoller Heerführer sein. Befehlige doch einen Harem von Hoffräuleins, meinetwegen; solange ich aber am Leben bin, vertraue ich Dir keine zehn Mann mehr an. Wenn ich tot bin, mache so viel Dummheiten, wie Du willst; die gehen dann auf Deine Rechnung. Aber solange ich lebe, sollst Du keine mehr machen, die dem Staat zum Nachteil ausschlagen. Das ist alles, was ich Dir zu sagen habe. Mögen Deine besten Offiziere jetzt die Schweinerei, die Du angerichtet hast, wieder gutmachen; prüfe Deine Kraft, ehe Du um ein Kommando bittest! Was ich Dir sage, ist hart, doch wahr. Du zwingst mich dazu, indem Du es dahin bringst, daß die Armee und ich ihren Ruf einbüßen und der Staat zugrunde geht.

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