Sextus Aurelius Propertius
Werke
Sextus Aurelius Propertius

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XXV.
An Cynthia.

        Spott war Ich und Gelächter dem Schmaus' an gerüsteten Tafeln,
    Und frei konnte von mir jeglicher schwazen nach Lust.
Hab' ich dir doch fünf Jahr' in beständiger Treue gedienet!
    Nägel zernagst du noch einst, klagend um solchen Bestand. 242
5   Thränen verschlagen mir nichts! Dies Künstlein hat mich beschnellet.
    Stets, wann Tücke du hegst, Cynthia, weinest du gern.
Weinen auch werd' ich im Gehn; doch Schmerz der Beleidigung sieget:
    Denn nicht schicklich gepasst lässest du bleiben das Joch.
Lebt nun wohl, ihr Schwellen, die unseren Worten bethränt sind,
10       Und du, von zürnender Hand nimmer gebrochene Thür!
Doch dich dränge beschwert mit verheimlichten Jahren das Alter,
    Und der Gestalt heillos komme die Runzel geeilt!
Rupfen dir wirst du sodann die ergrauenden Haar' aus der Wurzel,
    Auch wenn das Runzelgesicht strafend der Spiegel dir zeigt.
15   O dann trägst Ausschließung auch du, und verachtenden Hochmut;
    Was du gethan, wird beklagt, thut man es, Greisin, auch dir.
Diese durch Schicksal grausen Verwünschungen kündet mein Blatt dir.
    Deiner Gestalt Ausgang lerne bedenken mit Graun!

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