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| Was doch wundert es dich, wenn ein Weib mein Leben herumdrillt, Und fortschleppt in dem Zwang ihrer Geseze den Mann? Was doch dichtest du mir Feigheit zum schmählichen Vorwurf, Weil ich zerbrechen das Joch, sprengen die Bande nicht kann? |
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| 5 | Richtiger ahndet der Schiffer vorher ankommenden Nachtsturm; Und durch Wunden belehrt, weiß sich der Krieger zu scheun! Eben so war ich selbst großsprecherisch einst in der Jugend. Jezt durch mein Beispiel wiziger, lerne die Furcht. In diamantene Joch' hat flammende Stiere Medea |
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| 10 | Eingezwängt, und gesät Waffengeklirr in den Grund; Auch des hütenden Drachen entsezliche Schlünde verschloss sie: Dass zur äsonischen Burg ginge das goldene Vließ. 201 Trozig erkühnte sich einst die Mäolerin Penthesilea, Pfeile zu schnellen vom Ross, Danaerschiffen zum Hohn. |
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| 15 | Als ihr goldener Helm enthüllt nun hatte das Antliz, Jezt von der hellen Gestalt ward der Besieger besiegt. Omfale schwang so weit sich hervor im Glanze der Schönheit, Lydia's Mädchen, geklärt von dem gygäischen See, Dass er, welcher die Seulen gestellt dem befriedigten Erdkreis, |
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| 20 | Mit so gehärteter Hand drehete weiches Gespinnst. Babylon schuf sich zur Veste Semiramis, Persia's Fürstin, Und aus gebackenem Stein hub sie gediegen den Wall: Wenn zween Wagen im Lauf sich begegneten über den Mauern, Beide, die Ax' unberührt, rolleten sicher vorbei. |
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| 25 | Mitten auch zog den Eufrates sie durch, wo sie Burgen gefestigt, Und hieß Baktra das Haupt neigen dem Herschergebot. 202 Doch, was soll ich Heroen, und was anklagen die Götter? Ruchtbar machte ja selbst Jupiter sich und sein Haus. Was? die neulich zur Schmach hersegelte unseren Waffen, |
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| 30 | Ha! das Weib, von dem Trupp eigener Diener gebraucht, Diese, der schandbaren Ehe zum Preis', hat verlanget die Mauern Rom's, und ihrem Befehl fröhnende Väter des Volks? Schädliche Alexandréa, du Land voll trüglicher Listen, Und du, Memfis, so oft blutig zu unserem Weh, |
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| 35 | Wo dreifachen Triumf an dem Strand' einbüßte Pompejus! Diesen Fleck, o Rom, löschet dir nimmer ein Tag! Besser ja wäre dein Leib im phlegräischen Felde bestattet, Wenn du dem Schwäher sogar hättest den Nacken gereicht. Siehe, die buhlende Fürstin des blutschandhaften Kanopus, |
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| 40 | Einziges Brandmal sie jenem philippischen Stamm: 203 Die wollt' unserem Zeus aufstellen den Blaffer Anubis, Und mit des Nilus Wut Tiberis Stärke bedrohn, Rom's weithallende Tuba mit klapperndem Sister verscheuchen, Und nachschieben ihr Boot unsrem geschnäbelten Mast, |
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| 45 | Spannen ihr Mückengezelt schmachvoll dem tarpejischen Felsen, Richten vor Marius Bildseulen und Siegestrofä'n! Was nun hilfts, dass zerbrochen uns sind Tarquinius Beile, Dem sein herrischer Stolz schimpflichen Namen gebracht, Sollten wir dulden ein Weib? O freue dich, Rom, des Triumfes, |
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| 50 | Und dem Erhalter Augustus flehe du langes Gedeihn! Dennoch musstest du fliehn in den Strom des verschüchterten Nilus; Dennoch fesselte dir Romulus Fessel die Hand! Schauspiel war mir der Arm, wie die heilige Natter ihn anbiss, Und wie die Glieder geheim kriechender Schlummer durchdrang. 204 |
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| 55 | Nicht die durftest du scheun, da der dein Bürger, o Rom, war, Nicht auch des Feldherrn taumelnde Zunge von Wein. Unsere Stadt auf dem Siebenbirg', obwaltend dem Erdkreis, Hat vor dem Kriege gezagt einer bedrohenden Frau: Beute von Hannibal du, ihr Siegsdenkmale von Siphax, |
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| 60 | Und, o des Pyrrhus Ruhm, uns vor den Füßen zermalmt! Curtius stellete sich mit des Pfuhls Ausfüllung ein Denkmal; Decius, da er das Ross spornete, brach das Gefecht; Cocles Pfad ist Zeuge der abgeworfenen Brücke; Und von des Raben Geleit wurde Corvinus benamt. |
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| 65 | Götter erbaueten sie, und Götter auch schüzen die Mauern. Roma, wenn Cäsar lebt, fürchtet den Jupiter kaum. Wo sind Scipio's Flotten nunmehr? wo die Fahnen Camillus? Und bosporische Sieg' unter Pompejus erkämpft? 205 Phöbus der Leukader singt umkehrender Heere Gedächtnis. |
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| 70 | So viel Kriegsanstalt rafte der einzige Tag, Doch du, ob du besuchest den Port, ob, Schiffer, verlassest, Cäsar denke dein Herz rings im ionischen Meer. |