|
||||||||||||||
| Autoren | ∞ | Werke | ∞ | Neu | ∞ | Information | ∞ | Shop | ∞ | Lesetips | ∞ | Textquelle | ∞ | |
|
|
||||||||||||||
| Autoren | ∞ | Werke | ∞ | Neu | ∞ | Information | ∞ | Shop | ∞ | Lesetips | ∞ | Textquelle | ∞ | |
Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++
| So soll mir nie hinfort Aufruhr in der Liebe bekannt sein, Auch nie ohne dich mir Wachenden schwinden die Nacht!216 Als für das schüchterne Knabengewand mich hüllte die Toga, Und mir die Freiheit ward, Wege der Liebe zu gehn; |
||
| 5 | Hat mich Neuling zuerst in traulicher Nächte Geheimnis, Traun ohn' alles Geschenk, jene Lycinna geweiht. Schon drei Jahre seitdem, wol nicht viel weniger, sind es; Und, wie ich weiß, kaum zehn Worte noch wechselten wir, Alles hat dein Amor getilgt; kein Mädchen nach dir hat |
|
| 10 | Jemals mir um den Hals zärtliche Bande geschmiegt. Dirce bezeugt, wie sie tobte bei gleich wahrhaftigem Vorwurf, Dass in Antiope's Arm Lykus die Treue verlezt. Ha, wie die Königin oft die lieblichen Haare versengte, Wie in das zarte Gesicht grausame Hände sie schwang! |
|
| 15 | Ha, wie der Dienenden oft unmäßige Lasten sie zuwog, Und mit dem Haupt unsanft ruhn auf der Erde sie hieß! 217 Oftmals gab sie der Magd unreinliches Dunkel zur Wohnung; Oftmals weigerte sie ärmliches Wasser dem Durst. Jupiter, nie kommst Du der Antiope Retter, die so viel |
|
| 20 | Leiden erträgt? Ihr zerreibt kettendes Eisen die Hand! Bist du ein Gott, unrühmlich ist dirs, dass fröhne dein Mägdlein! Wem soll Antiope doch flehn in der Fessel, denn dir? Dennoch allein, so viel ihr der Kraft noch boten die Glieder, Riss sie der Königin Band sich von den Händen hinweg. |
|
| 25 | Drauf des Cithärons Jähe mit ängstlichen Füßen erklomm sie; Nacht wars, und vom Frost traurig das Lager bereift. Oft, vom irren Geräusch der Asopusfluten erreget, Glaubte sie, hinter ihr her komme der Herscherin Fuß. Hart auch fand sie den Zethus, und weich zu Thränen Amfion, |
|
| 30 | Ach, die Mutter, vom Schirm eigener Hürden verbannt. 218 Und gleichwie, wann große Bewegungen senket die Meerflut, Eurus vom Kampf ablässt gegen des Notus Gewalt, Dass am stillen Gestade der Schwall im Sande verrauschet: So sank matt, ihr Knie beugend, das Mädchen dahin. |
|
| 35 | Spät doch fühlet das Herz; kund wird den Söhnen der Irthum. Würdiger Vormund du Jupiters Söhnen, o Greis! Du giebst jenen die Mutter zurück; und jene zum Schleifen Binden der Dirce den Leib unter den tobigen Stier. Jezt, Antiope, kenne den Zeus! Dir zum Ruhme geführt wird |
|
| 40 | Dirce, die weit umher fürchterlich duldet den Tod. Zethus Weid' ist mit Blute betropft, und jubelnden Päan Tönt Amfion dem Sieg' auf aracynthischem Fels. Du denn schone zu quälen die ganz schuldlose Lycinna. Nicht, wenn euch wütet der Zorn, weiß er zu hemmen den Lauf. 219 |
|
| 45 | Was man auch schwaze von uns, nicht stör' Unruhe das Ohr dir. Dich nur, selbst ein entseelt Lodernder, lieb' ich getreu. |