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| »Redest du noch, da du wardst mit dem kundbaren Buche zum Mährlein, »Und schon sämtlich der Markt lieset dein Cynthialied?« Wem nicht, höret er dies, muss feuchten die Stirne mit Angstschweiß, Wo nicht edlere Scham, doch die zu hehlende Glut! |
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| 5 | Ja wenn so willfährig mir Cynthia schwellte die Segel, Nicht des lockeren Trupps Oberster würd' ich genannt; Und nicht so durch die Münde der Stadt ein Verrufener schwebt' ich. Neckte man auch, ich schöb' äffenden Namen davor. 125 Nicht denn wundere dich, dass nun Wohlfeile mich anziehn. |
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| 10 | Schonender sind sie dem Ruf. Deucht dir geringe der Grund? Bald dann will sie des Pfaus hochprangenden Schweif, sich zu wädeln, Dann zur Kühlung der Händ' einen krystallenen Ball; Dann, wenn ich eifre, begehrt sie elfenbeinene Knöchel, Und was kleines Geschenks glänzet am heiligen Weg. |
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| 15 | Sei ich verdammt, wo mich grade der Aufwand lästiget; aber, Dass die Gebieterin schlau meiner so spotte, verdreußt. Das war also die Höhe der Seligkeit, die du verhießest! Du so Reizende, nicht schämst du dich, windig zu sein? Ein' und die andere Nacht ist kaum in Liebe vergangen; |
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| 20 | Und schon heißt es, ich sei dir und dem Lager zur Last. Jüngst noch lobtest du mich, du Leserin meiner Gesänge. Wie so geschwind' hat dein Amor die Flügel gewandt! 126 Mag er mit mir sich messen an Geist, sich messen an Kunst auch; Aber voraus lern' er glücklich mit Einer zu sein; |
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| 25 | Wenn dirs also beliebt, er kämpf' auch lernäischen Hydern, Und hesperische Frucht hol' er vom Drachen dir her; Trink' er entsezliche Gifte mit Lust, und die Wasser des Schifbruchs, Ja niemals für dich sträub' er sich elend zu sein: Wenn du an uns doch, Theure, die Kampfarbeiten versuchtest, |
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| 30 | Bald wird ein Zagender dir jener Verwegene sein, Der durch Prahlen nunmehr zu schwülstiger Ehre gelangt ist. Zwiespalt eurem Verein bringet das kommende Jahr. Doch mich wird kein Alter, sogar der Sibylla, verändern, Nicht herkulische Noth, nicht auch der dunkele Tag, |
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| 35 | Du bestattest mich dann, und sagst: Propertius, dies sind Deine Gebein'! Ach, Du warest mir sicher einmal! Sicher mir warest du, ach! wenn gleich kein Ahnengeblüt dich Adelte, wenn auch gleich nicht so begütert du warst. 127 Nichts schreckt mich zu bestehn; nie kann auch Härte mich ändern. |
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| 40 | Tragen die schönste der Fraun, acht' ich für keine Beschwer, Glaub' ich auch gern, dass Mancher entflammt durch jene Gestalt ward; Glaub' ich jedoch, dass Viel' nicht dir gehalten die Treu. Kurz nur glühete Theseus für Minos Tochter, für Phyllis, Kurz Demóphoon nur: beide sie schlimmer Besuch. |
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| 45 | Dir ist selber bekannt in Iasons Schiffe Medea, Und wie der Mann, die ihn eben gerettet, verließ. Grausam ist, die Vielen geheuchelte Liebe beweiset, Und nicht Einem allein sich zu ergeben vermag. Nicht uraltem Geschlecht, und nicht willfahre dem Reichthum. |
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| 50 | Kaum kommt, hast du verlebt, Einer zu sammlen den Staub. Nicht dir entstehn werd' Ich! Doch nein, Du mögest vielmehr mich Klagen, die Haare gesenkt um die enthüllete Brust! |