Sextus Aurelius Propertius
Werke
Sextus Aurelius Propertius

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88 X.
An Augustus.

        Jezt in anderem Chor auf dem Helikon ziemt es zu schwärmen;
    Jezt dem Ämoniergaul Ebne zu öfnen geziemts.
Jezo gefällts auch zu singen zur Feldschlacht tapfre Geschwader,
    Wie Rom's kriegrisches Volk führte zum Ruhme mein Held.
5   Wenn ja vielleicht abgehet die Kraft, die Entschlossenheit schon ist
    Ehre; bei großem Beginn ist auch das Wollen genug.
Singe das frühere Alter die Lieb', und das späte den Aufruhr.
    Gleich, wenn vom Mädchen das Lied endiget, sing' ich den Krieg!
Nun will Ich mit umwölkter Geberd' ernsthafter einhergehn;
10       Nun spannt meine Kamön' andere Saiten mir auf.
Hebe, mein Geist, aus niedrem Gesange dich! Nehmt, Pieriden,
    Höheren Schwung! Nun heischt größeren Athem das Werk! 89
Schon verleugnet Eufrates den rückwärts schauenden Reiter
    Parthia's, und er bereut, dass er die Krassen gehemmt.
15   India selbst beugt deinem Triumf, Augustus, den Hals dar;
    Auch unberührete Stämm' Araber beben vor dir.
Und wenn fern sich ein Land an den äußersten Küsten hinwegschmiegt,
    Bald wird fühlen auch das deinen erobernden Arm.
Folgen will Ich als Barde dem Zug; dein Lager besingend,
20       Werd' ich groß! O Geschick, lass mich erleben den Tag!
Wie, wo großen Gebilden das Haupt zu rühren verwehrt ist,
    Niedergelegt dort wird unten am Fuße der Kranz,
Also jezt, unfähig die Höhn zu ersteigen des Lobes,
    Bring' ich des Weihrauchskorns ärmliches Opfer dem Fest.
25   Nie hat noch mein Gesang askräische Borne gekostet;
    Nur in Permessus Flut badete Amor bisher.

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