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Ein Wandrer, weiß von Haaren,
So kam ich wandermatt
Nach mehr als fünfzig Jahren
In meine Jugendstadt.
Fremd grüßten mich die Gassen,
Die Menschen scheu und kühl,
Vergessen und verlassen
Stand ich im Marktgewühl.
Kaum wußt' ich noch zu finden
Den Platz am Bollwerksrand,
Wo unter breiten Linden
Mein Vaterhaus einst stand.
Das Haus, wo junge Liebe
Mir erste Wonne gab –
Ich schlich zum Kirchhof trübe
An meiner Eltern Grab.
Wo bist du – ach, in Trümmer
Versunken, schöne Welt,
Die noch mit goldnem Schimmer
Mir oft den Traum erhellt! –
Da war's auf meinen Wegen,
Daß mir zum Herzen fuhr
Der Klang von deinen Schlägen,
Uralte Rathausuhr.
Da war mir, als verstände
Sich noch mein Herz und du.
Als winkten teure Hände
Mir fernher Willkomm zu.
Als ob zurück ich schaute
In sonn'ge Lande weit, –
Dank, Stimme dir, vertraute.
Aus sel'ger Kinderzeit!
Julius Lohmeyer