Kurt Kluge
Der Herr Kortüm
Kurt Kluge

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Der kürzeste Weg

Dieses Kapitel des Kortümschen Daseins beginnt mit einem Donnerschlag. Mit einem so blitzkrachwummernden Hall, daß die Fenster zitterten, die silberne Windfahne von selber eine Vierteldrehung machte und Herr Kortüm die eben angehobene Kaffeetasse klirrend an der Untertasse vorbeisetzte, umstieß und den Stuhl beim Hochspringen an die Wand warf. Ein paar Sekunden tiefe Stille. Mit offenem Munde und schiefgehaltenem Kopfe horchte Kortüm. Jetzt rief draußen jemand, ein anderer antwortete in der Ferne etwas. Wieder Stille.

Kortüm lief ins Freie. Ist das Sanatorium in die Lust geflogen? Die Gebäude standen aufrecht, keine Rauchwolken zu sehen, keine Trümmer. Aber da vorn rannten Leute. Kortüm eilte ihnen nach. Als er ans Tanneck kam, sah er die Straße bis zur großen Biegung vor sich. Ja – war denn das aber die Straßenbiegung? Kortüm sah sich um. Er stand richtig: von hier aus erblickte er jeden Morgen den alten farnumwucherten Felsstock, den die Einwohner die Schottennase nennen und dessen scharfkantigen Gipfel der erste Strahl der aufgehenden 547 Sonne traf. Kortüm ging zögernd weiter: wo die Schottennase gestanden hatte, war Luft – leere Luft, und durch die Luft erblickte Kortüm ferne Höhenzüge. Im Näherkommen schritt er über Steinsplitter, dann über Felsbrocken. Herr Kortüm trat heran. Die Zuschauer machten ihm Platz, stellten sich im achtungsvollen Halbkreis um ihn herum; der Herr des Schottengeländes starrte stumm die Zerstörung an. Arbeiter mit Karren kamen, Männer mit Bohrmaschinen liefen herum. Ein fremder Herr schrieb etwas in ein Buch, gab Anweisungen. Als aber nun ein Auto vorfuhr, der fremde Herr zu dem Fahrer sagte: »Zum Gasthof oben!« und sich anschickte einzusteigen, legte Kortüm den Kopf zurück, kratzte sich in den Bartstoppeln und sprach: »Wollen Sie dort weitersprengen?«

Der Herr lächelte: »Zunächst nur frühstücken. Sind Sie der Wirt?«

»Kortüm«, sprach Herr Kortüm mit leichter Kopfbewegung. »Ingenieur Müller«, stellte sich der Fremde vor.

»Herr Ingenieur, falls Sie mit dieser Demolierung der Landschaft beruflich zu tun haben sollten, erlaube ich mir Ihre Aufmerksamkeit nur noch rasch auf die Umgangsformen zu lenken, die außer in Kriegszeiten in bewohnten Landstrichen üblich sind: wer nichtsahnend neben einer Pulvermine wohnt, darf bitten, vor der Sprengung verständigt zu werden.«

Diese wohlgesetzte Rede bewog den sonst stets eiligen Ingenieur Müller, Herrn Kortüm aufmerksam zu betrachten. »Dies ist Staatsgrund, Herr Kortüm. Übrigens haben Sie einen Brief mit der Ankündigung bekommen.«

»Nein.«

»Dem Inhaber des Sanatoriums Flügelhaus ist mitgeteilt worden, daß wir heute morgen acht Uhr sprengen. Ich selbst habe den Brief gezeichnet.«

»Dann hat man das Schreiben meinem Pächter eingehändigt!« rief Kortüm empört.

»Es war ja alles hinreichend abgesperrt«, beruhigte Müller den aufgebrachten Wirt.

»Vor allem mich sperrt man ab! Man unterschlägt meine Briefe! Ich werde mich beschweren!«

»Sache der Post. Aber, Herr Kortüm, jetzt muß ich wirklich frühstücken. Ich habe wenig Zeit – bitte?« Der Ingenieur wies auf seinen Wagen. Kortüm zögerte. Dann stieg er ein und fuhr mit dem Ingenieur die Straße hinauf. Am Flügelhauseingang bremste der Fahrer.

548 »Weiter«, sprach Herr Kortüm.

Verwundert fuhr der Mann wieder los.

»Rechts um die Ecke!«, befahl Kortüm, und am Püsterichbrunnen sagte er: »Halt.«

Die Herren stiegen aus. Kortüm machte an der Tür der Echostube eine einladende Handbewegung: »Bitte.«

Der Ingenieur blieb auf der Schwelle stehen, sah die silberne Windfahne an, die beschriebenen Wände, er sah Herrn Kortüm an.

»Nehmen Sie Platz«, sprach der Echowirt gemessen und traf alle Vorsorge, daß sogleich ein so vorzügliches Frühstück auf den Tisch kam, wie es dem Ingenieur sonst nur in großen Hotels vorgesetzt wurde. Nachdem er die erste Tasse Kaffee im Magen hatte, war er etwas gefaßter, blickte sich noch einmal in der Gaststube um und sagte dann: »Nein. Hier oben wollen wir lieber nicht sprengen. Das gibt es nicht zweimal in der Welt.«

»Nein«, antwortete Herr Kortüm, »aber was hilft der angenehmste Aufenthalt, wenn man nicht sicher ist, daß einem vor der Haustür Minen explodieren?«

»Das fragen sich die Kriegsminister von Washington bis Tokio ebenfalls jeden Tag.«

»Ich bin kein Kriegsminister. Im Gegenteil ist meine Aufgabe, meine Gäste zu erquicken. Noch eine Scheibe Schinken, Herr Ingenieur? Oh! Nein! Dazu dieses Brot bitte. Hausbackenes Schwarzbrot.«

Wie Doktor Windhebel gehörte dieser Ingenieur Müller zu den Männern, die, mager und wach, dennoch so mit ihren Gedanken beschäftigt sind, daß sie sich zu unterbrechen scheinen, wenn sie mit anderen Leuten reden. Aber der Kaffee, das Brot, die Butter, die Eier waren so unerwartbar schmackhaft und so reich serviert, daß der Gast immer wieder den Wirt verstohlen von der Seite ansah und unverhohlen diese Stube betrachtete. »Hier ist gut sein«, nickte er und aß behaglich weiter.

Auch Kortüm musterte seinen Gast. Es lohnt, ihn zu bewirten, dachte er. Vielleicht lohnt es auch, das Wesen dieses gefährlichen Gastes zu ergründen. »Warum«, begann Kortüm, »sprengen Sie meinem Gelände die Nase aus dem Gesicht? Wie kann es Ihnen so gut schmecken nach einer solchen Tat, Herr Ingenieur?«

»Unübersichtliche Kurve.«

»Die Straße bleibt dort immer schmal.«

»Ich spanne eine Brücke über die Stelle.«

»Eine . . .«

549 Der Ingenieur schüttelte beruhigend den Kopf. »So nur« – Er zeigte mit der Gabel in der Luft die Form – »Parallelträger.«

»In die wunderbaren Basaltfelsen vor meinem Schottengelände wollen Sie eine eiserne Spinnenwebe ziehn?! So hoch wuchsen die Farne dort! Und dahinter auf der Höhe die Buchen – Professor Holdermann hat das Bild gemalt.«

»Der lernt auch Eisen und Beton malen.«

»Und rechts die Felsen, links der Blick auf die Ilmschleife und im Tal unten Besenroda . . . man blieb immer stehn bei den Farnen. Früh hat man gewartet, bis die Sonnenstrahlen den Kirchturm trafen. Dann lief das Licht an dem Turm herunter. Die Dächer bekamen Sonne, erst die hohen, dann –«

»Das bleibt ja alles.«

»Nein, Herr Ingenieur! Es ist schon fort! Weil das Bild keinen Rahmen mehr hat. Geben Sie mir meinen Felsen wieder.«

»Felsen sind keine Ewigkeitswerte. Die Butter, ah, danke. Ja, und wir leben nicht zum Bilderansehn, Herr Kortüm.«

»Sondern zum Sprengen!«, gab es Kortüm dem Ingenieur zornig zurück.

Müller ließ seinen Blick wieder durch die Echostube schweifen und lächelte: »In Ihrem Sinne leben wir vielleicht nur noch halb. Die Maschine hat uns so viel Arbeit abgenommen und reicht so tief in unser Tun und Lassen hinein, daß wir ihr schon ein gut Teil Lebenswirklichkeit zugestehen und uns als den anderen Teil ansehen müssen.«

»Teil? Ich stehe vor dem, was da ist, und bin unter allen Umständen Friedrich Joachim Kortüm. Je mehr ich erlebe, desto mehr werde ich Kortüm. Und Sie werden hoffentlich auch von Erlebnis zu Erlebnis mehr Müller. Wenn ich das nicht mehr kann, lebe ich nicht mehr.«

Der Ingenieur lächelte immer noch: »Tod« – er zuckte mit den Schultern – »der Teil wird ausgewechselt, die Maschine bleibt«, er sah Herrn Kortüm an, »die ist eben nicht etwas Eingebildetes und Gemaltes; die ist da.«

Kortüm zog die Augenbrauen hoch und rieb das Kinn: »Sind die Teile so leicht auszuwechseln?«

»Ihre Gaststube ist freilich nicht auswechselbar und offenbar von keinem Ding ein Teil. Wenn man lange auswärts war und nach Europa zurückkommt, sieht man noch manches, das nicht auswechselbar ist. Der Okzident hat Schwierigkeiten im Maschinenweltalter. Der Islam ist besser dran. Ihr werdet ihn noch gewahr werden.«

550 »Ah! Asien haben Sie bereist?« Kortüm stand auf.

»Die kleine Arbeit hier mache ich nur in Vertretung eines erkrankten Kollegen, weil ich zufällig in Europa bin.«

»Also im Orient arbeiten Sie? In Bagdad? Oder in Teheran vielleicht? Sagen Sie, Herr Ingenieur, haben Sie auf Ihren Wegen dort zufällig einmal einen gewissen Haupt getroffen? Einen Ernst Haupt?«

Der Ingenieur schüttelte den Kopf.

»Missionar von Beruf. Nein?« forschte Kortüm weiter. »Irgendwo um den Pamir herum lebt er – oder ist er begraben.«

Der Ingenieur bestrich ein Weißbrot mit Honig und sagte kopfschüttelnd: »Sie suchen einen einzelnen Menschen in Asien?«

»Freilich, die Einöden sind groß dortzuland.«

»Die Maschine macht sie täglich kleiner. Aber der Mensch wird dabei erst recht unauffindbar. Das mechanisierte Asien ist noch unendlicher. Suchen Sie nicht. Sie bekämen die Platzangst dabei.«

Herr Kortüm setzte sich umständlich wieder an den Tisch unter der silbernen Windfahne und sagte sehr von oben: »Ich, Herr Ingenieur, habe nirgends Platzangst. Nicht einmal hier zwischen Besenroda und Esperstedt habe ich sie bekommen.«

»Also schlechthin furchtlos.«

Der leichte Spott entging Herrn Kortüm nicht. Wie so oft antwortete er in seinem Ärger auch jetzt mit einer Rede, die den Gastwirt um einen guten Teil des Ansehens brachte, das er mit dem trefflichen Frühstück bei dem Ingenieur Müller bereits erworben hatte. »Ja«, sagte Kortüm, »man ist so. Man ist so gewachsen. Das Gewachsene hat keine Angst. Maschinenteile wachsen freilich nicht. Die rechnet jemand aus. Dann drehn sie sich eine Zeitlang. Und dann, wenn ich so sagen darf, sind sie eines Tages alle geworden. Seien dies nun Motorteile, Lokomotivteile oder Menschheitsteile. Darf ich Ihnen noch einmal Kaffee eingießen?«

Südlich Bendar Schah, auf der schwierigen Strecke der transiranischen Bahn, hatte der Ingenieur Müller so viel ungangbares Land wegsam gemacht und mit seinen Brücken und Schienen so viel tote Erde belebt, daß er wohl zu wissen glaubte, was wirklich Leben schafft auf Erden. Er lachte: »So. Na. Also ich fahre jetzt nach Besenroda« – er stand auf. Kortüm begleitete ihn bis zur Tür. Sie blieben stehen und sahen in die offene sonnbestrahlte Landschaft hinaus. Der Ingenieur kniff die Augen zusammen, um schärfer zu sehen. »Wir stehen wieder da wie am ersten Schöpfungstag, aber«, Müller zeigte in die 551 Weite, »jetzt ist sie unsre Materie. Auf Wiedersehen. Alles Gute, Herr Kortüm.«

Der Echowirt sah seinem neuesten Gaste nach. Dann ging er gemächlich zum Tanneneck und weiter bis zur Sprengstelle. Kortüm legte den Kopf zurück, rieb sein Kinn und schaute in die Ferne, welche Müller vor zwei Stunden mit einer Prise Dynamit bloßgelegt hatte. »Man fängt also von vorne an?« Er setzte sich auf einen der gesprengten Blöcke. »Freilich, die Welt beginnt täglich neu . . . und sucht immer nach dem kürzesten Wege.«

»Hier müssen Sie aufstehn«, sagte ein Arbeiter und warf ein Bündel Stricke auf den Boden.

Kortüm war tief in Gedanken und hörte nicht.

»Wir schaffen jetzt den Block fort. Stehn Sie auf«, sagte nun ein anderer Mann, der zwei eiserne Rollwalzen heranschleppte.

»Stören Sie mich nicht.« Herr Kortüm bewegte nur die rechte Hand ein wenig.

Die Leute sahen sich an. Sie waren fremd in der Gegend, kannten Herrn Kortüm nicht.

»Was hat er gesagt?« fragte der eine den Gefährten.

»Vielleicht is es bei dem nich ganz richtig hier oben. Komm, wir holen 'n Techniker.«

Sie betrachteten noch einmal den Herrn, der in seinem schwarzen Rock dasaß, als ob er in Vertretung des gesprengten Felsens beruflich hier zu sitzen hätte und sich im übrigen um nichts zu kümmern brauche. Die Arbeiter gingen. Kortüm aber zog ein Blatt Papier hervor, schraubte seinen Füllhalter auf und begann: »Sehr geehrter Herr Doktor Langloff.« Nein, der Steinsitz drückte. Er suchte einen glatteren Block und ließ sich nieder mit vielem Behagen. Der Maimorgen war angenehm durchsonnt, Kortüm nicht weniger. Das Gespräch mit dem Ingenieur hatte in ihm ein wohliges Gefühl seiner selbst zurückgelassen. Selbstgewiß und selbstverständlich wie ein noch nicht gesprengter Fels saß er in diesen Steintrümmern. Endlich fühlte sich Kortüm wieder einmal von der Welt bestätigt. Er sah die stählernen Gelenke im Weltmaschinensaal skeletthaft sich bewegen, hörte das tiefe Brummen geheimnisvoll in sich selbst rasender Dynamos und fühlte die Maschen eines ungeheuren Netzes den Erdball umspannen wie das Drahtgewebe den gesprungenen Topf, die Scherben verbindend auf den kürzesten Wegen. Herr Kortüm zog die Weste straff, setzte sich aufrecht hin und hatte Freude an sich.

552 Keine Freude hatte der Techniker Gasch an der Mitteilung seiner Arbeiter, daß auf Block sieben ein Mann sitze, nichts tue, aber behaupte, daß er arbeite, und keinerlei Anstalt mache aufzustehen, so daß keine Möglichkeit bestünde, Block sieben auftragsgemäß abzutransportieren. »Zum Donnerwetter – ich gehe nachher selber hin. Nehmt inzwischen Block elf.«

»Der is aber schwerer. Da reichen unsre Stricke nich.«

»Holt die Ketten. Schnell 'n bißchen.«

Die Arbeiter wanderten zur Gerätebude, beluden sich mit den Ketten, kamen arbeitsfreudig zum Arbeitsplatz – aber Herr Kortüm hatte seinen Sitz gewechselt und saß jetzt unglücklicherweise auf dem zur Frage stehenden Block elf. Wenn die Braven noch ihre Stricke zur Hand gehabt hätten, würden sie sich vielleicht dem Block sieben zugewandt haben. Aber nun lagen die Stricke wieder in der Gerätebude.

»Stehn Sie auf hier.«

Herr Kortüm schrieb mit dem Goldfüllfederhalter den Beschwerdebrief an Doktor Langloff. Er war in seiner augenblicklichen Stimmung bestens im Zuge.

»Sie solln hier aufstehn, verdammig.«

»Wollen Sie sich an Herrn Ingenieur Müller wenden und weitere Störungen nunmehr bitte unterlassen.« Kortüm schrieb.

»Da hört doch aber gottverdammig alles auf.«

»Je, Fritze, da gibt's bloß eins: mir müssen erst den Herrn abschleppen un nachher 'n Steinblock.«

Zu dieser ungewöhnlichen Akkordarbeit konnten sie sich jedoch nicht entschließen und begaben sich vorsichtshalber wieder zu dem Techniker Gasch, der aber inzwischen auf einen ziemlich entfernten Arbeitsplatz geeilt war.

Kortüm hatte also vorläufig Ruhe. Er konnte den Brief an seinen Pächter mit Überlegung schreiben und ihm volle Aufklärung zuteil werden lassen über den Unterschied von Besitz und Pachtung; Briefe mit der Aufschrift »An den Besitzer« wolle man in Zukunft an ihn, den Herrn Kortüm, abliefern. Kortüm schrieb deutlich und in flüssigem Stil. Jedes an die richtige Stelle gesetzte Wort hob ihn ein Stück aus der wochenlangen Daseinshemmung heraus, in die er im Gefühl des Eingemauertseins gesunken war. »Ich kann gar nicht eingemauert sein«, murmelte er, »denn ich bin immer bei mir.« Bei Windhebels Fingerzeigen in den Weltraum hinaus hatte sich Kortüm als ein im Universum gaukelndes Staubkorn empfunden: Müllers Mechanik hatte den Kortüm in Kortüm bestätigt. »Wir sind selten«, sagte er und klebte den Brief zu.

Als der Techniker Gasch gelaufen kam, erhitzt und aufgeregt, sprach Herr Kortüm: »Ruhig. Eine Sprengung ist freilich der kürzeste Weg zwischen einem Felsen und einem Trümmerhaufen«, er griff einen scharfkantig gesprengten Basaltsplitter auf, »aber sehen Sie, das war vergangne Nacht noch Felsen, und jetzt ist es ein Bruchstück, das warten muß, bis es wieder irgendwo hingehört. Zerwirken Sie, Herr Techniker« – er neigte den Kopf ein wenig – »ich, Kortüm, beherberge von Beruf«, er sah den Steinsplitter mitleidig an, »bei Gott, es muß auch Leute geben, die unter Dach bringen.«

Kortüm stand auf und ging. Aber nach ein paar Schritten wendete er sich noch einmal um und sagte zu dem Techniker, der dem Herrn im schwarzen Rock mit offenem Munde nachsah: »Sie sprengen auf dem kürzesten Wege, unsereiner geht den längeren – aber auf eigenen Füßen. Beide zum gleichen Ziel. Kommen Sie gut an. Ick bün all doar.«

Herr Kortüm zog höflich den Hut und ging nun, ohne noch einmal umzuwenden, seines Weges.

 


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