Johann Wolfgang von Goethe
Briefe an Charlotte Stein, Bd. 2
Johann Wolfgang von Goethe

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18

[Ende Dezember]

Ich hoffe Sie haben es nicht unbescheiden gefunden daß ich mir vom guten August Ihre Gedichte ausbat: und sage Ihnen hier meinen innigsten Dank dafür.

v. Stein.

19

[Montag 26. Januar 1801]

Wenn es Ihnen recht ist, lieber Goethe, so komm ich den Nachmittag mit der Schillern um 4 Uhr zu Ihnen auf eine Stunde Ihnen die Zeit zu vertreiben, nur durch Augusten ja oder nein.

v. Stein.

20

[etwa 27. Januar]

Goetz von Berliching nebst seiner Frau mögten heute Abend ¼ auf 8 Uhr ihre Aufwartung machen, darf ich sie Ihnen bringen nur einen Augenblick wenn es Ihnen nicht lästig ist?

C. v. Stein.

21

[Ende Januar]

Ich habe heute so viele Traurige zu trösten, daß ich mich nicht ganz der Freude überlassen kann Sie gesund wieder zu sehen. Wenn es Ihnen recht ist, lieber Goethe, komm ich morgen früh oder nach Tisch.

v. Stein.

22

[Montag 11. Mai]

Die Seckendorfen wünscht Sie bey mir zu sehen; heute geht es nicht, ich habe gothaische Gäste zu Mittag, und zwischen 11 und 12 zieh ich mich an, können Sie morgen Nachmittag um 4 Uhr kommen so laß ichs der S[eckendorfen] sagen, verzeihen Sie lieber Geheimderath, daß wir Sie plagen.

v. Stein.

23

[Juni oder Juli]

Wollen Sie so gütig sein und den Geh: bitten mir 30 Bouteillen wie man sie gewöhnlich in Pyrmont füllt zu besorgen; sollte es aber mit zu viel Unbequemlichkeit verknüpft sein, so entsag ich lieber meinem Wunsch.

von Stein.

24

[Freitag 25. Februar 1802]

Mit einem Guten Morgen und vielem Dank für die Mittheilung der hier wieder zurückfolgenden Lebensgeschichte bitte ich Sie, guter Geheimderath, manchmal meiner zu gedenken, wenn Ihnen etwas unter die Hände kommt das Sie mir mittheilen könnten.

den 25t Feb. 1802.

Ihre alte Freundin
von Stein.   

25

[Strachwitz, Mittwoch 6. April 1803]

Da Sie manchmal, lieber Goethe, übermäßig gut sein können, so wage ich Ihnen um eine Abschrift, wenn Sie eine zu entbehrende besitzen, von Ihrem neuen geistreichen interessanten und durch alle Stände lieblich durchgehenden Stück zu bitten, da ichs so bald nicht werde wieder zu sehen bekommen, und ich den armen kranken Fritz damit recht erfreuen könnte. Das Manuskript soll nicht aus meinen Händen, versteht sich, und will es bei meiner Rückkunft Ihnen wieder einhändigen. Wenn ich morgen keine Briefe bekomme, die mich bestimmen hier zu bleiben, so reise ich den 11. ab und empfehle mich in Ihr freundschaftliches Andenken,

den 6 April 1803.

Charlotte v. Stein.

26

[Weimar, Sonnabend 29. Oktober]

Tausend Dank, lieber bester Geheimderath, für die Mittheilung der Miscellen, aber besonders für die zwei an Körper und Geist appetitlichen Bücherchen, die, wie ich mir schmeichele, Sie mir als Geschenk bestimmen, ich habe mich sehr drüber gefreut, und der Schillern gestern Abend aufgetragen es Ihnen zu sagen da ich Ihnen meinen Dank nicht gleich zuschicken konnte; so gar war mirs, wenn gleich in einem dunkeln Gefühl, ein angenehmer Eindruck Ihren und Wielands Namen vereiniget zu finden. Ich hoffe Sie geben uns bald die Fortsetzung der beliebten Eugenia. Adieu lieber Goethe! Hier einen herzlichen Händedruck in Gedanken.

den 29t

v. Stein  
geb. v. S.

27

[Sonntag 8. Januar 1804]

Ich höre Sie sind krank, lieber Geheimderath; da alles so um mich herum stirbt, so wird mirs Angst für alles was mir lieb ist, sagen Sie mir ein freundlich Wort daß Sie leidlich sind. Für die letzten Miscellen danke ich Ihnen, die englischen waren recht interessant, haben Sie noch welche so bitte ich drum.

den 8t Jan: 1804.

von Stein.

28

[Sonntag 15. Januar]

Tausend Dank für beikommende Briefe, sie haben mich sehr interessirt, und ist so hübsch bequem wenn man ruhig zu Hause doch so recht in die bunte Welt hinein sehen kann. Frau von Staël bat mich ihr diese Briefe zu leihen da sie sie vorgestern bei mir liegen sah, ich sagte ihr daß sie Ihnen gehörten, es würde ihr gewiß schmeichelhafter sein sie von Ihnen zu erhalten wenn Sie Lust zu dieser Attention haben, das was von ihr drinn gesagt wird kann sie nicht beleidigen. Von Ihnen, mein allerbester Geheimderath, möchte ich gern hören daß Sie ganz wohl sind, und bitte Sie um die Fortsetzung der Briefe.

den 15t Jan: 1804.

von Stein.

29

[Dienstag 24. Januar]

Ich danke Ihnen, guter Geheimderath, für Ihre Theilnahme. Wenn es möglich so komme ich da Sie mich und die freundliche Sonne heraus locken, ich will es der Helvig sagen lassen. Aber wenn eben meine Kochbergschen Kinder um die Zeit kämen, die ich heute Vormittag erwarte, so erlauben Sie mir wohl einen andern Tag Ihr freundlich Anerbieten zu benutzen.

24t Jan. 1804.

v. Stein.


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