Johann Wolfgang von Goethe
Briefe an Charlotte Stein, Bd. 2
Johann Wolfgang von Goethe

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1350

[Sonntag 30. Januar?]

Beygehendes war schon geschlossen als dein Zettelgen kam. Es freut mich daß du wieder im Stande bist Cour zu machen. Mein Gemüth ist nicht dazu aufgelegt, ich will diesen Abend zu Herders gehen.

G.

1351

[Dienstag 1. Februar]

Endlich kann ich m. Geliebte fragen wie sie sich befindet? Wie sie geschlafen hat. Ich wünsche daß du mir nicht mit Bleystifft antworten mögest. Lebe wohl! Gehst du heute Abend mit zum Herzog. Die kleine Schwägerinn mögte gerne bey der Vorlesung seyn. Ginge es wohl an. Könntest du die H[erzoginn] darüber fragen.

d. 1. Febr. 85.

G.

1352

[Mittwoch 2. Februar]

Der gestrige Wein hat wieder seine wohlthätigen Würckungen gezeigt, ich habe sehr gut geschlafen, und befinde mich wohl. Ich habe ein Mittagessen bey der Herzoginn ausgeschlagen um fleisig zu seyn diesen Abend bin ich bey dir. Auf morgen war ich zu Tische bey meinem Collegen Schmidt gebeten ich habe es auch abgelehnt. Adieu liebe vielleicht sehen wir Herders morgen. Sage mir wie du dich heute befindest.

d. 2. Febr. 85.

G.

1353

Hier schicke ich einen guten Tischbeinischen Brief. Ungern seh ich dich erst in der Comödie. Adieu Geliebte.

G.

1354

Eigentlich wollte ich nur mit deinem Bruder sprechen, und dann zu dir gehen.

Willst du aber den Abend dort seyn; so bleib ich, oder vielmehr ich komme später. Wo du bist ist mir's am liebsten.

G.

1355

Ich freue mich recht noch etwas von dir zu sehn. Fritz und ich haben den Abend ganz friedlich zugebracht.

Lebe wohl gedencke meiner. Morgen mußt du mich mit Herders besuchen. O.

1356

[Anfang Februar]

Je suis dans la necessité de copier un long discours francois qui ne m'interesse pas beaucoup. Cela me met en train d'ecrire et ma plume ne court jamais plus a son aise que quand il s'agit de te dire ce que tu aimes a entendre. Je te redis donc encore une fois ce soir que je t'aime exclusivement et que ta tendresse fait mon plus grand bonheur. Adieu. Je souhaite comme le Prophete de Zuric que l'encre avec quel ces lignes sont tracees puisse se changer en feu pour rendre un faible temoignage de mon ardeur. Adieu. J'attens quelque mot de reponse par Friz.

G.

1357

[Mittwoch 9. Februar]

Wie befindet sich meine liebe heut? Kann ich hoffen sie bey mir zu sehen? Ich will es Herders sagen lassen. Da es so gar bös Wetter ist könnte ja wohl dein Kutscher sie mitnehmen sie dich alsdenn abhohlen und ihr kämt zusammen. Wo nicht so seh ich dich voraus im kleinen Stübgen.

d. 9. Febr. 1785.

G.

1358

[Donnerstag 10. Februar]

Ich bin eben wunderlich in der Welt dran L. L. ich dancke dir für dein Andencken, für deine Liebe. Hohle mich heut Abend in die Comödie ab.

Es wird mein bester Augenblick seyn wenn ich dich wieder sehe. Glaube mir ich habe immer den stillen Genuß deiner Liebe.

d. 10. Febr. 85.

G.

1359

[Sonntag 13. Februar]

Mit einem guten Morgen und Anfrage nach deiner Gesundheit schicke ich einen Brief mit dem ich Fr[anckenberg] für den Figaro dancke.

Wie sieht es mit dem heutigen Abend aus.

d. 13. Febr. 1785.

G.


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