Johann Wolfgang von Goethe
Briefe an Charlotte Stein, Bd. 2
Johann Wolfgang von Goethe

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1370

[Weimar, Sonntag 13. März]

Mit Freuden sage ich dir einen guten Morgen in der Nähe und schicke dir das Buch.

Der beste Theil meines Tages wird seyn den ich mit dir zubringe.

d. 33. März 1785.

G.

1371

[Montag 14. März]

Ich bin fleisig und bin es gern weil meine freye Stunden dein sind. Bey der Schlittenfahrt bin ich nicht. Der Bereuter wird bey dir gewesen seyn, und nähere Order verlangt haben. Lebe wohl wir fahren heute Abend in den Wissenschafften fort.

d. 14. März 1784.[?]

G.

1372

[Dienstag 15. März]

Ich habe nur zwey Götter dich und den Schlaf. Ihr heilet alles an mir was zu heilen ist und seyd die wechselsweisen Mittel gegen die böse Geister.

Ich gehe gern in die Commödie, und finde dich drinne.

Diesen Nachmittag geh ich zu Seckendorf. Vielleicht zu deinem Bruder. Lebe wohl du einzige. Mich verlangt recht mit dir zu reden, ich habe vieles.

d. 15. März 1785.

G.

1373

[Mittwoch 16. März]

Ich dancke dir meine Geliebte für den Beystand den mir deine liebe Seele leistet. Es ist nicht gut daß der Mensch allein sey.

Hier ist das erste Cahier von Herder. Lebe wohl ich sehe dich.

d. 16. März 1785.

G.

1374

[Donnerstag 17. März]

Hier m. l. die Fortsetzung von H(erders) Sachen. Gedenck an mich. Heute der Abend ist für uns verlohren. Ich sehe dich wenigstens einen Augenbl. ich bitte um ein Wort.

d. 17. März 1785.

G.

1375

[Sonntag 20. März]

Wenn meine Geliebte es will so lade ich heute Herders ein und sie kommt mich besuchen. Es ist nothwendig daß ich zu Hause bleibe, denn mein Übel vermehrt sich lebe wohl, laß mir ein Wort wissen.

d. 20. März 1785.

G.

1376

[Sonntag 20. März?]

Herders kommen nicht. Und ich traue mir nicht auszugehn. Was sagt meine Liebe. Ich werde mich doch wohl entschliesen müssen gegen Abend zu dir zu gehn.

G.

1377

[Montag 21. März]

Mein Übel ist eher besser als schlimmer, nur schlimmer dadurch daß ich es heute nicht in deiner Gegenwart tragen kann. Ich darf nicht wohl ausgehen, ich vermehre und verlängre es sonst. Dencke an mich. Hier das Mikroscop und ein einzeln Glas das ziemlich vergrösert und helle macht. Lebe wohl.

d. 21. März 1785.

G.

1378

[Montag 21.März ?]

Ich dancke dir meine liebe. Ich will erst sehn wo es heute hinaus will dann lass ich dir's sagen, wann du mich besuchen sollst. Herders will ich lieber morgen sehn. Das Übel ist heute noch in der Crise und es ist am besten ich halte mich still. Lebe wohl du beste.

G.

1379

[Dienstag 22. März]

Was ich ohne dich habe und geniese ist mir alles nur Verlust, ich hab es am gestrigen Tage gespürt. Herders will ich einladen lassen, und bitte daß du mir recht mögest fühlen lassen daß du mich liebst. Du erhälst Antwort.

d. 22. März 85.

G.


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