Johann Wolfgang von Goethe
Briefe an Charlotte Stein, Bd. 2
Johann Wolfgang von Goethe

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1540

[Mittwoch 1. März]

Es scheint als wenn mir die Arzeney recht wohl bekommen wollte, es wurde mir gestern Abend nach 8ten noch viel besser. Liebe mich du gutes Herz und bleibe mir. Ich will so in der Stille fort weben.

d. 1. März 1786.

G.

Knebel hat mir sehr schöne Zeichnungen von Kobel mit gebracht.

1541

Hier schicke ich meine Krabeleyen. Schicke mir sie zurück wenn du sie durch die Lorgnette betrachtet hast, damit ich weiter drein kritzle. Lebe wohl und liebe mich.

G.

1542

[Freitag 3. März]

Es ist mir heute ganz leidlich du bist auch nicht recht fühle ich an deinem Briefgen. Liebe mich und laß dir es eine Freude seyn daß ich dich herzlich liebe.

d. 3. März.

G.

1543

[Freitag 3. März?]

Bis iezo hoffte ich zu dir zu gehen, sehe aber wohl es ist besser ich bleibe und warte mich ab. Die gestrige Commödie bekam mir übel. Gern lüde ich dich ein bey mir einen bissen zu essen und alsdenn auf die Redoute zu fahren. Du müsstest dich freylich hertragen lassen. Stein käme ia wohl auch. Mach es wie du kannst und willst ich liebe dich herzlich.

G.

1544

[Sonnabend 5. März]

Ich dancke dir für dein Wort, vielleicht komme ich gegen Mittag gelaufen, sonst habe ich nicht Hoffnung dich zu sehen. Ich freue mich deiner Liebe, und dencke an dich. Übrigens halt ich mich stille und treibe mein Wesen. Die Ostindischen Händel hab ich durch.

d. 4. März 86.

G.

1545

[Montag 6. März]

Könnte ich mich doch recht offt deiner Gegenwart freuen wie gestern Abend, ich habe gut geschlafen und bin wohl. Knebel will gerne mitfahren. Laß mir doch auch einen Platz leer daß ich mich allenfalls einschieben könnte. Liebe mich wie ich dich.

W. d. 6. März 1786.

G.

1546

[Freitag 10. März]

Dieser Tag ist vorbey gegangen ohne daß ich etwas von dir gesehen noch gehört hätte. Ich will dann auch so still für mich endigen. Sag mir ein Wort. Ich war fleisig um das nachzubringen was ich bisher versäumte.

Lebe wohl. Liebe mich.

d. 10. März 86.

G.

1547

[Sonntag 12. März]

Sag mir beste wie es mit deiner Gesundheit ist und daß du an mich denckst und mich liebst.

d. 12. März 86.

G.

1548

[Sonntag 12. März?]

Daß ich dich nicht besuche wirst du nicht tadeln wenn ich dir sage daß mich ein guter Geist anweht und ich an Wilh. schreibe. Ich bringe diesen Abend allein zu in Hoffnung dadurch einen recht guten mit euch zu haben. Ich hoffe es soll gut werden. Nur auch ein Wort von dir.

1549

[Montag 13. März]

Mir ists gestern Abend recht wohl gelungen und ich will sehen, ob es heute wieder so geht. Doch seh ich dich vorher. Wenn ich dich nur recht wohl wüsste. Ich habe Hoffnung mit dem nächsten Buche vorzurucken wenn ich es auch nicht sobald endige. Der Anfang ist immer das schweerste das übrige giebt sich lebe wohl, grüse Stein auf die Reise.

d. 13. März 1786.

G.


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