Jeremias Gotthelf
Die Käserei in der Vehfreude
Jeremias Gotthelf

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Wir müssen sagen, unsere Vehfreudiger waren nicht bis über die Ohren untergetaucht ins Weinfaß, sie fuhren mit Bedächtigkeit durchs Gewühle, schweigsam. Wahrscheinlich ordnete jeder seine Rede, welche er daheim seinem Weibe halten wollte, um ihm ihre heutigen Verrichtungen, wenn nicht in glänzendem Lichte, so doch von der bessern Seite darzustellen. Der Nägelibodenbauer, welcher dieses nicht nötig hatte, mochte rechnen, wie es ihm gehen möge, wenn er umsonst aufs Käsgeld gerechnet. Es liegt im Geldklamm eine große Pein, fast wie wenn man ein Bein gebrochen hat, eingeschienelt liegen muß, sich nicht kehren und rühren darf. Da freut man sich wie ein Kind auf den Tag, an welchem der Arzt uns zu lösen und frei zu machen versprochen, das ist der einzige Trost in der großen Pein. Kommt nun dieser Tag, aber der Arzt hält sein Versprechen nicht, gibt die Freiheit nicht, die alten Bande bleiben, da wird der alte Zwang um so greulicher, die alte Pein verdoppelt sich, noch viel enger wird es uns im engen Gehäuse. So wird es auch dem zumute, der im Geldklamm seufzte, auf Erlösung hoffte und sie kommt ihm nicht, sie flieht vor ihm, wie vor dem müden Wanderer das im Sumpfe tanzende Irrlicht. Ach, und wie Vielen geht es so, geht es beim ehrlichsten Willen ihr Lebtag so: schaffen, strecken die Hand aus nach dem mit allem Fleiß Erstrebten, mit Recht Erwarteten, und husch, ist es entflohen oder in die Ferne gerückt, und die alte Fuge ist noch enger geworden. Es ist, als ob der Atem abgenommen hätte, man ihn mit Not herauskriege aus dem zusammengezogenen Brustkasten. Erlangt man endlich, was man längst erwartet, so ist es wieder gar nicht das, was es früher gewesen wäre, es zaunet gar nicht mehr, es ist wie Wasser auf heißes Eisen alsbald verdunstet, man merkt gar nichts davon. So sein Lebtag in diesem Ding zu sein, so zu schaukeln zwischen Haben und Verlangen, zwischen Tod und Leben, ist ein greuliches Ding. Und manchmal sind Menschen schuld daran, Menschen, die das Geld hätten, aber es nicht geben wollen oder am Necken die teuflische Freude haben oder gar keine Fähigkeit, zu denken, wie es andern Menschen zumute werden kann, zum Beispiel einem armen Handwerker, dem ein reicher Mann schuldig ist und nicht zahlen will. Wir glauben nicht ans Wiederkommen und ebenso wenig ans Fegfeuer; aber wenn so eine hundshärige Seele siebenhundert Jahre auf ihrem Schatze sitzen müßte, der im Sommer eine feurige Kugel wäre, im Winter ein Eiszapfen wegen der Abwechselung, wir glauben fast, wir gönnten es ihr.

Nachdem das größte Gewühl überstanden war, taute doch die Rede wieder auf, und kurze Bemerkungen wurden gewechselt über Menschen und Vieh, an denen man vorüberfuhr, und über die heutigen Erlebnisse. Darin waren sie so ziemlich einig, daß sie das nächste Jahr nicht nach Langnau begehrten, sondern ihrethalben Andere gehen könnten. Habe man erst alles ausgestanden, sei es nachher niemanden recht und jeder denke, wäre er dabei gewesen, wäre es auch anders gegangen. Dann lachte einer laut auf und sagte: Dem mit dem weißen Filzhüti hätte er doch einen verflucht Braven ausgewischt; er wäre ungespitzt durch den Boden ab gefahren, wäre er nicht auf der Bsetzi gestanden. Dann juckte wohl einer und sagte, es hätte ihm da einer eins geben können in den Nacken, das Drehen werde ihm acht Tage lang unkommod sein. Dem habe er dann aber auch eine fliegen lassen, daß der die Augen zugetan und nicht werde gewußt haben, als er sie wieder aufgemacht, sei er im Länderbiet oder im Buchiberg.

So kamen sie eine gute Stunde weit, sahen viele Fuhrwerke vor einem Wirtshause stehen, an- und abgespannte. Das geht so: wilde Rosse spannt man ab und läßt sie füttern, zahme aber läßt man stehen und hungern. Die Konservativen könnten sich daran ein Beispiel von Exempel nehmen. »Werde abspannen sollen, ein Viertelchen Hafer täte ihm wohl«, sagt der Stallknecht. »Der hat heute Hafer genug gehabt«, heißt es. »So will ich ihn doch anbinden«, sagt der Erstere, »habe heute nicht Zeit, bei ihm zu sein.« »Laßt den nur stehen, dem kommt nicht in Sinn, zu gehen! Wenn niemand hü! sagt, steht der bis es verläutet hat am jüngsten Tage«, erwidert man. Solch konservatives Vieh sahen sie vor dem Wirtshause stehen, und einer sagte: »Uha, halt ein wenig, das ist dem Metzger sein Fuhrwerk, wo mir noch für eine Kuh schuldig ist; will doch geschwind sehen, ob er mich etwa zahlen will.« »Sag, sie sollen eine Maß bringen! Stentibus!« rief man ihm nach. Bald erschien dieselbe, nachdem die Einladung, abzusteigen, von der Hand gewiesen worden. Die Maß war aber noch nicht getrunken, als der Abgestiegene auch schon wieder erschien, abgefertigt vom Metzger. Man müsse wohl ein Bauer sein, um einem Metzger, welcher vom Markte komme, Geld abzufordern! Ob er denn glaube, er trage das Geld zentnerweise bei sich? hatte der Metzger gesagt.

In ungefähr einer Stunde sahen sie von weitem wieder ruhende Fuhrwerke, konservative und radikale, und der Ammann sagte: Es sei kurios mit dem Wein, man sollte es nicht meinen; gäb wie man ein Faß zufülle, so handkehrum habe der Wein sich gesetzt, und man müsse wieder zufüllen, sonst tue es dem Wein nicht gut, es gebe eine graue Decke und teile dem Wein einen bösen Geschmack mit. So gehe es heute auch ihm. Der Wein setze sich bei ihm auch, und er denke, es werde dem Menschen auch nicht gut tun; er hülfe wieder zufüllen, aber nur stentibus. Wenn ein Ammann was sagt und noch dazu so was Gescheites und im Geiste des Tages, wer will was dawider haben? Es war aber ein etwas unhirtiges Trinken, ein böser Geist spukte in den Rossen, es war, als ob sie ihren Meistern den Wein nicht gönnten; bald stieß eine Mähre den Wagen rückwärts, bald schwenkte eine, kurz sie störten alles Behagen. Dafür mußten sie aber auch die Peitsche fühlen, als es weiterging, daß sie ausschlugen und man die Eisen an den Füßen sah. Beim nächsten Wirtshause nun des Ammanns Mähre voran, hotteweg, fast in einem Satze, ehe der Ammann etwas daran machen konnte, vor den Stall, die andern Rosse nach, und mit keinem Lieb wollten sie weg, es hätte beinahe Unglück gegeben. Denn Einige meinten, die Donnstige müßten es nicht zwingen, sonst meinten sie ein andermal auch, sie seien Meister. Aber der Nägelibodenbauer wehrte. Die Rosse hätten Verstand, sagte er; sie würden gedacht haben, wenn die, welche reiten, alle Augenblicke etwas nötig hätten, so sei doch denen, welche zögen, auch etwas zu gönnen, und wenn man nicht selbst den Verstand hätte, so müßten sie ihn machen, und wenn die, welche zögen, nur einmal etwas begehrten, während die, welche ritten, dreimal nähmen, so hätte man nicht viel zu klagen, dünke ihn. Wenn man immer alles wüßte, so hätte man am vordern Orte füttern können, so komme man jetzt doppelt drein, bemerkte einer. »Ja«, sagte der Nägelibodenbauer, »so ists mir schon oft gegangen, wenn ich zu spät an eine Sache sinnete. Daneben muß man sich trösten; wenn man alles zum voraus dächte, man wäre nur zu schnell reich.«

Das muß man sagen, die Mannen wußten gute Miene zum bösen Spiele zu machen, und weil es auf den Konto ihrer Rosse kam, so nahmen sie es nicht so genau, sondern ließen sich wohlsein. Sie hatten viel ausgestanden und wirklich etwas verdient. So ein Tag, mit Behagen verbracht, ist schon etwas wert; wenn dazu noch Erlebnisse kommen wie heute, Käsnöten und vaterländische Kläpfe in alten Tagen, dann ist so ein Tag wirklich nicht mit Gold aufzuwiegen. Nun, es waren deren in dem Siebengestirn, welchen es an so einem Tage nie wohl war, bis sie die Sonne wieder an ihrem Hause sahen, welche den ganzen Tag schwitzten aus Angst, sie möchten nach Sonnenuntergang heimkommen, und sinneten und studierten, daß ihnen das Haar den Hut lüpfte, was sie wohl ihren Weibern vormalen könnten, Räuber-, Mörder- oder gar Gespenstergeschichten, warum sie eine Viertel- oder gar eine halbe Stunde zu spät heimkämen. Ach Gott, wer doch so ein Ohr hätte, daß er alle Geschichten hören könnte, welche die Männer den Weibern erzählen, warum sie so spät heimkämen, der könnte nicht bloß das interessanteste Album anlegen, sondern ein Buch voll vermischter Erzählungen schreiben, welches siebenmal siebenzigmal größer wäre als das größte Konversationslexikon. Da käme es an Tag, was für Kabinettsköpfe die Männer sind, und wie manches verborgene Talent fände endlich seine Geltung! Wer ledig ist, erreicht nie einen solchen Grad der Entwickelung. Wenn so ein lediger, vielleicht selbst ein hochgestellter Hundsbub alle Gesetze verhöhnt und erst heimkommt, wenn man einander guten Tag sagt, so hat der Stroh im Kopf und keine andern Gedanken, als wie lange jetzt noch die Sau im Neste liegen dürfe. An irgend eine schöne Erzählung für die Gemahlin hat er nicht zu denken, eben dieweil er keine hat.

Nun, unsere Vehfreudiger brauchten diesmal weder Angst zu haben noch zu sinnen, auch wenn sie spät heimkamen, und doch hatten alle Weiber und Einige, wie gesagt, noch kutzelige und gwunderige. Aber die waren noch nie in Langnau gewesen, wußten weder wie weit es war dahin, noch wie das ging dort mit dem Käsverhandeln. Die Männer konnten fast ganz bei aller Wahrheit bleiben und doch eine Erzählung dartun, daß den Weibern der Schweiß kam und sie sich nicht sattsam wundern konnten, nicht bloß, daß sie schon daheim, sondern daß sie mit dem Leben davongekommen. Ja, wenn einer in Langnau gewesen, kann er was erzählen, er müßte denn ein geborner Großrat sein, der am Grundsatze festhält: ds Maul zu, dHand auf! Es ist kein Wunder, daß viele Groß- und andere Räte so verflucht hochmütig sind und auf andere Menschenkinder kaum mehr herabsehen mögen. Mußte doch selbst der liebe Gott den Mund auftun und sagen: Es werde!, und dann erst ward die Welt. Und die Großräte brauchen eben nicht einmal das Maul aufzumachen und etwas zu sagen, sie machen es bloß mit Drücken. Sie heben die Hand auf, und dSach ist düredrückt. Das hätten sie wieder düredrückt, sagen sie selbst. Muß eine interessante, geistreiche Arbeit sein, dieses Drücken. Dazu brauchts Männer, potz Türk!

Mit großem Behagen saßen die Sieben hinter ihrer Maß, befahlen neuis uf enes Teller und halfen weidlich über den verfluchten Käszwang schimpfen und sagten: Sie hättens wohl gemerkt, wo die Katze den Schwanz hätte. Wenn die Bauern einig wären wie die Käshändler, so könnten sie den Händlern den Marsch machen. Die hörten wohl auf zu handeln, wenn man ihnen keinen Käs mehr verkaufen würde. Wenn sie handeln wollten, müßten sie zahlen, wie man ihnen den Preis mache. Es waren viel Käsbauern da, die meisten in Nöten und Ärger, alle einig, man müsse zusammenhalten, den Donnern den Marsch machen, denen Hagle dSchwänz abmache. Das andere Jahr wolle man sehen! Und das andere Jahr wird kommen, und man wird allerdings sehen, aber was? Nichts Neues, sondern das Alte: wie jeder das meiste Wasser auf seine Mühle möchte, und wenn man es ihm verspricht, alle Andern verrät und verkauft. Ja, wenn man einig wäre, man zwänge etwas, das ist eine alte Wahrheit. Aber das Einigsein ist eine große Kunst, und man kann manches Dorf aus laufen, man findet Keinen, der sich darauf versteht. Partei machen und drücken, düredrücken, daß es kracht, wohl, das kann man, aber das heißt noch lange nicht einig sein. Jetzt war die ganze Gaststube einig, und wären Käshändler dagewesen, sie hätten dieselben dutzendweise durch ein Astloch gedrückt, und am andern Morgen hätte jeder dem ersten besten Händler geneigtes Gehör geschenkt, hätte gesagt: »Ih muß zu mir selbsten luegen, luegen die Andern auch zu sich, es luegt auch niemand zu mir.« So hat man es! »Ja, wenn man einig wäre«, sagt jeder; aber an den Sinn, der nötig ist zum Einigsein, denkt Keiner. Ja, wenn man einig wäre, wärs in vielen Dingen gut, dem Teufel würde großer Abbruch getan und Mancher müßte dem Teufel zu, der von demselben nichts mehr wissen will. Der Teufel hat es ganz kurios, ganz wie ein herabgekommener oder im Zuchthause gewesener Vater: seine leibhaftigen Kinder wollen ihn am wenigsten kennen, verleugnen ihn am meisten, daher wahrscheinlich der Ausdruck: Armer Teufel!

Es war unserm Siebengestirn so wohl da, es fühlte sich von der tüchtigen Gesinnung, welche herrschte, so angesprochen, daß es ganz vergaß, daß es noch fast drei Stunden von der Heimat saß. Da kam der Stallknecht und sagte: Es düeche ihn, man sollte den Rossen noch etwas Heu geben, doch habe er erst fragen wollen; wenn man so was aus sich selbsten mache, sei es oft nicht recht. Während der Rede hatte der Ammann eingeschenkt und sagte: »Es gilt dr.« »So will ih so uverschant sy«, sagte der Stallknecht, nahm das Glas, stieß an, sagte: »Es gilt ume«, setzte an und machte aus. Da brachte es ihm ein Anderer. »Ja, weiß nit, wie es kommt«, sagte er, setzte nach vorhergegangenen Zeremonien an und machte aus. »Es gilt dr, Stallknecht«, sagte ein Dritter. »Ja, könnte doch denn zu viel bekommen«, antwortete der Stallknecht. »He nu, so will ich das noch nehmen, es geht zum andern und wird nit alles zwängen.« Da rief ein Vehfreudiger: »Hey si dr Haber uf?« »Längst«, sagte der Stallknecht. »So spann auf der Stelle an«, sagte der Bauer. »Auf der Stelle«, sagte der Stallknecht, nahm noch das vierte dargebotene Glas und meinte: »Weiß nit, wie das macht; es nimmt mich wunder, wills einmal probieren. Nein, jetzt nicht«, sagte er endlich zum fünften Glase, »muß doch machen und anspannen; wenn wir Beide nachher noch leben, so nehme ich gerne noch eins.« »Wer weiß«, sagte der Anbieter. »Drum nimms, wirst ja keine Stunde dran haben.« »He nu so de«, sagte der Stallknecht, »wes sy mueß, wirds sy müesse. Aber wen ih de dRoß zhingerfür aspanne, mueßt du mih de vrspreche. Es gilt dr ume«, und rutsch, war der Wein unten, und mit einer raschen Schwenkung entrann der Stallknecht fernern Versuchungen. Man sah, das Manöver machte er nicht zum erstenmal. Das sind die schönen Augenblicke eines Stallknechts, die Augenblicke der Befriedigung, der Anerkennung, der Befestigung seines edlen, großen Selbstbewußtseins. Es sind Augenblicke, wie Meyerbeer und Devrient sie hatten, wenn das Parterre sie vorrief, die Damen mit Kränzen sie bewarfen, wie die Sprecher im Parlamente sie haben, wenn die Galerie aus der Haut fährt vor Freude über ihre brüllhaften Anzüglichkeiten, wie der Minister sie hat, wenn der Fürst ihm etwas um den Hals hängt und zu ihm sagt: »Hats brav gemacht, hats brav gemacht!« Wir hoffen nicht, daß man diese Zusammenstellungen unpassend finden werde. Wir können mit aller Bestimmtheit behaupten, daß kaum eine der gedachten Personen ein so ausgeprägtes Bewußtsein ihrer Würde und Bedeutsamkeit hat als so ein Stallknecht, und zwar mit Recht, denn er ist zumeist nicht bloß sehr geachtet, sondern fast immer auch sehr beliebt, und das sind zwei Dinge, die nicht immer beisammen sind. Ein Stallknecht ist gästimiert von Menschen und Vieh; er weiß, weitherum erzählt man von ihm, vertraut ihm viel, trägt ihm viel auf und behält ihn mit aller Sorgfalt in Huld, und mit Respekt sagt das Publikum hinter seinem Rücken her: »Das ist der Stallknecht von dort und dort, das ist ein Guter, ein Rechter.« Er ist aber auch geliebt; wir meinen nicht etwa bloß so von der Stubenmagd oder gar der Köchin, sondern von vielen Fuhrleuten und rechtschaffenen Bauern, die ihm ihr Glas nicht bloß so wegen dem allgemeinen Gebrauch darstrecken, sondern aus Anhänglichkeit, und wenn er es ausgetrunken hat und weitergeht, von ihm sagen: »Der ist bsunderbar wohl für mich, seinetwegen kehre ich hier ein; er hat Sorge zu den Rossen und ist gar ein Gutmeiniger und Holdseliger, nit bald bi einem bin ih lieber.« Daß nun solch ein Mann die Zeichen der Achtung und Liebe gern einsammelt, die Grade derselben nach den Gläsern zählt und mit Behagen sie genießt, wer wird das nicht natürlich finden!

Die Vehfreudiger ließen diesmal ihre Rosse nicht stehen, denn es war wirklich spät, sondern stießen, sobald es angespannt war, vom Land. Es war ein Friedlicher, schöner Mondscheinabend, an welchem Mann und Roß wohllebten: die Männer rauchten, schwatzten mit Behagen, die Rosse liefen nach Lust und Bequemlichkeit, ohne Hüsten und Hotten, bald im Schritt und bald im Trab, und Mitternacht wars, ehe in der Vehfreude die Hunde anschlugen und den Weibern die Ankunft ihrer Männer verkündeten. Wie lange nun noch die Männer den Weibern Bericht erstatten mußten, das zeigten die Hunde mit Bellen nicht an, was noch kommod sein mag an manchem Orte. Denn wenn immer der Hund bellen müßte, wenn das Weib den Mann im Verhör hat, die Nachbarn wären bös zweg.


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