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Franz Herold
geb. 15. Februar 1854 in Böhmisch-Leipa
gest. 12. August 1943 in Wien
Es ging ein Traum von mir zu dir,
Es ging ein Traum von dir zu mir.
Da trafen sich unterwegs die zwei
Auf eines Kirchhofs Gräberreih'.
Sie haben das Herz sich leicht gesprochen,
Der Morgen ist drüber angebrochen.
Sie kamen zu uns wie Mondschein bleich,
Wie Nachttau kalt, den Toten gleich.
Nun summen Glocken in der Luft,
Die schwer von Kirchhofblumenduft.
Stille; fern ist, was mich quäle,
Träumend naht die Schlafesruh,
Und ich horch' der müden Seele
Leisen Abendstimmen zu.
Und mir ist, es trägt ein Sehnen
Schwebend sie aus mir hinaus,
Und es fallen ihre Tränen
Abschiedsagend auf ihr Haus. –
Wie der müden Kerzen Tropfen,
Die der Leuchter hart umringt,
Niederfallen, niederklopfen,
Daß der Glasrand klingt und klingt.