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Julie hatte das Kind, die zarte kleine Gestalt fest an sich drückend, hastig die Treppe hinuntergetragen. Sie war wie in einem Rausch von Empörung, Abscheu, Trotz und Triumph, die Lippen, die des Kindes Locken berührten, zitterten, ihr Herz klopfte, daß ihr fast der Athem stille stand. Erst im Hausflur unten, als sie die Augen der Dienerschaft auf sich gerichtet sah, fand sie ihre Fassung wieder, ließ das Fränzchen auf seine Füße niedergleiten und band ihm Hut und Mantel fest. Das Kind hatte bisher kein Wort gesagt. Jetzt sah es den gepackten und bespannten Reisewagen vor dem Hause stehen und klammerte sich wieder ängstlich an Julien an, indem es leise bat, daß sie doch geschwinde fortgehn möchten. Es schien zu fürchten, man würde es jetzt noch anhalten und in jenem Wagen mit ihm davonfahren. Julie beruhigte sie, ließ eine Droschke holen und fuhr nach ihrer Wohnung.
Sie saßen dicht aneinander geschmiegt und schwiegen. Nur einmal wandte sich das Kind zu seiner Retterin und fragte: Wird sie nun ohne mich fortreisen?
Denke nicht mehr daran! erwiederte Julie, sie auf die Stirne küssend. Du bist nun bei mir. Ist dir nun wohl?
Die Kleine nickte und streichelte Juliens Hand. Dann schwieg sie gehorsam. Aber es war ihr an den Augen anzusehen, daß sie sich noch immer Gedanken machte.
Zu Hause angekommen, fand Julie einen Zettel, den Fridolin gebracht, mit einem paar Bleistiftzeilen von Jansens Hand: er hoffe, sie noch heute zu sehen, sie solle keine Sorge um ihn haben. Das machte sie sehr glücklich. Sie beschloß, ihn sein Kind hier finden zu lassen, zumal das Wetter so rauh war und es nicht rathsam schien, das vom Weinen erhitzte Mädchen abermals in eine naßkalte Droschke zu setzen. Also schickte sie den alten Erich mit einem Billet an die Pflegemutter, worin sie um die Erlaubniß bat, die Kleine diese Nacht bei sich zu behalten. Es geschehe, um den Vater damit zu überraschen.
Dies abgethan, war sie glücklich mit dem Kinde, das sie sich nun erst ganz zugeeignet, sich erobert und gleichsam verdient zu haben meinte.
Sie hatte dem Kinde eine Chocolade bereitet und sah ihm zu, wie es begierig trank. Das Naschwerk, das ihm Lucie bescheert, hatte es nicht angerührt. Sie erkannte eine so sichtbare Fügung freundlicher Gewalten in Allem, was sie eben erlebt, gute Götter schienen die Partei ihrer Liebe und ihrer Hoffnungen ergriffen zu haben, daß sie nicht zweifelte, auch alles noch übrige Schwere werde zu einer glücklichen Lösung kommen.
In dieser Zuversicht wurde sie nur flüchtig gestört durch die Nachrichten, die Fränzchen's Pflegemutter ihr brachte. Die gute Frau war noch voll von dem Schrecken über den vermeintlichen Raub des Kindes und hatte sich auf die Botschaft des alten Erich sogleich aufgemacht, um sich mit eigenen Augen zu überzeugen, daß wenigstens das Aergste abgewendet und Fränzchen in Sicherheit sei. Die Aufregung der letzten Stunden, die Vorwürfe, die sie sich machte, der Gedanke an alle möglichen Folgen hatten sie so erschüttert, daß sie beim Anblick des ihr entgegenlächelnden Kindes in Thränen ausbrach und sich nur mit Mühe beruhigen ließ. Eine Erlaubniß, meinte sie, habe sie überhaupt nicht mehr zu geben, nachdem ihr das begegnet, daß das Kind unter ihrem Dache gegen einen solchen Ueberfall nicht geschützt gewesen sei, und wenn der Vater ihr von nun an alles Vertrauen entzöge, dürfe sie sich nicht beklagen.
Lassen Sie sie mir diese Nacht, bat Julie. Ich habe eine Ahnung, als müsse Jansen heute noch zurückkehren; es wird ihn dann freuen, uns beisammen zu finden. Von morgen an sollen Sie Ihre Mutterrechte ungeschmälert wieder genießen – bis ich mit noch besserem Recht an Ihre Stelle trete. – –
Ihre Ahnung betrog sie aber. Das Kind war schon längst zu Bett gebracht und, den Kopf auf Juliens Kissen gelegt, unter lieblichem Geplauder mit seiner schönen Mama eingeschlafen. Diese saß und horchte in die stürmische Nacht hinaus, und bei jedem Männerschritt, der sich dem Hause näherte, fuhr sie in die Höhe. Aber die Stunden gingen hin, und sie blieb allein. Um Mitternacht endlich gab sie die Hoffnung auf. Sie schickte den alten Diener zu Bett, entkleidete sich geräuschlos und streckte sich neben das schlafende Kind auf ihr Lager. Sie selbst schloß noch lange nicht die Augen.
Als sie am Morgen aufwachte, ermunterte sich auch ihre kleine Schlafgenossin rasch und war sehr verwundert, sich nicht in dem gewohnten Bette zu finden. Der gestrige Tag mit seinen Abenteuern schwebte ihr nur vor wie ein bunter Traum. Auch hatte sie eine heimliche Scheu, Julie danach zu fragen, wie das Alles gekommen sei, ließ sich unter Scherzen und Liebkosungen ankleiden und dann von Julie nach Hause bringen. Diese war heute niedergeschlagen und in ihrer Zuversicht auf die hülfreichen Schicksalsmächte sehr herabgestimmt. Sie übergab das Fränzchen der Pflegemutter und machte sich sogleich auf den Weg nach dem Atelier.
Das Wetter hatte sich aufgeklärt, eine milde, nur etwas bleiche Wintersonne sah auf die mit dünnem Schnee überstreuten Straßen herab. Es that Julien wohl, den ziemlich weiten Weg zu Fuß zurückzulegen. Als sie endlich das Haus erreichte, waren ihre Wangen geröthet, ihr Blut erfrischt und auch ihre Stimmung wieder zuversichtlicher. Um so mehr erschrak sie, im Hof vier wohlbekannte Gesichter zu finden, die sämmtlich mit der Miene tiefer Bekümmerniß sie begrüßten, – Angelica, Rosenbusch, Kohle und Fridolin, den Hausmeister. Sie standen im Kreis beisammen und schienen eifrig unter einander sich zu berathen, als Juliens plötzliche Erscheinung sie auseinanderschreckte.
Was ist geschehen? rief diese ihnen entgegen. Ist er zurück? Um Gotteswillen, was ist vorgefallen?
Liebes Fräulein, sagte Rosenbusch, der zuerst sich zu einer Antwort zu sammeln vermochte – was vorgefallen ist, wissen wir so wenig, wie Sie, aber zurückgekehrt ist er allerdings, und zwar noch gestern Nachts, und nicht einmal spät; sein Pferd hat er noch selbst bei dem Stallmeister wieder abgeliefert, wenigstens, als ich heute früh nachfragte, waren die beiden Gäule schon wieder da, von den Reitern aber wußten die Knechte nichts. Nun, dacht' ich, das ist ja noch glücklicher abgelaufen, als man fürchten mußte, und eilte hieher. Aber wie ich Fridolin frage, weiß der von nichts, als daß der »Professor« zurück sein müsse, denn die Thür zum Atelier habe er nicht aufmachen können, der Schlüssel stecke von innen, und auf sein Klopfen sei keine Antwort gekommen. Da es nun inzwischen heller Tag geworden war, dacht' ich, er müßte nachgerade ausgeschlafen haben, klopfte nun meinerseits an und rufe einen Guten Morgen hinein – keine Antwort. Die Marmorarbeiter, die ins Heiligen-Atelier wollten, fanden gleichfalls verschlossene Thüren, und nachdem sie eine Weile gewartet, zogen sie wieder ab. Auf die Länge wurde mir das zu bunt. Ich klettre also von der Gartenseite am Fenster hinauf und schaue in das Atelier hinein, erst in sein eignes. Da war Alles in schönster Ordnung, nur von ihm selbst keine Spur. Also wieder hinunter und am andern Fenster hinauf; – nun, da sah's schon ein bischen curioser aus. Stellen Sie sich vor, Fräulein: all' seine werthen Heiligen, Notabene bloß die Modelle, die er selbst gemacht, kurz und klein geschlagen, und was das Aergste war – mitten in dieser Trümmerwüste sah ich ihn selbst, unsern armen Freund, hingestreckt auf der Erde, wie wenn er da auf dem weichsten Polster läge, – erschrecken Sie nicht, Fräulein, er lebt und ist auch bei Besinnung, nur so müde, wie es scheint, daß er sich nicht mal aufraffen kann, in das andere Atelier zu gehen, um sich auf das Sopha zu legen. Denn wie ich nun an dem geschlossenen Fenster ganz teufelsmäßig Reveille trommle und seinen Namen rufe, richtet er sich halb auf, sieht sich um wie ein Mensch, der gestern Abend einen Mordsrausch gehabt hat, winkt mit der Hand, daß ich ihn in Ruhe lassen soll, und sinkt dann wieder auf seinen Scherbenberg zurück, nichts weiter unterm Kopf als ein Stück von seinem Mantel.
Er verstummte, da er sah, daß sich Julie hastig abwendete und auf das Rückgebäude zuschritt. Angelica wollte ihr folgen, aber sie machte ein Zeichen, daß sie allein gehen wolle, und trat ins Haus.
Drinnen horchte sie einen Augenblick an der Thür der Heiligenfabrik; als Alles still blieb, klopfte sie mit bebendem Finger an und rief Jansen's Namen. Gleich darauf öffnete sich die Thür, und er stand vor ihr.
Er war im Mantel, die Haare starrten ihm wirr um die Schläfen, alles Blut schien von seinem Gesicht gewichen, die Augen hatten weder einen wilden noch traurigen Ausdruck, aber ihr müder, unsicherer Blick that Julien fast weher, als die leidenschaftlichste Aufregung vermocht hätte.
Du bist es! sagte er. Du kommst mir zuvor! Ich – wie du mich hier siehst – willst du nicht eintreten? – Zwar, es sieht hier nicht zum Besten aus – ich habe ein bischen aufgeräumt, und weil es im Finstern geschah –
Sie mußte all ihre Kraft aufbieten, um auf die Zerstörung rings umher einen scheinbar gelassenen Blick zu werfen.
Was haben dir die unschuldigen Figuren gethan? fragte sie, indem sie die Thür hinter sich zuzog.
Unschuldig? Haha! Die stellen sich nur so. Eigentlich haben sie alle den Teufel im Leibe, trotz ihres Heiligenscheins. Kein Einziger meint es ehrlich, das muß ich am besten wissen, der ich sie gemacht habe. Und siehst du, gerade so hell war es noch durch den Schneereflex von draußen, daß ich deutlich die Lüge auf all' diesen einfältigen Gesichtern grinsen sah. Da hab' ich ein Ende gemacht und sie alle zu Scherben geschlagen – wieder ein Stück Lüge aus der Welt geschafft – ich habe mich lange genug halbirt, das Halbe rächt sich immer – nun ist mir wieder wohl, zumal seit ich dich wieder sehe.
Er drückte ihr die Hand; seine Stimme klang heiser und mühsam, seine Augen waren fieberhaft geröthet. Sie mußte gewaltsam die Thränen hinunterschlucken, als sie über die Trümmer am Boden hinschritt!
Ich bin froh, daß das nun Alles hinter dir liegt, sagte sie. Ich kann dir's so nachfühlen, wie es dich peinigen mußte, etwas zu machen, woran nicht dein ganzes Herz hängen konnte. Aber komm aus dieser Verwüstung fort. Wir wollen drinnen im Atelier Feuer anmachen und plaudern. Weißt du schon, daß Fränzchen bei mir übernachtet hat? Das herzige Kind! Es ist mir schwer geworden, es wieder an die Pflegemutter abzutreten. Aber nun ist's ja nicht mehr für lange.
Er antwortete nichts, sondern ließ sich willenlos hineinführen, ohne den Blick vom Boden aufzuheben. Während sie den Ofen anschürte, saß er auf dem Sopha, die Arme zwischen den Knieen herabhängend, und fing an eine Melodie zu summen, wie zur Begleitung der Musik, welche die prasselnden Flammen in dem eisernen Ofen machten. Er schien es nicht zu bemerken, daß sie wieder zu ihm trat. Erst als sie sich herabbeugte, ihre Arme um seinen Nacken schlang und ihn unter hervorstürzenden Thränen wieder und wieder küßte, kam er zur Besinnung, immer noch wie durch einen Nebel erkennend, was mit ihm geschah.
Warum weinst du? fragte er erstaunt. Bin ich denn nicht ganz heiter, ganz vernünftig? Du fürchtest dich doch nicht etwa vor mir? Sei unbesorgt, das Schlimmste ist vorbei. Diese Nacht freilich – wenn mir Einer gesagt hätte: stampfe mit dem Fuß auf den Boden, und die ganze Welt wird in Trümmer fallen und dich begraben und Alles was gut und schön ist – ich glaube, ich hält' es gethan. Nun, die armen Unschuldigen da drinnen haben meine Wuth ausbaden müssen, jetzt kann ein Kind mich an einem Zwirnsfaden regieren.
Willst du mir nicht erzählen, wie Alles gekommen ist?
Wozu das? Es ist häßlich. Schlimm genug, daß noch Zweie darum wissen, außer mir. Auch ist nichts daran zu ändern. Weißt du nicht, daß man das Eisen nicht aus der Wunde ziehen darf, wenn der Mensch nicht verbluten soll? Wie viel Uhr ist es denn? Ist es Abend oder Morgen? Ich glaube, mich hungert. Die Bestie im Menschen ist unsterblich und überlebt alle edleren Triebe. Verzeih, daß ich so rede. Die Worte fallen mir von den Lippen, ich kann sie nicht festhalten.
Ich will zu Angelica hinauf, sie hat immer einen kleinen Vorrath – oder wollen wir in meine Wohnung gehen?
Nein, laß nur! Mir ekelt vor aller Speise. Hunger und Ekel zugleich – eine schöne Aussicht für dieses Leben! Aber es ist kein Wunder. Wenn man sich von etwas genährt hat, was einem ganz unverdächtig schien, und erfährt plötzlich, es sei aus dem Kehricht aufgelesen – –
Sie hatte sich neben ihm auf das Sopha niedergelassen, ihr Arm schmiegte sich fest um seine Schulter, aber er schien für ihre Nähe noch unempfänglich, während sonst ihre leiseste Liebkosung ihn förmlich berauschen konnte.
Du mußt mir Alles sagen! flüsterte sie, sein starres Gesicht streichelnd, während unablässig ihre Augen überflossen. Sind wir Zwei nicht Eins, dein Leben nicht das meine, wie dir Alles gehört, was ich bin und habe? Und du willst etwas für dich behalten, weil es mir weh thun könnte? Ich verlange auch von deinen Schmerzen meine volle Hälfte, oder ich fange an zu zweifeln, daß ich jemals mehr für dich war, als ein lebendes Bild, an dem deine Augen Gefallen fanden.
Er schüttelte langsam den Kopf.
Auch damit muß ich ein Ende machen, sagte er wie zu sich selbst; auch mit dieser Halbheit aufräumen. Das aber thut weher, und nicht das schöne Bild geht darüber in Scherben – sondern der es sich geformt hat, aus Erdenstaub – haha! als ob nicht Alles, was von Erde kommt, wieder zur Erde werden müßte. Ein schöner Gedanke das, eine recht lustige Aussicht – haha!
Sprich vernünftig, Liebster! So verstehe ich kein Wort.
Nun denn, um vernünftig zu sprechen: ich muß fort – je eher je besser – Verstehst du, was das heißt? Ich selbst, ehrlich gesagt, ich versteh' es noch nicht ganz, aber das kommt von meiner Müdigkeit. Wenn ich erst wieder ausgeschlafen habe –
Fort! Und warum fort? Und wohin?
Warum? Du fragst sonderbar, Liebste. Als wüßten wir überhaupt, warum wir leben, warum uns heute die Sonne bescheint und morgen der Sturm herumwirbelt. Und wohin er uns wirbelt – was liegt daran? Glaubst du, daß mir irgend ein Ort lieber sei, als der andere, wo ich mich ohne dich behelfen soll?
Ohne mich –? Du sprichst Wahnsinn! O mein Gott – das – aber ich bin selbst thöricht, mich erschrecken zu lassen – von etwas Unmöglichem!
Ja, ja! sagte er dumpf mit einem bittern Lächeln – unmöglich – so scheint uns Manches, bis die größten Hexenmeister, Zufall und Schuld, das Kunststück fertig bringen und das Unmögliche nur allzu wirklich machen. Ich gestehe dir offen, wenn mich meine gesunde Vernunft einen Augenblick verläßt, höre ich gleichfalls eine Stimme in mir schreien: es ist ja unmöglich! Und doch muß es sein – und wir können nichts dawider thun, als unsere Ferse gegen den Stachel des Schicksals blutig stoßen. Was hast du plötzlich? Du hast deinen Arm von meiner Schulter fallen lassen? Bist du mir böse, armes Weib, weil ich ein geschlagener Mann bin? Sage doch selbst, was bleibt uns übrig, als verzichten und verzweifeln? Weil ich so ruhig dabei scheine, denkst du, ich sei über Nacht kalt geworden? Es ist aber nur, wie gesagt, weil jede Kraft von mir gewichen ist, selbst die, meine tödlichsten Schmerzen zu fühlen. Laß mich eine Stunde schlafen, und du wirst zufrieden damit sein, wie jammerwürdig sich mein Herz geberdet.
Er versuchte aufzustehen, sank aber wieder auf das Ruhebett zurück. In diesem Augenblick klopfte es. Sie hörten draußen im Flur die Stimme Angelica's: Nur auf ein Wort, Julie! Ich habe etwas an dich abzugeben.
Julie erhob sich und öffnete. Gleich darauf kam sie zu dem völlig Theilnahmlosen zurück, einen Brief in der Hand.
Er ist an dich! sagte sie. Es ist Felix' Handschrift. Willst du ihn öffnen? Ich dächte, du gingest erst mit mir nach Haus und ruhtest eine Weile und versuchtest zu essen und zu schlafen. Ihr habt Euch ja in der Nacht hinlänglich ausgesprochen, so daß der Brief schwerlich etwas Neues und Wichtiges enthalten kann.
Meinst du? sagte er mit einem seltsamen Ton. Weil wir Freunde waren, nicht wahr, darum müsse Einer hinlänglich um den Andern Bescheid wissen? Nun, armes Herz, so öffne du den Brief, du wirst dann hinter die Kartenkunststücke kommen, mit denen der Zufall das Unmögliche möglich macht. Lies ihn, lies ihn. Mir wird er ohnehin nichts Wichtiges mehr sagen können.
Sie zerriß athemlos das Couvert und las, am Fenster stehend, ihre wankende Gestalt auf das Gesims gestützt, folgende Zeilen.