Herman Grimm
Das Leben Michelangelos
Herman Grimm

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IV

Im April 1532 freilich hatte man den besten Willen, rasch mit ihr zustande zu kommen. Im Juni verdoppelte der Papst auf Ansuchen Michelangelos die Zahl der Arbeiter. Anfang August ging Michelangelo nach Rom und entwarf dort ein neues Projekt für das Grabdenkmal Giulios, die Zeichnung, nach der es endlich vollendet wurde. Er konnte diese Pläne erst jetzt anfertigen, weil er vorher in Florenz die Maße der 1515 dorthin geschafften Marmorstücke nehmen mußte und weil die im November 1531 eingetretene hohe Flut der Tiber die in Rom zurückgebliebenen, für das Denkmal bestimmten Arbeiten dermaßen unter Wasser gesetzt hatte, daß er bei seinem kurzen Aufenthalte im Frühjahr keine Zeit fand zu untersuchen, ob sie für die neuen Pläne brauchbar wären.

Anfang 1533 kehrte er nach Florenz zurück. Aus diesem Jahre haben wir allerlei zerstreute Notizen. So, daß er im September von Sebastian del Piombo (der sommers, wie es scheint, regelmäßig zum Besuch nach Florenz kam) ein Pferd leiht, um nach San Miniato del Tedesco zu reiten und den Papst zu sehen, der nach Genua unterwegs war. Caterina dei Medici sollte dort mit dem ältesten Sohne Franz des Ersten vermählt werden. Clemens ging über Livorno, wo er sich einschiffte. Florenz berührte er nicht. Seit der Belagerung scheute oder schämte er sich, die Stadt wieder zu betreten. Deshalb lenkte er von Siena westlich nach Pisa ab; San Miniato del Tedesco liegt, wo die Straße von Siena in die zwischen Florenz und Pisa einmündet.

Sebastian del Piombo befand sich damals besonders wohl. Seine, wie anzunehmen, verstorbene Frau war durch eine Haushälterin ersetzt worden, die ihm eben einen kleinen Sohn geboren hatte, mit dessen Erscheinen er seine neue Würde gleichsam einweihte. Unter den Stücken, welche aus dem Archive Buonarroti veröffentlicht worden sind, befindet sich ein Billet an Michelangelo aus dem Jahre 33, das eine Sendung musikalischer Kompositionen zu Madrigalen von ihm nach Florenz begleitete. Costanzo Festa hatte das eine, Conciglione, ein unbekannter Musiker, während Festa ein berühmter ist, das andere komponiert, und zwar derart, daß Sebastian meint, Michelangelo werde seine Freude daran haben. Gotti hat einiges von diesen Kompositionen, zu denen die Arcadentes treten, ausfindig gemacht und seiner Biographie Michelangelos beigegeben.

Vielleicht auch ließ Michelangelo im Jahre 33 die kleine Kapelle in der Kirche von San Lorenzo einrichten, welche vom Papste geschenkte Reliquien aufnehmen sollte und die Moreni in seiner Geschichte dieser Kirche als ein in den Anfängen der dreißiger Jahre fallendes Werk Michelangelos anführt. Es scheint nur ein unbedeutendes Stück Architektur zu sein, wozu Michelangelo gelegentlich die Zeichnung anfertigte. Es fiel mir nicht auf, als ich in Florenz war.

Noch etwas könnte in diese Zeit gesetzt werden, das Vasari erzählt. Bugiardini, den Michelangelo einen guten einfältigen Menschen nennt und der ihm wie ein anhängliches Haustier überall nachgelaufen zu sein scheint, befand sich zuweilen nicht bloß der mangelnden Bestellungen wegen, sondern auch, wenn diese endlich erfolgt waren, in betreff der Ausführung in Verlegenheit. In beiden Fällen pflegte Michelangelo zu helfen. Eben damals quälte sich Bugiardini an einem Martyrium der heiligen Caterina ab: der Moment war gewählt, wo der Blitz die Marterwerkzeuge zerschmettert und die Henkersknechte auseinanderwirft. Für diese nun nahm er Michelangelos Hilfe in Anspruch, er möge die vom Blitz getroffenen Soldaten im Vordergrunde angeben. Michelangelo stellte sich vor die Tafel, nimmt ein Stück Kohle und zeichnet eine Reihe nackter Gestalten in den kühnsten Verkürzungen hierhin- und dorthinstürzend. Bugiardini bedankt sich bestens. Aber es waren nur Umrisse. Jetzt muß Tribolo, der Bildhauer, helfen. Michelangelos Gestalten werden von ihm in Ton modelliert und so Licht und Schatten gefunden. Zuletzt arbeitet dann Bugiardini selbst so lange an dem Bilde herum, bis niemand mehr erkennt, daß Michelangelos Hand darauf gewesen.

Endlich fällt ins Jahr 1533 die Einladung des Kardinal Pucci, der zu Igno, im Toskanischen, residierend, in einem äußerst liebenswürdigen Briefe, der mit Michelangelo quanto fratello charissimo beginnt, die Bitte ausspricht, ihm eine Kirche bauen zu wollen, deren Gestalt der schönen Lage des Ortes entspreche. Er möge den Maurermeister gleich mitbringen, damit man einer Persönlichkeit sicher sei, die seine Ideen auszuführen verstehe, Pferde würden geschickt werden und Michelangelo, dies der Schluß, ein- oder zwei- oder auch dreimal den Kardinal zu Gegendiensten in Anspruch nehmen dürfen.

Ob er nach Igno gegangen, wissen wir nicht, ebensowenig, in welcher Weise er zwei Briefe der Kardinäle Salviati und Cibò zwei Jahre früher beantwortet hatte, von denen der eine Michelangelo daran erinnert, wie liebenswürdig (amorevolmente) er ihm ein Gemälde zugesagt, für das man ja gern alles bezahlen und tun wolle, was er verlangen möchte, während der andere sich in Carrara ein Familienbegräbnis erbauen will, zu dem Michelangelo die Zeichnungen liefern, auch angeben soll, wo man das Werk am besten aufstelle, worauf es seine Schüler ja dann ausführen könnten. Ich weiß nicht, ob sich in Carrara ein Erbbegräbnis der Cibò befindet. Am nächsten läge anzunehmen, beide Aufträge seien durch das Breve des Papsts von 1531 mit erledigt worden.

Auch von einer Anzahl Sonetten wissen wir, daß sie 1532 oder 33 gedichtet und von Florenz nach Rom gesandt worden sind.

Anzunehmen ist, daß Michelangelo in den Jahren 1533 und 34 in der Weise tätig war, welche seine letzten Abmachungen mit Clemens und Urbino festgestellt hatten. Nun aber nahmen die Dinge plötzlich eine andere Wendung. Am 25. September 1534 stirbt der Papst, und sofort läßt Michelangelo die Arbeiten an der Sakristei und Bibliothek von San Lorenzo abbrechen. Diesmal, um sie nie wieder aufzunehmen.

Er war in Rom. Condivi sagt, es sei eine Fügung des Himmels gewesen, daß Michelangelo sich beim Tode des Papstes nicht in Florenz befunden hätte. Alessandro, befreit von der Aufsicht, die ihn bis dahin in Schranken hielt, würde ihn seinen Haß haben fühlen lassen. Denn zu den allgemeinen Ursachen, aus denen des Herzogs Abneigung entsprang, war in der letzten Zeit ein besonderer Grund hinzugetreten.

In jenem selben Frühling nämlich des Jahres 1532, als in Rom der Kontrakt Michelangelos mit dem Herzoge von Urbino durch den Papst zustande gekommen war, hatte Clemens auf anderem Gebiet etwas viel Größeres erreicht.

Nur ein Übergangsstadium war in seinen Augen die Ernennung Alessandros zum erblichen Regenten der Stadt. Nicht ein Herzog von Penna, sondern ein duca di Firenze sollte in Florenz herrschen. Clemens aber kannte die Menschen. Wiederum war es viel besser, die Bürger bäten selbst darum, als daß der Kaiser beföhle. Er berief unter allerlei Vorwänden diejenigen nach Rom, deren Widerstand er am meisten zu fürchten hatte. Im Vatikan begannen wieder die Verhandlungen über das, was man als endgültige Gestaltung der florentinischen Verfassung ansah. Die Herren wußten diesmal aber sämtlich, was der Papst wollte, und gaben nach, um durch ihre Bereitwilligkeit für sich selbst so viel zu retten, als zu retten war. Und so geschah es, daß die im Jahre 30 vom Parlament mit diktatorischer Gewalt bekleideten zwölf Männer jetzt abermals zwölf, Reformatoren genannte, Bürger wählten, durch welche Alessandro zum erblichen Herzog von Florenz erhoben ward.

Und damit zugleich nun eine totale Umgestaltung der bürgerlichen Organisation. Kein Gonfalonier und keine Signorie mehr. Die Einteilung der Stadt in Quartiere, auf der die alte Verfassung durchaus beruhte, aufgehoben. Abgeschafft damit die aus dieser Einteilung fließenden Ämter. Vernichtet der Unterschied der Zünfte. Mit einem Worte: Verwandlung der unabhängigen, nach uraltem Herkommen gegliederten Bürgerschaft in eine gleichmäßige Masse unfreier Untertanen und, was das Größte war, abgeschnitten für alle Zukunft jede legitime Veränderung dieses neuen Zustandes. Am 2. oder 3. Mai 32 muß Michelangelo in Florenz wieder eingetroffen sein: am ersten war Alessandro im Regierungspalaste zum Herzoge gemacht worden und, umrauscht von ausgelassenem Jubel des Volkes, durch die Straßen gezogen.

Die Möglichkeit eines solchen Wechsels in der Gesinnung der Florentiner erscheint kaum begreiflich. Wenigstens dumpfes Schweigen hätte man erwarten sollen als Antwort auf diesen Akt der Gewalt. Statt dessen Entzücken und Begeisterung. Was die vornehmen Pallesken anbetrifft, so hatte ihnen der Papst allerdings Zugeständnisse gemacht. Es sei nicht seine Absicht, ließ er erklären, die Herren von der Regierung der Stadt auszuschließen, nur das wolle er und daran müsse er festhalten, daß wenn noch einmal ein Umsturz einträte, die Medici nicht wieder gezwungen wären, allein abzuziehen, während ihre Partei sich mit der Revolution verständigte. Seine Familie sei bisher der Sündenbock gewesen, das müsse aufhören, und Alessandros Erhebung sei die einzige Gewähr dafür. Der florentinische Adel sollte von nun an eine Art Pairsstellung einnehmen. In diesem Sinne trat der neue Herzog auf. Mit den Söhnen der ersten Familien war er der liebenswürdigste Gesellschafter. Im Palaste fanden sie sich zusammen, Jagden, Spiele, Festlichkeiten jeder Art lösten sich ab, und Alessandro, der es an körperlicher Gewandtheit den Besten zuvortat, ließ so wenig auch nur den Schein eines Standesunterschiedes aufkommen, daß der Papst selber damit unzufrieden war. Schomberg besorgte noch immer die höheren Regierungsgeschäfte. Er sowohl als der Herzog zeigten sich milde und zugänglich, urteilten rasch und gerecht in Sachen der Justiz und handelten bei wichtigen Dingen niemals, ohne die Häupter der großen Häuser zu Rate zu ziehen. Diese somit standen sich gut bei der Umwandlung der Republik in ein monarchisches Herzogtum. Und nicht weniger die große Masse, die politisch rechtlos, einen schönen, jugendlichen, milden Tyrannen gewonnen hatte.

Die Stadt war reif, tyrannisiert zu werden. Während Alessandro den Pisanern das Vorrecht zurückgibt, Waffen zu tragen, wird in Florenz der Befehl, die Waffen abzuliefern, bei Todesstrafe durchgeführt. Während die Florentiner sonst ihre Bürger in die untergebenen Städte sandten, um die Autorität der Regierung aufrechtzuerhalten, werden jetzt von dort her Mannschaften nach Florenz geholt, um die Bürger zu bewachen und die öffentliche Ruhe aufrechtzuhalten. Nichts regt sich aber. Diejenigen, von denen eine Empörung hätte ausgehen können gegen eine solche Erniedrigung der Vaterstadt, saßen entweder schweigend und gedemütigt in ihren Häusern oder weit fort im Exil, von wo aus sie mit ihren Flüchen nichts zu ändern vermochten.

Man muß diese Tatsachen im Auge haben, um Machiavellis Buch »über den Fürsten« gerecht zu werden. Nie war diesem dergleichen in den Sinn gekommen. Als er Alessandros Vater die Wege zeigte, sich zum Herrn der Stadt zu machen, hatte er nichts im Sinne als ein regierendes Parteioberhaupt. Sich und die Bürger von Florenz sollte Lorenzo zu der ganz Italien beherrschenden Macht emporbringen. Machiavelli sah ein, daß Toskana für Florenz ein zu geringes Gebiet sei, die ganze Halbinsel verlangte er. Alessandro faßte die Sache praktischer an. Er wollte keine Bürgerschaft neben sich, mit der er die Herrschaft teilte und die ihn zuzeiten fast ebenso regiert hätte, wie er sie selbst regierte. Und so, während Machiavelli den Beweis führt, daß die Befestigung einer Hauptstadt schädlich sei, erkennt der neue Herzog die dringende Notwendigkeit, eine Zitadelle zu bauen. Er mußte, um die Florentiner mit voller Sicherheit unter dem Fuße zu halten, seine Engelsburg haben.

Dazu sollte ihm Michelangelo dienen. Alessandro schickte Vitelli, den Obergeneral seiner Mietstruppen, an ihn ab und ließ ihn auffordern, einen Ritt mit ihm um die Stadt zu machen, um den passendsten Platz für die Befestigung auszusuchen. Michelangelo erwiderte, er stehe in Diensten des Papstes und sei dazu nicht beauftragt. Der Respekt vor Clemens hielt den Herzog ab, Michelangelo diese Antwort einzutränken, nach dem 25. September 34 aber würde er seine Rache genommen haben. Und deshalb war es gut, daß Michelangelo in Rom damals war, und natürlich, daß er jetzt unter keiner Bedingung nach Florenz zurückkehrte.

Zwei Dinge hat er dort noch erlebt, die als Symbole des völligen Schiffbruches all seiner Hoffnungen für Florenz betrachtet werden können. Das eine, die Grundsteinlegung der Zitadelle im Juli 34, deren Bau Antonio di Sangallo, der Neffe der beiden Sangalli, denen Michelangelo in seiner Jugend so viel Dank schuldig war, bewunderungswürdig rasch vollendete. Das andere, die Aufstellung der Gruppe Bandinellis, die am 1. Mai des Jahres 1534 dem David gegenüber auf ihr Postament geschafft wurde.

Gerade dreißig Jahre waren verflossen, seitdem Michelangelos erste große Arbeit seine Vaterstadt mit Staunen erfüllte. Auch im Monat Mai damals war sie durch die Straßen gezogen. Im Mai, wo in Florenz zur Feier des Frühlings auf den öffentlichen Plätzen getanzt wird, beim Gesange von Liedern, die ehedem der alte Lorenzo selbst für die Bürger gedichtet. Und welch ein Werk, das jetzt als ebenbürtig die andere Seite des Tores einnahm! Wie steifbeinig leblos der Herkules des Bandinelli mit seiner Keule dasteht, wie jämmerlich neben dem von Kopf zu Füßen lebendigen Werke des Mannes, über den die Stümperei eines Intriganten den Sieg davontrug! Es gibt Arbeiten Bandinellis, Zeichnungen z. B., denen wenigstens Geschick nicht abzusprechen ist; was aber läßt sich an dieser Gruppe erfreulich finden, und wenn der Wille sie zu loben da wäre? Bandinelli hatte sich in den mediceischen Speck so tief eingefressen, daß er völlig festsaß. Er wohnt im Palaste des Herzogs. Keinen Posttag läßt er verstreichen, ohne dem Papste nach Rom ausführlich zu berichten. Über alles schreibt er: Geschwätz der Stadt, Verleumdungen, unverschämte Bitten für sich selber. Als Alessandro nach Florenz kam, verlangten die Bürger Bandinellis Entfernung. Dieser aber eilte nach Rom und weiß dem Papste seine Treue und Ergebenheit und die Schlechtigkeit seiner Gegner so eindringlich darzustellen, daß der Herzog die Weisung erhält, sich dieses erprobten Mannes ganz besonders anzunehmen. Unter diesen Umständen beendet er sein Werk. Um die Aufstellung durchzusetzen jedoch, muß er erst noch einmal nach Rom, denn der Herzog, dem an seiner Popularität gelegen war und der wohl wußte, daß nichts einem Herrscher größeren Schaden bringt als öffentliche Geschmacklosigkeit in Sachen der Kunst, wollte keine Anstalten zur Aufstellung der Gruppe treffen lassen. Der Papst aber schreibt und befiehlt. Jetzt kein Gegenwille mehr. Antonio di Sangallo und Baccio d'Agnolo bauen die Gerüste für den Transport. Kaum steht das Ding da, so regnet es spöttische Sonette und schlechte Witze darüber. Der Skandal wurde so arg, daß der Herzog einige von den Dichtern, deren Verse alles Maß überschritten, festnehmen ließ. Bandinelli konnte sich trösten: er erhielt außer der stipulierten Bezahlung ein Landgut als Geschenk vom Papste.

Unter den Gründen, warum Michelangelo auch in späteren Jahren, als der Herzog Alessandro längst tot war, sich nach Florenz zurückzukehren scheute, wird immer noch die Wirksamkeit Bandinellis dort angeführt. Der Einfluß dieses Menschen nahm zu. Die Medici taten alles für ihn. Als nach dem Tode Clemens des Siebenten Alfonso Ferrarese, einer der jüngeren Bildhauer damals, nach einer Skizze Michelangelos ein Grabmal für die Päpste aus dem Hause Medici entworfen hatte und bereits im Begriffe stand, für den Marmor nach Carrara abzugehen, wußte es Bandinelli durch eine Intrige der mediceischen Damen dahin zu bringen, daß die Bestellung Alfonso genommen und ihm übertragen ward, ein Werk, was er denn auch häßlich genug und heute noch, wie es in der Minerva zu Rom dasteht, nur seinem eigenen Unruhme dienend ausgeführt hat. Am weitesten aber verleitete ihn der Neid gegen Michelangelo unter der Regierung des Herzogs Cosimo. Dieser brauchte Marmor für ein Denkmal seines Vaters und ersuchte Michelangelo um die Erlaubnis, von den in seinem Florentiner Atelier lagernden Blöcken dazu benutzen zu dürfen. Michelangelo erteilt sie, und Bandinelli, autorisiert, die Steine auszuwählen, begeht den Frevel, bereits angefangene Skulpturen Michelangelos, welche dastanden, zu Werkstücken zerschneiden zu lassen.

Seit 1534 gab es für Michelangelo kein Florenz mehr. Die unvollendeten Gestalten der Grabmäler zogen ihn nicht mehr zu sich zurück. Aufgegeben für immer die Fassade von San Lorenzo, die nach Vollendung der Sakristei wieder an die Reihe kommen sollte. Bis dahin, war er oft auch Jahre lang in Rom gehalten worden, hatte er sich immer fremd dort und in Florenz zu Hause gefühlt. Von jetzt an betrachtete er Rom als seine Heimat.


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