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Platon: 429-347 v. Chr.

Nachfolgendes erste, frei übertragene Gedicht wird dem neben Aristoteles berühmtesten Philosophen des Altertums nur unsicher zugeschrieben.

 

Die knidische Aphrodite

Aphrodite einst schwebte, die Schönheitsgöttin, die holde,
Her von Zyperns Gestad, schwebte nach Knidos, der Stadt,
Daß sie betrachte das Bild, von Praxiteles herrlich gemeißelt,
Und in ihrem Geleit schwebte Amor auch mit.
Als sie zum Hügel kam, beschaute sie lange ihr Standbild,
Schaute verdutzt und sprach, schüttelnd ihr lockiges Haupt:
Wo nur in aller Welt hat nackt mich gesehen der Meister?
Aber Amor, der Wicht, lächelte leise und schwieg.

 

Die alternde Lais opfert der Aphrodite einen Spiegel

Ich, die ganz Hellas einst in eitelem Stolze verlachte,
Deren Gemächer ein Schwarm liebender Männer erfüllt,
Lais widmet den Spiegel der Paphia. Mich, wie ich jetzt bin,
Will ich nicht schaun; wie ich war, kann ich im Spiegel nicht sehn.

(Fr. Jacobs-Boesel)

 

Augen und Sterne

Unter den Sternen wohnt mein Liebster; o daß ich der ganze
Himmel wäre, mit viel Augen dich anzuschaun!

(Ferd. Schmidt)

*


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