Johann Gottfried Herder
Adrastea
Johann Gottfried Herder

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16. FragmentHerder schrieb dieses Fragment für die Adrastea, wie sich aus der Stelle oben über die Theorie der Farben ergiebt (»Daß die Theorie der Farben hiemit auch eine andere Ansicht gewinne, werden wir zu einer andern Zeit sehen«), da diese Aeußerung ganz mit dem Anfang unsers Fragments übereinstimmt; aber er kam in den folgenden Heften nicht mehr auf das Licht zu sprechen, und so blieb das Stück unbenutzt liegen. Herder's Sohn Gottfried übersah es bei der Nachlese, in die es ganz eigentlich gehört. Erst Johann von Müller nahm es auf, da es ihm »vortrefflich, voll der größten und feinsten, voll der scharfsichtigsten und der lebendigsten Ideen« schien; aber er brachte es nicht in der Nachlese, wozu es gehört, sondern nach Knebel's »Hymnus an die Sonne«. Herder dachte bei der »andern Zeit« offenbar an ein anderes Heft seiner Zeitschrift. Ueber die Farben hatte er sich schon im Jahre 1800 in der »Kalligone« (I. 3) erklärt. – D.
über Licht und Farben und Schall.

Die Theorie der Farben gewinnt hiemit auch eine andre Ansicht. Indem Newton's und Euler's Hypothesen sich freundlich einander gesellen und aus jeder die Härte wegfällt, erscheinen uns auch freundlicher die Farben, und was von ihnen abhängt.

1. Sind Farben eine Erscheinung, so setzen sie eine Wesenheit voraus; so wenig sie aber tastbar sind, so wenig sind sie außer der Oberfläche der Körper oder außer dem Strahl, an dem sie erscheinen, endlich außer unserem für sie gebildeten Auge durch sich etwas. Auge, Licht und Körper, Sinn, also Medium und Gegenstand, gehören zusammen, wenn man von Farben redet. Die Aufgabe ist wie in der Geometrie das sogenannte Problem der drei Körper.

2. Wenn also der Sonnenstrahl durchs Prisma gebrochen wird, so darf das Bild, in welchem die Farben erscheinen, dem Sonnenstrahl nicht rein zugeschrieben werden: die Erscheinung kann ebensowol im Bau und in der Beschaffenheit unseres Auges liegen, daß wir den da- und dorthin gewandten Strahl blau oder roth sehen, als daß gerade diese und jene Farbe als constituirender Theil der Masse des Lichtstrahls von seiner mehr- oder minderen Brechbarkeit herrührte. Es ist nur Ordnung, in der wir die Farben sehen; ihr Gesetz wird sichtbar, nicht aber dessen physische Ursache.

3. Da wir nun die sogenannten sieben Farben auch schon deshalb schwerlich als zerspaltene Körper annehmen dürfen, weil sie Verflößungen in einander sind und tausend Mittelfarben zwischen sich Platz machen, wenn unser Auge diese zu sehen hinreichte, so sollte dies schon alle groben Begriffe von Zerspaltung eines Strahlenkörpers in sieben verschiedene, zusammengebundene Massen entfernen. Das Auseinanderfahren des Strahls zeigt die Kraft, mit der er fortgetrieben wird, die zarte Materie des Lichts aber entfaltet sich hold und freundlich. Zu beiden Seiten des Strahls, wie Schwingen des Lichts, zeigen sich die Farben; selbst daß man ihre beiden Extreme Pole hat nennen wollen, scheint ein hier fremder Ausdruck. Polartiges ist in ihnen nichts, es ist das Steigen und Sinken von und zu einem Maximum. Offenbar ist dies Maximum das von uns nie gesehene Licht, das reinste Weiß, ein Lichtpunkt; sein irdischer Repräsentant, mit Wärmestoff geschwängert, ist Gelb. Ihm zu beiden Seiten auf- und abschwingend breiten sich in Farben aus die Flügel des Lichtes. Der Theil der Materie, der das am Wenigsten entwickelte Licht ist, erscheint im dunkeln Blau; die Farben steigen bis zum mittlern, uns unsichtbaren Lichtpunkt und von ihm weiter zum schnellsten Roth, als dem ausgearbeitetsten, dichtesten Strahl. Die von uns bemerkbaren, sogenannten Hauptfarben beschreiben nicht gleiche Räume, das Gesetz der Ordnung und Verflößung zwischen ihnen ist aber unleugbar. Tobias Mayer hatte ebenso Recht, drei Grundfarben, Gelb, Blau, Roth, anzunehmen, als sie durch Mischungen bis zu 819 vollkommenen, blassen und dunkeln Farben zu vervielfältigen. Was er darstellte, waren freilich Pigmente, diese Pigmente aber sind ohne Farben, die der Lichtstrahl giebt, weder möglich noch denkbar.Tob. Mayeri Opp., ed. Lichtenberg, IV. De affinitate colorum. Götting. 1774. p. 31. – H.

4. Allenthalben in der Natur sehen wir dies unverrückbar heilige Gesetz der Farbenordnung befolgt. Im Regenbogen nicht etwa nur und in der Flamme, sondern in jeder Farbenwandlung und in jedem Pigment. Blau ist unten das Licht der Flamme, auch um den zartesten Lichtpunkt, ihre Masse häuft sich zu Gelb an, das oben in der dichtesten Spitze zum Roth aufsteigt; durchs Prisma sieht man die anderen Farben um und um gelagert im hellsten Lichte. Bei allem Farbenwechsel der Körper gehen sie aus den nächsten in die nächsten Uebergänge über. Bei Entwickelung der Farben in Pflanzen, dem Schmuck der Thiere u. s. w. sieht man dieselbe Ausarbeitung der Natur in Stufen und Graden bei der verschiedensten Farbenmischung und Farbengebung. Die Regel, der feststehende Cyklus ist allenthalben sichtbar.

5. Warum sollte man nun die Farbenleiter nicht mit der Tonleiter vergleichen? Die Verhältnisse mit ihren feinen Uebergängen stehen da, beide einander ähnlich, für die verschiedensten Sinne, Auge und Ohr, gleichmäßig geordnet. In Newton's System der Brechungen des Strahls steht die scala musica der Farben ebenso da wie in Euler's System der Schwingungen des Aethers; beide sind unverkennbar.

6. Dazu haben beide die sonderbare Aehnlichkeit, daß, so wie der reine Mittelton des Toncyklus, den wir ebenso wenig hören, als wir den unsichtbaren, hellweißen Lichtpunkt sehen, für unsere beiden Sinne nicht in der Mitte zu liegen scheint. Der Theil des Farbencyklus vom Gelb zum Roth hinauf drängt sich enger zusammen als vom Gelb zum Blau und tiefer hinunter; der dunkleren Farben ist unser Auge empfänglicher als der zu lichten. So auch der niederen Töne des musicalischen Cyklus; zwischen dem Grundton und der Quinte weilt das Ohr unangegriffener als in den Tönen über dieser. Der obere Theil der Scala ist angreifender, zusammengedrängter, kürzer. Der Umfang beider Scalen so verschiedener Sinne ist wunderbarerweise in seinen Verhältnißgliedern ähnlich, obgleich irrational geordnet. Die Structur unseres Auges und Ohrs oder vielmehr unseres Seh- und Hörnervs muß eine Aehnlichkeit geben, die sehr denkbar ist, da auch hier ein Maximum und Minimum der Empfindung, des Wohlgefallens und der Harmonie vorkommen müssen.

7. Auch würde hieraus erklärlich, warum gewisse Töne, gewisse Farben Diesem und Jenem lieber sind als andere; sie sind das Verhältnis der Scala, bei welchem sein Organ das meiste Wohlbehagen findet, indem es von hier aus sich selbst die Scala aufs Bequemste ordnet. Jeder hat seinen Lieblingston wie seine Lieblingsfarbe. Andere hören weder reine Töne, noch sehen reine Farben. Bei Anderen, Weißgebildeten,Albinos, wofür man sonst Weißlinge sagt. – D. ist die Ordnung beider gar verwirrt, wovon Krankheiten und Mißfälle sonderbare Beispiele geben. Ueberhaupt sehen selten zwei Augen einander gleich, wie gewiß ebenso selten zwei Gehöre einander völlig gleich hören; indessen hält die Regel der Natur, die gebundene Scala der Töne und Farben sie zusammen, wenigstens in einer gemeinschaftlichen Sprache. Wir nennen alle Blau, Grün, Roth, so auch die Töne, und überlassen Jedem, was er in ihnen sehe und höre. Einen gemeinschaftlichen Maßstab haben wir nicht außer unseren Organen.

8. Wohin geräth also der Zwist zwischen dem Newton- und Euler'schen System? Auf einen friedlichen Mittelweg mit der Aufschrift: »Non liquet.« Aus beiden werden wir Manches verbannen, dem Beobachtungen widerstreiten.

9. Z. B. aus dem Newton'schen System, daß Farben als Massen des Lichts gedacht werden. Alle Farben zusammengemischt geben kein reines Licht, sondern ein schmutziges Grau. Das reine Licht ist hellweiß; Weiß aber so wenig als Schwarz sind Farben.

10. Desgleichen entferne man alle jene harten Ausdrücke, die aus den mißverstandenen Worten Brechung des Lichts oder Zurückprallung der farbigen Strahlenpinsel entstehen, da die Sache selbst, ob Farben aus Brechung oder Zurückwerfung entstehen (daß sie mit ihnen verbunden sind und darnach einstweilen geschätzt werden mögen, daran zweifelt Niemand), unausgemacht ist. Zum mathematischen System Newton's gehörten diese mechanisch-metrischen Darstellungen; sie sind auch höchst popular. Da indessen das Licht außer seiner schnellen Wirkkraft auch der zarteste Stoff ist, den wir kennen, so ist mit Stoß und Hieb, mit Auf- und Abprallen hier nicht Alles ausgerichtet. Wenn der einfärbige Körper sechs andere Strahlen einschluckt, d. i. unsichtbar macht, und nur eine, die seinige, zeigt, so ist's ebenso leicht zu sagen, die geistige Flüssigkeit, Licht, theile sich ihm dergestalt mit, daß seine Oberfläche unserem Auge nur unter seiner Farbe erscheine. Ein anderes scharfsichtigeres oder anders gebautes Auge mag höchst wahrscheinlich andere oder mehrere Farben in ihm sehen, wir nicht also. Die alte Farbenlehre ist in Allediesem eine Frescomalerin: sie malt groß, aber in ihren großen Strichen mechanisch. Der Chemie muß es überlassen bleiben, in die Bestandtheile der Farben und des Lichts einzudringen und sie miniaturmäßig zu ordnen. Jener großen Vorzeichnerin wird damit nichts benommen; nur sie bleibt bestehen, standhaft in ihren Grenzen.

11. Die kleinen Spiegel auf den Oberflächen farbiger Körper, so popular sie sind, verlieren sich damit von selbst; denn sie erklären nichts. Die successive Verwandlung der Pigmente zeigt auf einen viel tieferen Grund dem Körper imprägnirter oder einwohnender Farben.

12. Wenn jedes farbige Licht hinter dem Glase seinen eigenen Brennpunkt hat, sollte, ja müßte es ihn nicht auch im Auge haben? Die mechanische Mathematik setzte sich so sehr gegen die Beweglichkeit des Auges: sie ist erwiesen jetzt beinah in allen seinen Theilen. Nicht etwa nur im Augenstern, in Veränderungen der Hornhaut, der Krystalllinse, der Feuchtigkeiten, sondern auch der Retina selbst. Der gelbe Ring am Sehnerv, den Sömmering entdeckte, scheint vom Strahl aus das Farbengemälde in das Auge zu werfen; denn ist überhaupt nicht Alles, was wir sehen, ein unsichtbares Bild der Seele? Allerdings ist, was der Versuch darstellen kann, ihm harmonisch; nur ist er, sofern es Empfindung betrifft, die Sache nicht selbst und nicht einzig.

13. Und da kein Lichtstrahl in unserer Atmosphäre uns rein zukommt und die Verbindung des Lichts mit der Wärme unleugbar bekannt ist, wirkte auch dieser nicht auf die Farben? Offenbar brennt der zusammengespitzte rothe Strahl heftiger als der blaue, in dem sich das Licht noch nicht concentrirt hat; das Feuer dieses schwelt. Einige Wirkung davon muß, wie gering sie auch sei, auf unser Organ erfolgen; denn wir kennen kein Licht, ohne mit Feuerstoff verbunden. Das Reizendste, das wir kennen, ist Licht, und der zarteste schnellste Reiz ist Röthe, und diese ist die schnellste Wärme. Da wir also kein reines Licht kennen, wie wollten wir es außer dem Auge in Farbenbündel binden? Das Reizendste ist uns roth; das Wärmste, das Kälteste ist uns blau, das Ruhigste. Die Mitte enthält gemischte Farben, und der reine Lichtpunkt, der zu beiden Seiten in der gemischten Atmosphäre farbige Fittige aufschlägt, entzieht sich uns gänzlich.

14. Gegenseits Euler. Auch bei ihm scheinen die Ausdrücke wegfallen zu können, die eine zu enge Beziehung auf sein Tonsystem haben; denn Licht ist einmal nicht Ton und seine Bewegung nicht die Bewegung des Schalles. Neunmalhunderttausendmal schneller als dieser eilt es zu uns, ganz zu anderen Zwecken bestimmt, als die der Schall hervorbringen sollte. Die Sonne sich als eine läutende Glocke des Universums, den Aether höchst elastisch sich als die fortbewegte Luft zu denken und dann Strahlen zu uns kommen zu sehen, deren Schwingungen allein, gewisser Zeit gemäß, das Werk machen sollen, Alles dies giebt einen zu einseitigen Begriff der Kraft und Wunder des Lichtstrahls.

15. Wie aber? Sind Reiz (nicht Stoß) und Schwingung einander entgegen? Der höchste Reiz, den wir im Universum kennen, zumal mit Wärme verbunden, ist Licht, und da die Farben Empfindungen sind, so kennen wir auch hiezu keinen anderen Ausdruck als Schwingung. Das Licht reizt, Theile des Nervs schwingen sich, die Empfindung erfolgt – wir können kaum weiter. Und wenn zu beiden, zur Mäßigung des Reizes, zum Clavichord der Schwingungen Alles eingerichtet wäre, was wollten wir mehr? Der Schwung wäre Wirkung, der Reiz Ursache, angemessen ihr, die er hervorbringen wollte; das Innere und Aeußere (das Ob- und Subjective) wäre harmonisch.

16. Ja, auch im Aeußeren, dem Medium (wenn man abermals das grobe Mechanische abrechnet), warum sollte man die zarte Flüssigkeit der Lichtmaterie sich nicht ebensowol in Schwingungen bewegen lassen als in schießenden Pfeilen? Wir kennen den Sonnenstrahl nur, wie er zu uns kommt, mit Wärmestoff gerüstet, seine sanfteren Schwingungen und Directionen in der dephlogistisirten Luft kennen wir kaum, im Aether noch minder. Daß uns ein Sonnenstrahl, unbehindert, alle Gegenstände, jeden in seinem Licht zeigt, ist sehr für Euler.

17. Nur daß abermals die Schwingungen auf seiner Oberfläche nicht zu mechanisch genommen würden! In dem reinen Sonnenlicht badet sich Alles; Jedes zieht an, was es vermag, Jedes zeigt seine Farbe in einem sie alle offenbarenden Licht.

18. Das Verhältnis; der Töne zu den Farben dürfte nach Newton und Euler zusammentreffen; denn man erkläre die Fortpflanzung des Sonnenlichts durch Schwingungen oder durch Ausströmung, die, wie gezeigt, im Grunde Eins sein können, so besteht dies Verhältniß. Die niederen Töne müssen niederen Farben gleich sein, die höhern höheren Farben, nur darf man beide eben nach unserem Clavichord nicht fixiren. Andere Nationen theilten und theilen die Scala anders, sie liebten andere Intervalle wie andere Farben. Wenn Newton die rothe Farbe, die sich am Wenigsten von der Linie des Lichtstrahls brach, für die schwerste hielt, so war es ihm ohne Zweifel die dichtgedrängteste, die lichtschwerste; Violett, Indigo, Blau nehmen den größeren Theil ihrer Sphäre ein und sind gewiß die niedrigsten, schwersten. Daß überhaupt vom Gelb, als dem Repräsentanten des weißen Lichtpunkts, im Farbencyklus Alles ausgehe und man sich an die bekannten Namen seiner Abtheilungen nicht sclavisch zu kehren habe, zeigt die ungleiche Größe seiner Felder und die Rückkehr der Farben in einander. Auf Blau und das dunklere Blau folgt Violett, das sich dem Roth, sowie das Roth durch seinen Purpurstreif dem Violett nähert. Fein und fest ist das menschliche Auge durch diese Regel umschlossen und begrenzt. Statt daß Newton die sogenannten einfachen Farben neu theilen und in jeder ein ganzes Spectrum suchen wollte, wiefern Spectra sich wiederholen ließen, und ob das Auge der Menschen Mehreres zu sehen fähig sei als eine Farbenoctave, einen Cyklus.

19. Bei allen Vergleichungen der Töne und Farben muß jedem Ueberlegenden ein Farbenclavier völliger Mißbrauch dünken. Licht und Farben sprechen durchs Auge für unseren Verstand, zeichnend und zierend; Töne reden dem Herzen und Gefühl. Jene ungleich schneller, auf einmal aber eine Welt darbietend, so daß diese bleibe. Denn möge das Licht auch durch Schwingungen auf Körper wirken, im Körper schwingt sich dadurch nichts als etwa die Fasern des Sehnervs; seine anderen Wirkungen gehen, verbunden mit der Wärme, auf ein wesentlicheres Wohlsein, auf Leben, Genuß, Wachsthum, Nahrung, Gedanken. Dem Organ, das Empfindungen erregen soll, war ein bei Weitem nicht so feines Medium nöthig, der Schall. Harmonisch mit dem geschwungenen klingenden Körper klingt in uns ein geistiges Clavichord und tönt ihm nach. Zugemessen, zugezählt werden ihm die Töne, harmonisch, melodisch: ein unsichtbarer, weckender Geist spricht mit unserem fühlenden Ich in Succession. Umkehren hieße es die Natur, wenn man die Folge zur bleibenden Gegenwart, diese zur hinschwindenden Folge, das Aeußere zum Innern, das Innere zum Aeußern, Gestalt zu Ton und Wort, diese zur stummen Gestalt machen wollte: bleibe jedem Organ das Universum und das Mittel der Wirkung, das ihm gebührt!

20. So auch, ohne eine Theorie in die andere ziehen zu wollen, bleibe jedem deren Benennung: dem Ohr und Klange das Wort Schwingung, dem Licht und Auge Strömung. Bleibe der Sonne ihr Ehrenname, daß sie eine Quelle des Lichts sei; sie erarbeitet das Licht aus dem Aether und strömt die feine Materie auf alle Seiten hinaus, ihr Erwirker und ihr Reflector. Als, mit Wärme verbunden, sie die Luft locker machte, ward in dieser der Schall möglich; in den Strom des Lichts gesenkt, ihrer Natur nach elastisch, leuchten alle Wesen, tönen und tönen wieder. Die ganze Planetenwelt singt der Sonne einen ewigen Hymnus.

 

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