Johann Gottfried Herder
Adrastea
Johann Gottfried Herder

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15. Glänzendes Quindecennium der Königin Anna.

Ob die Regierung dieser Königin gleich nicht völlige funfzehn Jahre währte, wollen wir sie doch so nennen; denn sie hat lichter als manches Halbjahrhundert geglänzt.

Zwei Königinnen Englands hatten das Glück, daß unter ihnen eine Anzahl berühmter Männer erschien, Elisabeth und Anna. Unter Jener traten Franz Bacon, Spenser, Shakespeare, Ben Jonson, Philipp Sidney, Walter Raleigh und viel Andre, Entdecker, Unternehmer, Staatsmänner, Land- und Seehelden, hervor; es war das Zeitalter des britischen Genius. Der Königin Anna Regierung ward von mehr als einem Siebengestirn verstandreicher, geschmack- und geistvoller, witziger Schriftsteller und Geschäftsmänner, dabei mit auszeichnendem Kriegsruhm erleuchtet. Woher dies Glück der weiblichen Regierung?

Wol daher, daß Beide die Vortrefflichen, die ihnen die Vorzeit bereitet hatte, zu finden, vielleicht auch Nacheiferung zwischen Ihnen zu erwecken wußten. Sie schufen nicht, aber sie wandten an und gebrauchten.

Woher aber, daß so viel Brauchbares auch in den obern Ständen da war? woher, daß sich so viel Vorzügliches an einander reiben konnte? Der Grund hievon liegt in der Verfassung und Geschichte Englands selbst.

1. In England gab's keine Wolfsjagd, seitdem in weit früheren Zeiten die Wölfe, geschweige die wilden Säue, ausgerottet waren; dahin konnte also der hohe Adel sein Studium nicht richten. Er ging auf eine höhere und edlere Jagd.

2. Stehende Heere litt England nicht; die Uniform war also nicht die einzige und höchste Zierde britischer Männer, ob es dem Reiche gleich weder zur See noch zu Lande an Helden fehlte. Waffen und Musen schieden also so wenig hier als in Frankreich und Spanien aus einander. Denn gab es romantischere Ritter, als Herbert Cherbury, Philipp Sidney, Walter Raleigh u. s. w. waren? Und ihrer Keiner schämte sich der Wissenschaften und eines gebildeten Verstandes. Der Kriegsmann, den Marlborough, weil er sich stets ins dickste Feuer wagte, den Salamander hieß, war ein Dichter.

3. Darin gingen ihnen zur Zeit und zur Unzeit ihre Könige und Königinnen mit Beispielen vor; eine Reihe derselben schrieben, dichteten, übersetzten. Welch Land kann sich eines Catalogue of noble Authors an Männern und Weibern rühmen, wie Horaz Walpole ihn von den edelsten Geschlechtern der drei britischen Reiche gegeben?Works of Horatio Walpole, Earl of Oxford, Vol. I. Ein Auszug aus ihnen ist von A. W. Schlegel übersetzt: »Historisch-literarische und unterhaltende Schriften von Walpole«. Leipzig 1800. – H. Frankreich allein.

4. Die Verfassung Englands war in mehr als einem Felde zu Erweckung der Talente wie eingerichtet. Domcapitel, deren Mitglieder sich durch Müssiggang u. s. w. zu Fürstenhüten würdig machten, weil sie dazu schon durch ihre Geburt und Ahnen von Ewigkeit her versehen waren, gab's in ihr nicht. Dagegen gab's in England ein Ober- und Unterhaus, das die Nation nicht vor-, sondern darstellte. Hier mußte man sprechen können, wenn man sich hervorthun wollte, und worüber sprechen? Ueber Handels-, Kriegs-, Friedens-, Staats-, Wirthschaftsgeschäfte, über die reellsten Dinge des Lebens, die alle zuletzt auf Einnahme und Ausgabe, aufs Steigen und Sinken der Nation, auf Plus und Minus hinausgehn. Hiezu gehörten vielartige und genaue Kenntnisse, also Unterricht, schnelle und deutliche Gedankenfassung, Bildung der Rede, Vortrag.

5. Im Unterhause stand der Edle mit dem Gemeinen auf einem Boden, gleiche Bürger des Vaterlandes. Von einer angebornen Abhängigkeit, die kein eignes Dasein, geschweige ein freies Urtheil in Gegenwart des Edlen erlaubt, von einem wesentlichen Unterschiede zweier aus zweierlei Erde geformten, mit zweierlei Blut durchgossenen Kasten war seit der Magna charta, noch mehr aber seit der Restitution Englands unter Wilhelm von Oranien kein Gedanke.

6. Wer dem Vaterlande diente, war ihm verpflichtet; die Obern standen der Gemeine zu Rechenschaft und Rechnung; diese übten ihr Recht strenge, sogar ungerecht aus, wie mehrere Verhandlungen unter Wilhelm und gegen ihn selbst zeigen. Aemter und Ehren, oft Heirathen und Geschlechter, und was zu einerlei Zwecken beiden unentbehrlich war, Wissenschaften, verbanden beide Häuser, beide Stände. Aus beiden blieb den Regenten oder Regentinnen die Wahl ihrer Geschäftmänner; was Wunder, daß mit, neben und unter einander beide Stände wetteiferten oder einer den andern zu seinem Werkzeug machte? Unter der Königin Anna konnte nicht etwa nur ein Addison, ein Kanzler King u. s. w., wie unter Wilhelm ein Sommers aufblühn; die alten Familien in ihrem erworbnen, auch wissenschaftlichen Ruhm trieben junge Sprossen und Zweige. Lese man Swift's, Pope's Briefe, durchlaufe man die berühmten Wochen- und Staatsblätter damaliger Zeit, man staunt über das Getreibe zweier Parteien, die Verstand, Witz, Redekunst, Stil an einander schärften.

7. Da seit einem Jahrhunderte England, Frankreich und Holland freundlich und feindlich in einer Art Gemenge gewesen waren, so machten sie in Sachen des Geistes bei allem Nationalunterschiede gleichsam nur einen Staat aus, in welchem die überwiegende Insel das Continent nach ihrem Gefallen nutzte. Schon Cowley, Waller, dann Prior, Addison, Swift u. s. w. hatten sich durch das Lesen französischer Schriftsteller, deren glänzende Zeit damals im größten Ruhm stand, oder gar durch Reisen ins nachbarliche Frankreich selbst gebildet.S. ihre Werke und Lebensbeschreibungen; in Sheridan's »Leben Swift's« die Werke, die Dieser gelesen. – H.

8. Die Bischofthümer und Pfründen durften nicht blos gebornen Adligen ohne Verdienst, sondern konnten auch unadeligen Edeln von Verdienst zu Theil werden; von Tillotson an war eine Reihe der Erzbischöfe von Canterbury ehrbarer Meier oder Handwerker Söhne. Je mehr die Ehre der Wissenschaften aufblühte, desto mehr sahe man es für Ehre der Nation an, wenigstens einige Bischofssitze mit ausgezeichneten Männern von Wissenschaft oder von Talenten besetzt zu sehen; von geringern Pfründen rückten diese weiter. Nur ihren wirklichen oder gemeinten Vorzügen in Gelehrsamkeit, Gaben und Tugenden hatten Tennyson, Wake, Potter, Herring, Butler, Conybrare, Pearce, Warburton, Lowth u. Andre ihre Erhöhung zu danken. Manche mühsam-fruchtlose Untersuchung englischer Geistlichen und Gelehrten wäre nicht da, wenn es in England nicht auch müssig-ruhige Stellen gäbe, in denen man zu dergleichen Untersuchungen Zeit gewann und durch sie höher hinaufzukommen rechnen konnte. Die Wendeltreppe der englischen Kirche führt dahin, wohin anderswo armselig zerstreute Hirtenhäuser nicht gelangen mögen.

9. Sobald ein gelehrtes Werk Kosten erforderte und es nur England! England! betraf, wo fand es mehrere Unterstützung als in diesem begüterten Lande, in dem damals kein Stand sich der Gelehrsamkeit schämte, in dem jedweder Stand sich der Ehre der Nation annahm?

10. Die Einrichtung der Universitäten, so viel auch gegen dieselbe zu sagen sein möchte, trug hiezu bei. Als Stände des Reichs, als geschützte und geachtete Corporationen, mit einträglichen Stellen begabt, blieben sie immer alte Paläste der Wissenschaft, in welchen der Fleißige sich, wenn das Glück fügte, ebenso bequem als verdienstlich anbauen konnte. Jeder Brite, der in ihnen seine Jugendzeit lebte, nimmt an ihren Freiheitsbriefen, an ihrem Ruhm, mithin auch an der Ehre der Wissenschaften Antheil.

11. Fügt man zu Allediesem die Nationaleigenschaft der Engländer hinzu, die man nicht anders als eine insularische Beschränktheit nennen kann, da sie von der Verfassung ihrer Insel erbeigenthümlich herrührt, die Festigkeit nämlich, sich einem Gedanken, einem Zweck und Geschäft, abgeschränkt von Allem, hingeben und es verfolgen zu mögen: so hat man den Grund vieler Vorzüge sowol als Tollheiten, den man in lebendigen Charakteren einzeln entziffern mag. Ist die feste Idee, worauf es ein Englishman setzt, verständig, weise, gut, wie weit kann er's bringen! Er weiht ihr seine Zeit, sein Vermögen, sein Leben; nur ihr geht er nach, indeß andre Völker des Continents sich in mancherlei Ideen und Geschäfte zertheilen müssen oder willig zertheilen. Ist sie toll, die Idee, nun, so ist's ein Engländer mehr, der deraisonnirt hat; man ist daran gewohnt und fragt nicht weiter.

12. Wie in diesem Lande Hand- und Kunstwerke bis auf die Feder einer Uhr fabrikmäßig vertheilt sind, so auch die Gedanken in den Fabriken der Köpfe. Keine Nation ehrt das Privilegium ihrer Erfindung und Werkübung wie die britische, sobald das Nationalsiegel sie bestärkt hat. Weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges mag sie, nicht etwa nur von ihrem Shakespeare, ihrem John Milton und Sir Isaac, sondern von jedem gewonnenen, zumal selbsterfundnen Fabrikat scheiden.

13. Nothwendig gehört eine Zeit der Blüthe dazu, daß solche Fabrikate in der britischen Nation aufkommen, und Zeiten der Inferiorität andrer Nationen dazu, daß sie bei diesen Curs finden. Die Zeiten Elisabeth's und der Königin Anna waren dergleichen berühmte Zeiten. Was unter Jener und ihrem Nachfolger der Genius hervorgebracht hatte, besteht noch, z. B. Shakespeare's ewige Dramen, Bacon's ewige Versuche u. s. w. Was unter ihr blos mittelmäßig, doch aber zeitmäßig war, ist zwar an sich erloschen, wird aber vom Strom der Zeit in Gesellschaft des ersten mit fort- und hinübergetragen. So unter der Königin Anna. Den Genius Swift ausgenommen, dessen genialische Kraft nicht eben auf Dichterei ausging, waren die übrigen, obgleich sehr talentvolle Männer, allesammt vielleicht nur Belletristen, solch einen großen Namen sie sich auch unter einer siegreichen Königin fast in jedem Auslande, dessen Zustand damals dem englischen untergeordnet war, erworben haben. Den falschen Glanz ihrer Werke kann ihnen die Wahrheitlehrerin Zeit nur nach und nach rauben.

14. Sehr gut ist's, in einer Nation und Zeit zu erscheinen, in der man einen Chaucer und Spenser, Shakespeare und Ben Jonson, Cowley und Milton, Otway, Rowe, Dryden im Rücken hat, in der von Beda und Alfred an Werke und Sammlungen wie Bacon's, Morus', Selden's, Usher's, Clarendon's, Boyle's u. s. w. da sind: man hat früh, worauf man sich stützen kann, und darf, des Geschmacks der Nation gewiß, weiter wandeln. Die Festigkeit, daß eine Nation sich selbst nicht verläßt, auf sich baut und fortbaut, giebt allen Bestrebungen ihrer Eingebornen sichere Richtung. Dagegen andre Völker, die, weil sie sich selbst noch nicht fanden, in fremden Nationen ihr Heil suchen müssen, ihnen dienend, in ihren Gedanken denkend: selbst die Zeiten ihres Ruhms, ihre erprobten eignen Tätigkeiten vergessen sie, immer gern mögend, nicht vermögend, immer an der Schwelle weilend. Unter glänzenden Regierungen, in ausgezeichnet glücklichen Zeitläufen schimmert auch das mittelmäßige Verdienst in die Ferne.


Lasset uns indessen die Münze auch umkehren; die Regierung der Königin Anna war eine schwache Regierung, ihr Hof ein weiblicher Hof.

1. So lange ihr Gemahl lebte, der, obgleich nicht König, zu ihren Nachschlagen auch ein Wort sprach, hielten sich die beiden Parteien, Whigs und Torys (vieldeutig mißgebrauchte Namen!), fast das Gleichgewicht; nach seinem Tode ward eine Zeit öffentlicher Fronde in Meinungen, die man auf Alles auszubreiten wußte. Kirche, Staat, Länderbesitz, Handel, Krieg, Friede, selbst die Regierungsfolge, der Prätendent oder das Haus Hannover – Alles ward unter einen der beiden Namen, Whigs und Torys, gezogen und ebenso hitzig oder eigennützig als verworren, also parteiisch behandelt. Mit Verwunderung, ja fast mit Verachtung sieht man den brausenden Kessel politischer Meinungen damaliger Zeit, in welchem man Alles in einander zu rühren wußte. Die glänzendsten Talente dienten den Leidenschaften, und wer in diesem Gewirr vielleicht am Wenigsten klar sah, war die Regentin.

2. Eine Art Aristokratie schlich sich hiebei unvermeidlich ein, da jede streitende Partei ihre Häupter haben mußte. In den ersten Familien erbten sich Grundsätze wie Besitztümer fort, die nur Eigennutz, Rangsucht oder eine neue Parteilichkeit ändern konnte. Als die Torys galten, litten die Freidenker, weil man sie zu den Whigs zählte; die Presbyterianer litten von beiden. Was auch im Reich des Witzes und der Literatur der hohe Adel vermöge, sieht man an dem übermäßigen Lobe, das den Lordsproductionen, den Versen Halifax's, Dorset's u. a., sowie den früheren des Buckingham, Roscommon, Rochester gegeben ward und gegeben wird, noch mehr aber an den groben Angriffen, die ein Bentley selbst erdulden mußte. Weil dem Ritter William Temple die erdichteten Briefe des Phalaris so wol gefallen hatten, daß er sie nebst dem Aesop beinah Allem im Alterthum vorzog, und ein junger Mensch von Stande, Charles Boyle, sie als ächte herausgab, so sollten und mußten sie ächt sein. Bentley, der ihr jüngeres Alter unwidersprechlich darthat, ward aristokratisch grob behandelt. Dergleichen Parteiungen in Sachen, wo nur die ruhige Wahrheit entscheiden kann, würde man in Frankreich Arroganz genannt haben; in England erwies man sie auch Leibniz, und welchem Ausländer hätte man sie nicht erwiesen? In Swift's Schriften ist die Stupidität der Deutschen ausgemacht; es war sein letzter Freudenspott, daß er einen Deutschen, Händel nämlich, von seiner Nation ein Genie nennen hörte. Seit der Königin Anna Zeiten hat sich England in diesem edeln Stolz erhalten; die Germans sowie von Wilhelm an die Dutch (Holländer) wurden insularisch großmüthig verachtet. Wogegen sich denn die Deutschen gutwillig verachten ließen und am Ende dahin kamen, daß sie nächst Gott dem Herrn kein großmüthig-reicheres Wesen als einen englischen Lord, kein zarteres Geschöpf als eine Lady und keinen Engel als in einer englischen Miß erkannten.

3. Der Kriegsruhm, den England bei dem zerrütteten Zustande Frankreichs in den letzten Jahren Ludwig's erbeutete, flößte ihm den Wahn ein, daß es auch zu Lande sieghafte Heere unterhalten, überhaupt aber der Schiedsrichter Europa's sein könne, wie man die Königin Anna hochlaut nannte. Ein Wahn, der England nicht nur Summen kostete, sondern auch Anmaßungen Raum gab, die es gleichsam von seiner Stelle zogen und einen andern Wahn erzeugten, die geborne Herrscherin der Meere zu sein, durch welche es dem festen Lande geböte. Schon Heinrich VIII. sagte: »Cui adhaereo, praeest«;»Wem ich beistehe, der gewinnt«. – H. das Sprichwort »Imperator maris terrae dominus«»Wer das Meer beherrscht, ist Herr des festen Landes«. – H. ward gangbar. Da nun in den letzten Jahren Ludwig's die französische Seemacht fast dahin, die spanische schwach, die holländische mit der englischen durch ein Interesse vereinigt war: so stellte ein Luftbild den Genius der englischen Nation auf den neugewonnenen Felsen Gibraltar, zeigte ihm Meere und Länder und sprach: »Dies Alles will ich Dir geben. Ja, Du hast's. Betrage Dich allenthalben, als ob Du es hättest.« Indeß waren auf dem festen Lande Keime zu Regierungen gepflanzt, deren künftige Größe in ihren Folgen man damals noch nicht übersah; England konnte lange dem Wahnbilde nachstreben und sich auf dieser Bahn sehr bereichern. Unglücklich wäre es fürs feste Land, wenn eine Kaufmannsinsel, fast außerhalb Europa, oder wenigstens an der westlichen Ecke desselben, dem ganzen Continent gebieten, zu ihrem Vortheile Europa's Krieger dingen und ihrem Gewinn aufopfern könnte! Die schimpflichste Knechtschaft, vermöge welcher die Völker des festen Landes eine Waare für England, zum Schlachtfeld erkaufte Heerden für jener Insulaner gewinnsüchtige Weltherrschaft würden! »Ultimos toto divisos ab orbe Britannos, Britannos hospitibus feros« nennt sie schon Horaz;Horaz nennt sie ultimos orbis (Carm., I. 35. 29, 30) und hospitibus feros (Carm., III. 4. 33), Virgil (Buc., I. 67) penitus toto divisos orbe. Vgl. Herder's Werke, XIII. S. 583, Anm. †† – D. wie könnten Manufacturisten oder Waarenhändler und Wechsler in Verhältnissen der Glückseligkeit, der Ruhe, des innern und äußern Vortheils der Länder je unparteiische Schiedsrichter Europa's werden? Und warum dürften sie es werden, wenn ihnen keine erkaufte Landmacht dient?

Als sich der Königin Anna Augen schlossen, wurden die Grundsätze ihrer letzten Regierungsjahre über Verdienst getadelt. Man durchsuchte ihre Papiere, ob man etwas darin zu Gunst des Prätendenten fände; Bolingbroke und Atterbury wurden verbannt. Oxford mußte in den Tower wandern. Der gepriesenen Königin ging es, wie es Wilhelm von Oranien, dem Befreier Englands, gegangen war. Als er an den Folgen eines Sturzes vom Pferde starb, dankte man dem Maulwurf, der das Pferd stolpern gemacht hatte; von der Königin hieß es: »sie sei zu rechter Zeit gestorben«.Hier folgte in der Adrastea: »Wo lebt sich's glücklich? Horaz' 11. Brief, Buch 1« (Herder's Werke, VIII. S. 67 f.). – D.



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