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Kapitel 241

Eine denkwürdige Lebensgeschichte einer Frau, die den Offizier besonders interessiert. Der Offizier Peter Peter vermutet seine Mathilde in dieser Alten und rät ihr Gott über alles zu lieben

Am 6. September 1850

1 Der Offizier bleibt stehen und fragt sie hastig und geflissentlich noch ungeduldiger scheinend, als er im Grunde ungeduldig ist, was sie denn für ein sicher ebenso wichtiges Anliegen habe, wie es die früheren viere gehabt haben.

2 Sagt die Alte: »Mein bester Herr Offizier! das Leben auf der Welt war für mich stets eine Sache des größten Ernstes, und ich habe in meinem Hauswesen Gottlob alles also eingerichtet, daß da alles, was sich nur immer in meinem Hause dienstlich befand, das Leben also in der besten Ordnung voll Ernstes nehmen mußte, wie ich es selbst genommen habe. Die Dienstleute murrten zwar, besonders anfangs; aber wann sie sich einmal in die Ordnung sozusagen hineingewöhnt und hineingelebt haben, dann konnten sie es sonst nirgends so leicht aushalten, als wie eben bei mir.

3 Viele Leute hielten mich zwar für eine Pedantin, wo nicht gar für eine Halbnärrin; aber das machte auf mich gar keinen Eindruck, und ich blieb bei meiner Ordnung nagelfest; und wich nicht um ein Haar breit davon ab; denn ich habe in meiner Jugend einen sehr weisen Lehrer gehabt, der die Fähigkeit hatte, sogar sich zu gewissen Zeiten in den Verkehr mit guten Geistern zu setzen, von denen er mir nicht selten Wunderdinge erzählet hat. Obwohl ich mich aber anfangs vor solch unheimlichen Gästen meines Lehrers sehr gescheut habe, so wußte er mir aber nach und nach dennoch so viel Mut und Begeisterung für die Bewohner der reinen Lichtsphären einzuflößen, und schilderte mir ihre Schönheit, Anmut und Grazie derart anziehend, daß ich bald alle Furcht vor den Geistern verlor, und in mir eine große Sehnsucht rege wurde, selbst mit den Bewohnern der Lichtsphären Gottes konversieren zu können.

4 Mein Lehrer war zwar ein Mann in die 40 von Jahren, aber wohlgestaltet, ward mir aber auch derart zu einem Bedürfnisse, daß ich ohne ihn mir das Leben für rein unmöglich vorzustellen begann, obschon ich damals erst 14 Frühlinge zählte. Für die eigentliche Welt taugte ich zwar durchaus nicht, was mir meine ziemlich weltlich gesinnten Eltern von Tag zu Tag mehr auszustellen begannen; aber das war mir gleichgültig, denn ich fand ja in jedem Worte meines heißgeliebten Lehrers aus seinem schönen Munde den tausendfachen Ersatz für jeden eitlen Verlust der Welt, die mir gegen das, was mir mein Lehrer bot, so trocken und leer vorkam, als wie ein altes Faß, in dem über hundert Jahre kein Tropfen Wein mehr existiert hat.

5 Wie aber auf der bösen Welt alles Erhabene, Wahre, Große und Edle angefeindet wird, und am Ende sogar wo möglich gekreuzigt und getötet, so erging es denn auch nur zu bald mir und meinem, ich könnte sagen, beinahe heiligen Lehrer. Meine sonst guten Eltern, freilich mehr von ihren superklugen Freunden aufgehetzt, fingen an bedeutenden Verdacht zu schöpfen, als würde sich zwischen mir und meinem Lehrer eine feste Liebe zu entfalten beginnen, beriefen heimlich, daß ich es nicht merken und hören solle, den guten Lehrer auf ihr Zimmer, und hielten ihm die Sache ganz ernstlich vor, was ich in einem Nebenzimmer aufmerksamst und ängstlichst lauschend genau vernahm. –

6 Der Vater, ein ziemlich barscher Mann, sagte: »Mein Freund! sie sind zwar ein äußerst und wahrlich seltener geschickter Mann, wohlunterrichtet in allen möglichen Künsten und Wissenschaften; aber eine scheint ihnen zu mangeln, und das ist die Kenntnis der Welt und dessen, was sie von uns Menschen von einem gewissen Stande zu fordern sogar berechtigt ist. Sie machen aus unserem schönen und guten Kinde zwar wohl eine ganz förmliche Gelehrte, aber leider in einer Art, wie sie für die hohe Welt, der wir angehören, am allerwenigsten taugt. Das Mädchen schwärmt nun schon wie eine Sapho in Gott was für Regionen herum, und stellt uns tausend Dinge aus, die sie des unsterblichen Menschen für unwürdig findet. Ja, sie lacht uns manchmal sogar aus, besonders so wir von den vor aller Welt anerkannten historischen Vorzügen des Adels sprechen. Mein Freund! so sie unserem Kinde solche Ideen beibringen, da können wir sie in keinem Falle mehr brauchen. –

7 Und zudem sind wir noch hinter ein anderes Geheimnis gekommen, was uns anfangs zwar unmöglich geschienen, da sie ein Mann von etlichen 40 Jahren sind, und unsere Tochter erst ein Mädchen von 14 ¼ Jahren ist, und schön und reizend wie ein Engel. Aber festere und anhaltende Beobachtungen haben dies Rätsel in ein völlig klares Licht gestellt, und zwar derart, daß das arme von ihnen im buchstäblichen Sinne verführte Mädchen in sie mehr verliebt ist, als sie in das Mädchen; denn sie verstehen es mehr aus alter Erfahrung, ihre Liebe zu maskieren, und es scheint daher, daß sie in das Mädchen weniger verliebt sind, als das Mädchen in sie; aber das entschudigt sie vor uns nicht, denn sie müssen dem Kinde ganz kurios das Köpfchen verrückt zu machen gewußt haben, daß es nun bloß nur nach ihnen seufzet, und ohne sie ihm die Welt zu einer Null wird. –

8 Sie werden also einsehen, daß wir unter solchen nur zu klaren Umständen das Mädchen nicht mehr unter ihrer Leitung belassen können, sondern es anderen Händen anvertrauen müssen, so wir das Mädchen in kurzer Zeit nicht zu einer barsten Närrin gemacht sehen wollen. Verlassen sie daher heute noch unser Haus, und empfangen sie hier die Remuneration (Vergütung) für ihre wahrlich nicht nach unserem Sinne angewandte Mühe an unserem Kinde. Hüten sie sich aber, irgend auf Schleichwegen unserem Kinde sich zu nahen, denn eine solche Keckheit könnte ihnen teuer zu stehen kommen; für das Bisherige aber sei ihnen hiermit volle Amnestie gewährt. Hier ist ihr Geld, und somit Gott befohlen!« – –

9 So ward mein Engel in meinem elterlichen Hause abgefertigt; der göttliche Mann, von dem ein Hauch seines Mundes bei weitem mehr wog in der Schule der göttlichen Wahrheit und Gerechtigkeit als tausend Weltgedanken, die bei meinen leider hochadligen Eltern aus und ein liefen, wie die Schmarotzerfliegen, wurde also, wie ein feile Dirne vom Tanze, aus meinem elterlichen Hause gejagt, und ich Arme bekam dann Lehrer und Meister, vor denen mir stets mehr ekelte und graute, je mehr ich sie nur zu bald kennen lernte!« –

10 Spricht der Offizier: »Sagen sie mir, liebe Frau, hat denn ihr Lehrer die Geschichte wohl so mir und dir nichts hingenommen? Erzählen sie mir das umständlich, denn ihre Sache fängt an mich bedeutend zu interessieren.«

11 Sagt die Frau: »Mein hochschätzenswerter Freund! Was hätte der Edelste wohl darauf sagen sollen? Er wußte ja nur zu gut, wie viel mit Aristokraten, besonders in solchen Dingen, zu reden ist. Das Einzige, was ich mit dem gebrochensten Herzen vernehmen konnte, war, daß er sich für alles Gute, das er in diesem Hause genossen habe, weinend bedankt hat, und am Ende hinzufügte: »Gnädigste Eltern des besten und edelsten Kindes! Ich habe es euch ja gleich anfangs gesagt, daß ich mit meinen der Welt leider völlig fremden Grundsätzen und Lehrmaximen für euch schwerlich taugen werde; ich habe euer Haus, Gott weiß es, nie gesucht. Ihr habet mich durch allerlei glänzende Versprechungen, und als diese bei mir kein Gehör fanden, durch andere meinem Gemüte mehr zusagende Vorteile für euch, sozusagen um jeden Preis zu gewinnen gesucht, und habet mich denn auch gewonnen. Als ich dann mit Sack und Pack in euer Haus kam, legte ich euch als ein ehrlicher Mann meine Erziehungsmaximen sonnenklar vor eure Augen, und ihr waret, bis zu Tränen gerührt, damit zufrieden, und sagtet dann, mich an euer Herz drückend: »Freund! wir sind reich und haben Güter; sie sind bei uns für ihr ganzes Leben versorgt.«

12 Allein ich lebte nun kaum nur drei Jahre in ihrem Hause, und habe meinen Grundsätzen und Maximen als Mensch und Lehrer vor Gott und der Welt nach meinem durch nichts befleckten Gewissen derart getreuest gehandelt, daß ich davon aber auch nicht um ein Haar groß etwas wegnahm noch hinzufügte; denn Wahrheit gibt es nur eine, die weder einen Zusatz, noch eine Wegnahme duldet; und nun werde ich unter einer gewiß höchst unliebsamen, weil höchst ungerechten Anschuldigung aus diesem Hause, das mir ein volles Jahr nachrannte, hinausversorgt. – Allein das macht mir nichts; denn ungerecht dulden und leiden war in der Welt ja stets der Gerechten und Reinen Los. Und ich freue mich deshalb; denn das gibt mir ja wieder einen neuen Beweis, daß mich Christus der Herr, in Dem ich lebe und sterbe, für einen Seiner Jünger als würdig befunden hat. Er, der Herr der Unendlichkeit, hat ja Selbst den Lohn des schwärzesten Undankes von den Menschen geerntet, und Er vergab es ihnen, weil Er wohl wußte, daß sie nicht wußten, was sie taten. Warum solle ich, ein sündiger Mensch, es euch für übel nehmen, so ihr an mir nun eine Handlung begehet, die mir auf der Welt zwar zum offenbaren Nachteile gereicht; aber ich, der ich nie den Vorteilen der Welt nachgejagt habe, sondern allein denen, die mir mein Gott und mein Erlöser gezeigt hat, verschmerze das leicht, was ich ohnehin nie gesucht habe, und auch künftighin nie suchen werde.

13 Daß Sie mir ihr Haus verbieten, schmerzt mich wohl am meisten; denn ich habe mir an ihrer Tochter eine wahre Freundin des inneren Lebens in Christus dem Herrn erzogen, ein Etwas, das in der gegenwärtigen Welt schwer irgendwo mehr zu bewerkstelligen ist. Aber auch das macht nichts; denn wer immer um des Herrn willen etwas verliert, wird es zu seiner Zeit tausendfach wiedernehmen können. –

14 Dies armselige Geld aber, auf das ihr einen besonderen Wert leget, behaltet, und tuet damit, was ihr wollet; denn das, was ich durch die Gnade Gottes eurer Tochter gab, ist mehr wert, als eine ganze Welt voll Goldes! Ihr kennet zwar den Wert nicht; aber eure liebste Tochter kennt ihn; und so wahr ein Gott lebt, so sie auch alle Schätze dieser Welt verlöre, die ohnehin eine eitle Chimäre sind, so wird sie mit dem Schatze des Geistes, den sie von mir empfing, glücklicher sein als ein Krösus, der sich durch seine unermeßlichen Schätze goldene Paläste bauen konnte! – – O Menschen, o Menschen! wie blind und schwach seid ihr doch! Die Sonne glänzt euch zu mächtig, und wärmet zu sehr das Feld der Gottessaat, darum sehnet ihr euch nach den Irrlichtern der Nacht, denn diese blenden und wärmen nicht. – Leben sie wohl; vielleicht sehen wir uns in der anderen Welt wieder!«

15 Der Vater, etwas ungehalten über diese rein himmlischen Worte meines göttlichen Lehrers, nahm das Geld, was ich aus dem Geklingle rückgefallener Münzen wahrnahm, und wollte es mit Gewalt dem guten Lehrer aufdringen, dieser aber wies es zu meiner Freude entschieden zurück und ging zur Türe hinaus, das Haus für immer verlassend. So war die Endgeschichte mit meinem Lehrer, den ich dann leider nie wieder zu Gesichte bekam.

16 Wie ich aber schon früher bemerkt habe, so waren meine nachherigen Lehrer und Meister wirklich so dumm, so aufgebläht, und dabei aber auch so höchst (des)interessiert, daß es wahrlich eine allerbarste Schande war. Sie bewegten sich so gefühllos wie eine Maschine, und ich doch ein Mädchen von der zartesten und weichsten Art machte auf sie gerade so viel Eindruck, als wie eine Erbse an eine Marmorwand geworfen in den harten Marmor. Ich war ihnen bloß ein Mittel, durch das sie recht viel Geld erwarben und sonst nichts. – Aber ich lernte auch danach zur leidigen Galle meiner blinden Eltern (nichts). Aber dafür strebte ich, je älter ich wurde, desto inniger allen jenen Grundsätzen nach, um sie in mir zu verwirklichen, die mir mein himmlischer Lehrer und Meister auf eine wahrhaft allezeit himmlische Weise beigebracht hat; denn seine Lehrstunden waren für mich ein wahres Sein in dem Paradiese Gottes. –

17 In meiner späteren Zeit, wo ich leider schon Witwe geworden bin, habe ich in die Erfahrung gebracht, daß dieser mein göttlicher Lehrer durch eine besondere Verwendung als Offizier zum General-Kommando gekommen ist, und von da zur Armee als Hauptmann; wohin aber, und ob er noch lebe, konnte ich nicht mehr erfahren. Er hätte damals kaum etliche und 60 Jahre als sein können; denn ich habe mit meinem achtzehnten Jahre leider heiraten müssen, und ward aber auch in meinem 25. Jahr eine Witwe. O hätte ich da meinen Lehrer irgendwo finden können! Wie glücklich wäre ich dann geworden! Aber Gott der Herr ließ es nicht zu; ich blieb hernach unverheiratet mit einer Tochter, die so ziemlich in allem mein Ebenbild war, bis an mein irdisches Lebensende. Vor ein paar Jahren habe ich, das Zeitliche verlassend, diese ewige Welt betreten, und erkundigte mich hier überall nach meinem Lehrer, ob er möglicherweise auch schon da wäre; konnte aber leider bisher noch keine Silbe von ihm erfahren. Er hieß Peter und abermals Peter. Ob er noch irgend einen anderen Namen hatte, konnte ich nie von ihm erfahren, auch meine Eltern nicht. Die einzige Sonderbarkeit, die dieser Lehrer der Lehrer besaß. – Nun hier in der Geisterwelt, so es möglich wäre, möchte ich denn doch von diesem Lehrer etwas erfahren. Sie sind ein so weiser Mann, ganz wie mein Peter Peter; vielleicht könnten sie mir von ihm eine Auskunft geben. O wenn ich nur mit diesem edelsten Geiste noch einmal zusammenkäme!« –

18 Der Offizier wendet sich nun ein wenig ab von dem Weibe und sagt staunend zu sich selbst: »Wäre es denn möglich?! Dies gar armselig aussehende Weibsbild solle jene einst auf der Welt so herrliche Mathilde sein?! Die beinahe himmlische Tochter eines borniertesten reichen Erzaristokraten, ein so gutes und edles, geistvolles Kind, wie es in Wien sicher kein zweites gegeben hat? Und hier in einem so miserablen Zustande!? – O Gott, du bester Vater aller Menschen und Engel! Was hat denn dieser Engel verbrochen, daß er hier gar so armseligst ankommen mußte?! Die Stimme und das Benehmen sind noch so ziemlich erkenntlich; aber die Gestalt! Was wären da die sieben mageren Kühe vom Traume Pharaos gegen diese entsetzliche Magerkeit? O das wären gemästete Ochsen dagegen! O du arme Mathilde! der Herr möge dir gnädig und barmherzig sein! Wahrscheinlich wird ihre für sie sicher allerungünstigste Ehe sie dahin gebracht haben. Ärger, Unmut über nichtigste aristokratische Dummheiten, die unheilbar sind, eine unsanfte Behandlung, Untreue und Rohheit von Seite ihres Gemahles mögen zu solch einer Abmagerung ihrer sonst so schönen Seele wohl das meiste beigetragen haben. Nun, bei Gott sind ja alle Dinge möglich. Sie gehört ja nun auch zu den vom Herrn Berufenen; Er wird sie schon wieder zurechte bringen.

19 So aber hier auch so ganz eigentlich »himmlische Ehen« statthaben sollen, so werde ich sie auf jeden Fall vom Herrn Selbst zum Weibe erbitten, und solle sich auch ihre Gestalt um gar nichts ändern, denn ihr Geist ist noch ganz so voll hoher Ideen, als er war zu den Zeiten, als sie meine Schülerin war. Ach, das war wahrlich wahr eine herrliche Zeit! Damals konservierte ich mit Geistern aus den Himmeln; ja mit Engeln führte ich Zwiesprache. Damals war sie ein Engel mit; denn die Lehre der Engel strahlte erst dann ganz himmlisch, wenn ich sie in ihre unvergleichlich schöne Seele legte. O was war das für ein herrliches Strahlen und Widerstrahlen des Lichtes aus den Himmeln! Da empfand ich in solch seligen Momenten so ganz, was ein Engel empfinden kann, wenn er vom süßen Geschäfte der Liebe müde hinsinkt an des allmächtigen Vaters heilige Brust, um sich da neue Kräfte und neue ungeahnte Seligkeiten zu holen. O heilige Momente des Erdenwallens! Die Himmel Gottes müssen zwar von unnennbarer Schönheit sein; aber auch die Erde Gottes ist schön für den, der in seinem Herzen ohne falsch ist, der seinen Gott erkennt, und Ihn aus allen seinen Kräften wahrhaft liebt. O Mathilde! was warst du auf der Erde? Eine Sonne unter den holdesten Wesen deines Geschlechtes. Und was bist du nun? Nichts als ein erbärmlichster Schatten einer dürren Distelstaude, vom Halblichte des letzten Mondviertels beschienen. O Herr! o Herr! Wesen, die nach einem Jahrhunderte dem Grabe entsteigen, könnten doch unmöglich elender ausehen.«

20 Nach diesen Worten kehrt der Offizier sich wieder zur Mathilde, und sagt laut: »Ich habe jetzt nachgedacht über dein Anliegen und bin dem gewissen Manne im Ernste auf die Spur gekommen; er ist auch schon hier, und wir werden ihn sicher finden, nur mußt du M . . . . – (leise zu sich: hätte mich bald verschnappt) dir eine recht große Portion Geduld aneignen, und alles, was nur immer nach einer Leidenschaft riecht, rein aus dir verbannen. Alles aber, was Liebe heißt, mußt du dem Herrn zuwenden, und den Peter Peter ganz Peter Peter sein lassen; so wird dann schon der Herr dafür sorgen, daß du ganz glücklich wirst; denn siehe, bei Gott sind ja alle Dinge möglich. Du hast einst Gott gefürchtet, und das war gut; denn Gottesfurcht ist die erste Stufe zur Weisheit. Nun mußt du aber Gott lieben – über alles und das wird dir geben die höchste Seligkeit und eine himmlische Schönheit für ewig!«


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