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Siebentes Kapitel

Ich mag die vorrätigen Notizen, so den Stoff zu diesen höchst wahrhaftigen, durch meine schwache Feder auszuarbeitenden Lebensgeschichte liefern, nachdem solche mit reinster Gewissenhaftigkeit zusammengestellt wurden, durchmustern wie ich will – nichts findet sich vor, unser siebentes Kapitel nur einigermaßen wirksam zu beginnen, was doch schon der mystischen Zahl sieben zu Ehren ebenso wichtig als nützlich wäre. Die gewöhnlichsten Zustände laufen, einem sommerlich ausgetrockneten Bache ähnlich, durch das unerquickliche Bett des allergewöhnlichsten Daseins. Und weil Anton, wenn ich mich so ausdrücken darf, seither vom Baume der Erkenntnis nascht, geht ihm jene kindliche Unbefangenheit verloren, welche sich mit allem zufrieden stellt. Er lebt nicht mehr in und mit den Freuden der Natur, die bis dahin aus jedem Blümchen, aus jedes Vogels Kehle auf ihn wirkten. Er weiß, daß es draußen eine Welt für ihn gibt, deshalb hat er die kleine Welt, die ihm so lange genügen wollte, nicht mehr recht lieb.

O, man braucht nicht Anton zu heißen, braucht kein Korbmacherjunge zu sein, um sich ähnlicher Übergänge und trauriger Fortschritte aus eigener Jugendzeit zu erinnern; da schleichen Tage ohne Gegenwart an einem sich selbst quälenden Träumer vorüber, weil sein Sinn auf eine unerforschliche Zukunft gerichtet ist, und so betrügt er sich grausam um das Glück harmloser Unschuld. Ein Glück, nach dessen Reinheit er künftig mit verzehrender Sehnsucht zurückschauen wird. – Warum auch hat die Großmutter seinen Bitten nachgegeben? Warum die Geschichte seiner Mutter ihm erzählt? Konnte sie nicht in frommer Einfalt ihn schonen mit einer Lüge?

Und so sehen wir den jugendlichen Helden unseres Buches unglücklich, bevor er noch einen Schritt getan in das große Unglück hinaus, das man Leben nennt, in den ewigen Kampf der Menschheit. Sehen ihn unglücklich auf eigene Hand und durch eigenes Talent dafür; denn es gibt ein Talent fürs Unglücklichsein! Wer sich Zeit nehmen will, es auszubilden, versinkt, wenn er auf geistige Beschäftigung angewiesen ist und diese sich abzuzwingen nicht moralische Kraft besitzt, gar leicht in hypochondrische Untätigkeit oder in zweifelnde Ausschweifungen, die ihn dem Untergange zuführen. Anton genoß den Vorteil, ein Handwerk zu treiben: er wurde, nachdem die sanfte, kindliche Lust am Dasein ihn verlassen, durch die öde Leere, worin er sich plötzlich geworfen fühlte, nun veranlaßt, in die Arbeit sich zu retten. Es war ein dunkler Trieb, der ihn dazu drängte. Niemals noch waren seine Kunden rascher bedient worden. Von allen Seiten empfing er Lobsprüche für solchen Fleiß; auch der Großmutter Anerkennung blieb nicht aus. Manchmal, wenn er einen ganzen Kreis auszubessernder Körbe und Wagenflechten um sich her stehen sah, rief er aus: »das sind meine Schanzen! Nun sollen sie nur kommen und auf mich schießen, ich will mich schon verteidigen!«

Mutter Goksch verstand diesen Ausruf nicht. Ach Gott, Anton selbst verstand ihn nicht; er sprudelte ihm nur so heraus, wie in Ahnung vor irgend einem drohenden Mißgeschick. Weil er ihn aber öfters wiederholte, meinte die Alte, er fürchte einen Besuch des Barons, der etwa hinter seine Liebe zu Ottilie gekommen wäre und nun eintreten könne, um ihn höchst eigenhändig durchzuwalken, wozu die von ihm unzertrennliche Karbatsche ein trefflich geeignetes Instrument abgab. Auf ihre strengen Fragen über diesen Punkt entgegnete dann wohl Anton mit lautem Lachen: »Alte, du bist ein Narr; wo denkst du hin?«

Hiernach jedoch verfiel er stets wieder in trüben Ernst und sang nur wehmütige Lieder. Seine Stimme war weich und voll, wie gar selten in so jungen Jahren.

»Nicht umsonst ist er ›Evas‹ Kind«, sagte Mutter Goksch, – wider Wissen und Willen zweideutig – indem sie der »heidnischen Musik« gedachte.

Von allen wehmütigen Liedern, die er vortrug, sang er eines am häufigsten: die drei Reiter waren es, welche er so oft zum Tore hinausziehen und Abschied nehmen ließ, daß Mutter Goksch behauptete, die armen Teufel müßten's doch bald satt kriegen, »Ade« zu sagen und zu reiten. Auch fragte sie mehrmals angelegentlich, ob er nicht die zerrissenen Saiten an der Geige herstellen und sie zur Feierabendstunde darauf begleiten wolle, wenn sie ein christliches Kirchenlied sänge? Worauf Anton aber entschieden verneinte und dabei sagte: »Ha, wenn's des Fremden seine Geige wäre; die hat Töne im Leibe, daß sogar Fräulein Tieletunke ihren Spott vergißt und hinter der Haustür einem armen Kerl einen Ku ... ja so!« – (Hier schlug er sich auf den Mund.)

Es begab sich übrigens in Antons Herzensangelegenheit, was bei solchen zwischen Furcht und Zweifel schwankenden Liebesgeschichten gewöhnlich ist, was auch meinen älteren Herren Lesern aus ihrer Zeit noch als selbst erlebt innerlich sein mag, – wofern dieselben jemals in ähnlicher Lage waren. Man hat erst vor lauter Liebe nicht zu lieben, man hat vor Sehnsucht nicht zu hoffen gewagt. Der Abstand schien zu groß. Auch wenn die Stände gleich wären. Denn für den kindlich und kindisch Liebenden, der mehr die Liebe als den Gegenstand liebt, ist besagter Gegenstand immer vom höchsten Stande, weil er in ihm immer einen Engel sieht. So kriecht er, ein am eigenen Werte aufrichtig Zweifelnder, neben der fliegenden Himmelsbotin her und – betet an. Doch plötzlich, siehe da! geschieht der Angebeteten etwas Menschliches; sie läßt sich zu ihm und zu seiner bescheidenen Ehrerbietung herab – wie etwa Ottilie es getan durch den vielbesprochenen Luftkuß – der Engel verliert die Fittiche, das Menschliche tritt heraus, der junge Mann beginnt sich zu fühlen, Leidenschaft siegt über die Andacht, irdische Hoffnungen quellen blühend hervor, die sich an jenes unerwartete Ereignis knüpfen wie das Erblühen voreiliger Blumen an einem warmen Apriltag; ... doch nun ist's auch schon aus. Alles ist vorbei. Vergeblich harrt der kühn Gewordene auf die notwendigen Folgen des ersten Schrittes. – Sie unterbleiben. Der erste Schritt war der letzte und hat nur dazu gedient, ihm seine Ruhe zu rauben, indem er kecke Wünsche auferweckte, die unerfüllt welken.

Dies alles geschah unserem Anton. Ottilie, wenn sie ihm zufällig und selten begegnete, war stolzer, fremder, zurückstoßender, als jemals vor jenem Abende, welchen der luftige Traum eines Kusses durchweht hatte. Versucht er, ihr näher zu treten, um ein Zwiegespräch zu beginnen, so kehrte sie ihm den Rücken und ließ ihn stehen, während Linz und Miez, gleichgültig freundlich mit ihm redend, nach seiner Arbeit, nach seiner Großmutter fragten, wie sie es stets getan, und ihm Grüße von Puschel und Rubs bestellten, um anzudeuten, daß die langen Jünglinge ihnen bisweilen schreiben. Eine Korrespondenz, die durch irreguläre Posten, durch Butter- und Obstweiber besorgt wurde; weshalb auch der Sommer vorzugsweise die Jahreszeit dieser Zuschriften blieb; im Winter fehlte es an Beförderung.

Wie sehr in neuerer Zeit beliebt worden ist, vertraute Briefwechsel in Bücherform durch den Druck preiszugeben, kann ich mich doch nicht entschließen, den hier in Rede stehenden zu veröffentlichen. Er ist zwar, was den Inhalt betrifft, manchen im Buchhandel erschienenen nicht gar so tief untergeordnet – aber die Form gibt sich nicht einladend und dünkt mich hauptsächlich von seiten der Freifräuleins in bezug auf die eigensinnige Rechtschreibekunst allzu frei. Was die langen Jünglinge betrifft, so mengen dieselben fleißig griechische wie lateinische Brocken bei; teils um durch ihr Wissen sich ein Ansehen zu geben, teils um auf die eingestreuten französischen Brocken der Damen gleichfalls mit ausländischer Ware aufzuwarten. Man nannte das schon damals: deutschen Stil.

Durch ihn aber bin ich ein wenig von meinem Wege abgekommen. Ich wollte eigentlich nicht erzählen, was ich jetzt schwatzhaft und halb willenlos erzählt habe; ich wollte vielmehr in historischer Kürze berichten, daß auf die Art und Weise, welche wir jetzt schon durch anderthalb Kapitel kennen, ganze Wochen des langen Sommers verstrichen, daß nichts geschah, was als äußerliches Ereignis ausdrücklicher Erwähnung wert erschiene. Es sind dies Zustände, welche den Erzähler zwingen, eine Lücke zu lassen im Gange der Mitteilungen; eine Lücke, die den Lesern und deren geistigem Mitwirken auszufüllen überlassen bleibt. Wie auch könnte ohne solches ein Romanschreiber bestehen? Ein Buch dieser Gattung schreiben, dichten, schaffen – nennt es, wie ihr wollt! – heißt doch endlich nichts anderes, als auf begabte Mitarbeiter zählen, die sich unter den Lesern finden. Nur solche sind Leser in meinen Augen, nur solche bilden das Publikum.

Die übrigen – jene geist- und seelenleeren Blattverschlinger, die nichts von uns Schriftstellern wollen, als durch unsere Hilfe eine faule Stunde abgetötet zu wissen, jene fühllosen Egoisten, die kein Herz haben für Freud und Leid im Buche ... Ei, was werd' ich mir die Stimmung verderben durch den Gedanken an sie! Hole sie dieser und jener! –

*

Die Linden blühten längst nicht mehr, wie im ersten Kapitel. Auf den Feldern beginnt es leer zu werden. Die Ernte ist in vollem Gange. So reich, so günstig, wie sie in jenen minder fruchtbaren Landstrichen irgend ausfallen mag. Das Dorf Liebenau befand sich in freudiger Zufriedenheit. Die »Hofegärtner« hatten einen beträchtlichen Zehnten auf ihren Anteil erhalten; die Bedürfnisse des Jahres schienen vollauf gedeckt; die Äpfel, Birnen und Pflaumen beugten unter ihrer Last die dicksten Baumstämme nieder, daß man stützen mußte. Der Segen des Herrn war über die armen Leute gekommen, was ihnen leider nicht alljährlich widerfuhr. Darauf mögen nun wohl jene Dorfkomödianten rechnen, die mit einem kleinen Korbwagen, von zwei winzig kleinen Pferdchen gezogen, bei dem Wirtshause im Oberdorfe einkehren. Im Wagen sitzt ein junges Weib, zwei Säuglinge an der Brust. Ein kleiner Junge von etwa fünf Jahren lenkt mit starker Faust die munteren Tiere. Der Wagen trägt eine Menge von wunderlichem Gerät, bunten Lappen, Stricken, Stangen und obenauf schwebt eine große Trommel. Neben dem Wagen geht ein baumlanger, wild aussehender Mann, mehrere Burschen von verschiedenem Alter und ein schlankes, seltsam schönes, wenn auch völlig braunes Mädchen in jugendlicher Kraft und Fülle. Barfuß, nur mit einem dünnen Unterrock bekleidet und einem bis an den Hals schließenden Hemdchen, beide blendend weiß, trägt sie sich voll natürlicher Anmut, zeigt bei jedem ihrer Schritte die herrlichste Gestalt und läßt ihr schwarzes Haar sorglos flattern, den brennenden Blick umherwerfend, als ob Dorf und nebenbei das ganze Land ihr gehörten. Es ist Bärbel, des großen Samuel Schwester. Das Weib mit den Zwillingen ist Samuels Genossin. Die jungen Burschen sind eben da, kaum selbst wissend, ob sie in näherer Beziehung als jene, welche Samuels Peitsche um sie schlingt, zur Familie stehen.

»Zigeuner sind gekommen!« rufen die Nachbarn des Wirtshauses einer dem anderen zu: denn häufig nennt man in Dörfern alle reisenden Gaukler Zigeuner, auch wenn sie aufrichtig weiße, nur ungewaschene Sprößlinge heimatlichen Bodens wären. Das letztere konnte vielleicht von Samuels Weibe und den sie begleitenden Jungen gelten; er selbst aber und noch mehr Bärbel gehörten unzweifelhaft zum Stamme der indischen Aus- und Einwanderer, über deren Herkunft, Sein und Werden immer noch ein nebelhafter Schleier hängt.

Kaum angelangt, machten sie auch schon von der großen Gaststube Gebrauch, wie wenn Haus und Wirtschaft ihr Eigentum wäre. Ihr kleines Theater war augenblicklich aufgeschlagen in einer Ecke des weiten Raumes und diente ihnen jetzt zur Küche, zum Schlafgemach, zur Kinderstube – zu was nicht noch? Die größeren Burschen hatten sogleich ihre Angelschnüre zur Hand, womit sie sich ohne Zögern auf den Weg machten nach jenem tiefen, schmalen, blauen Bache, der tausend Schritt von Liebenau zwischen alten Erlen friedlich fließt, aus dessen stillen Fluten noch niemals ein Eingeborener auch nur die Gräte eines Fisches zu holen versuchte. Kaum jedoch hatten die bösen Buben ihren Köder fallen lassen, so zappelte schon eine Beute um die andere.

Bärbel besorgte die Rosse, schirrte sie aus und trieb sie, mit sicherer Hand einige Bretter der Umzäunung beseitigend, auf eine schöne grüne Wiese, die an den Hof des Wirtshauses stößt. Es traf sich aber so unglücklich, daß diese Wiese eine herrschaftliche und noch dazu die einzige »dreischürige«, Eine Wiese, auf der in einem Sommer zweimal Heu und einmal »Grummet« gedeiht, die also dreimal geschoren wird. das Heujuwel des ganzen Besitztums, sein mußte. Bärbel konnte das freilich nicht wissen. Doch nehme ich keinen Anstand, zu bekennen, sie würde, wofern sie es gewußt, auch nicht viel danach gefragt haben. Denn als die Wirtin, in der hinteren Haustür stehend, ängstlich ausrief: »Unglücksmädel, was tust du? und da kommen der gnädige Herr von Liebenau eigenhändig angeritten!« – als Onkel Nasus auf seinem steifen Schecken, wenn auch nicht »eigenhändig«, doch wirklich persönlich und lebendig und zwar im wildesten Trabe, dessen Scheck und er noch mächtig waren, herbeieilte, die furchtbarsten Flüche schon aus der Ferne vor sich her sendend! – Da trat Bärbel, als hätte sie bei sich erwogen: ein Baron ist ja eben auch nur ein Mann, dem Rasenden lächelnd entgegen, welchem, von diesem Anblick geblendet, das Wort auf den Lippen erstarb.

»Euer Gnaden«, sprach sie mit einem ausländisch tönenden Akzent, »ich wollt' Euer Gnaden bitten, um Permission als Grundobrigkeit, daß mir dürfet spielen heunt auf die Nacht; unsriges Papier sein in Richtigkeit, wann wollen S' anschaun?«

»Aber Schockschwerenot«, schrie Nasus, denn das war das sanfteste, was die nur durch Bärbels Schönheit und Ruhe zurückgedrängte Wut ihn hervorbringen ließ – »was machen denn eure Schindmähren auf meiner Wiese?«

»Fressen tun's, Euer Gnaden«, erwiderte Bärbel mit unerschütterlichem Gleichmut.

»Das seh' ich, Canaille«, fuhr der Baron fort, wobei er in seiner Art vollkommen sanft und freundlich blieb; »das seh' ich, aber wer gibt ihnen das Recht? Meine schönste Wiese –«

»O mein Jesus, Euer Gnaden, das bissel Wies'! Zweimal gemäht heuer, wachst nur Grummet! Vergunnen Euer Gnaden an meine Rössel! Sein so klein wie Hundel; fressen nit gar viel; nur Maulvoll. Schauen S' wie ausschlagen und schreien, wie kleine Buben. Sein gar so lustig!«

Nasus verstummte. Mit dem Ausdruck dummen Erstaunens ließ er einen lüsternen Blick über die weißen Gewänder des braunen Bärbels gleiten, und seiner Nase Purpurglut brannte feuriger als je, als wolle sie Kunde geben von der Flamme, so im weiland flotten Kavallerieoffizier aus grauem Aschenhaufen emporzuckte.

Bärbel sah sich ihres Sieges schon gewiß. Nur zu gut war ihr bewußt, welchen Eindruck sie überall auf jung und alt – vorzüglich auf alt – hervorzubringen pflegte.

»Bitt' ich, Euer Gnaden«, flüsterte sie, damit die in der Haustür neugierig harrende Wirtin es nicht hören möge, »belieben ein bissel Kupfer zu haben in Ihrigen Gesicht. Weiß ich gutes Mittel; kann ich vertreiben Kupfer mit Salbe, daß Euer Gnaden werden jung und weiß. Wenn Euer Gnaden schaffen, kommt Bärbel auf G'schloß und streicht Pflaster auf Gesicht.«

Der Baron schmunzelte. Ob er an die Salbe glaubte, wissen wir nicht. Aber ihn lachte der Gedanke eines Besuches an.

»Na, meinetwegen«, sprach er, »heute abend, wenn euer Narrenspiel aus ist, magst du kommen. Aber nicht aufs Schloß, denn meine Mäd...« hier unterbrach er sich. – »Komme auf den Kirchhof, verstehst du? Nach neun Uhr ist's dunkel, da traut sich kein Teufel sonst zwischen die Gräber. Mir ist das gleich. Ich bin ein alter Heid. Hörst du, nach neun Uhr – meinetwegen so spät du willst. Du fürchtest dich doch nicht?«

»Warum fürchten, Euer Gnaden? Bärbel fürchtet sich vor gar nix!«

»Also gewiß gegen zehn Uhr – du ... du brauner Racker!«

Mit diesem Liebkosungsworte gab Nasus seinem Schecken die Sporen und ritt davon. Über die Wiese und über Bärbels unberechtigte Näscher war weiter nicht mehr geredet worden.

Die Schloßfräulein wunderten sich sehr, ihren Herrn Vater während des Mittagessens mehrfach lispeln zu hören »brauner Racker!« wobei er sich jedesmal die blauen Lippen mit der Zunge beleckte, auch wenn er vorher nicht getrunken hatte.


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