Anatole France
Die Insel der Pinguine
Anatole France

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Sechstes Kapitel

Eine Versammlung im Paradies

Als man im Paradies von der Taufe der Pinguine hörte, rief sie weder Freude noch Schmerz hervor, sondern erdenkliche Verblüffung. Der Herr selbst wußte nicht, wie er sich dazu stellen sollte. Er versammelte Kleriker und Doktoren und fragte sie, ob die Taufe sie gültig dünke.

»Nichtig ist sie,« sprach der heilige Patrick.

»Warum nichtig?« sprach der heilige Gal, der den Leuten in Cornwallis das Evangelium gebracht und den heiligen Maël für die apostolischen Pflichten vorgebildet hatte.

»Das Sakrament der Taufe,« entgegnete der heilige Patrick, »ist nichtig, wenn es Vögeln zuteil wird, wie das Sakrament der Ehe nichtig ist, wenn man es einem Verschnittenen spendet.«

Doch der heilige Gal erwiderte:

»Welche Beziehung wollt Ihr zwischen der Taufe eines Vogels stiften und der Ehe eines Verschnittenen? Das hat nichts miteinander zu tun. Die Ehe ist, wenn ich so sagen darf, ein konditionales, eventuales Sakrament. Der Priester segnet einen Akt im voraus. Es ist klar, daß, wenn der Akt nicht vollzogen wird, der Segen wirkungslos bleibt. Das springt doch in die Augen. Ich habe auf Erden, in der Stadt Antrim, einen reichen Mann namens Sadok gekannt, der eine Beischläferin hatte und sie zur Mutter von neun Kindern machte. An seines Lebens Neige willigte er auf meine Rüge hin ein, die Frau zu heiraten, und ich segnete ihm den Bund. Leider hinderte Sadoks hohes Alter ihn am Vollzug der Ehe. Bald darauf verlor er alle seine Güter, und Germana (so hieß die Frau), die sich unfähig fühlte, Armut zu ertragen, heischte die Aufhebung einer Ehe, die in Wirklichkeit keine war. Der Papst gewährte ihren Wunsch, denn dieser war billig. So steht es um die Ehe. Die Taufe jedoch wird ohn' etwelche Beschränkung verliehen, ohn' etwelchen Vorbehalt. Es läßt sich nicht daran zweifeln: die Pinguine haben ein Sakrament empfangen.«

Der heilige Damasus, der Papst, bemerkte, als man ihn aufrief, sein Gutachten mitzuteilen, folgendes:

»Um zu wissen, ob eine Taufe gültig ist und ihre Wirkung, das heißt die Heiligung, nach sich ziehen wird, muß man erwägen, wer sie gibt, und wer sie empfängt. In der Tat entsteht die heiligende Kraft dieses Sakramente aus der äußeren Handlung, wodurch es verliehen wird, ohne daß der Getaufte durch irgendeinen persönlichen Akt seiner eigenen Heiligung nachhilft. Wäre dem anders, so würde man die Taufe nicht den Neugeborenen spenden. Und um zu taufen, braucht es nicht der Erfüllung irgendeines besonderen Bedingnisses. Es ist nicht nötig, daß man im Zustand der Gnade ist, sondern es genügt, daß man die Absicht hat zu tun, was die Kirche tut, daß man die geweihten Worte ausspricht und die vorgeschriebenen Regeln beobachtet. Nun aber können wir nicht daran zweifeln, daß der ehrwürdige Maël nach diesen Bedingnissen verfahren ist. Also sind die Pinguine getauft.«

»Meint Ihr?« fragte der heilige Gwendolin. »Und wofür haltet Ihr die Taufe? Die Taufe ist der Hergang der Wiedergeburt, wodurch der Mensch aus Wasser und Geist geboren wird. Denn wenn er mit Verbrechen bedeckt ins Wasser getreten ist, entsteigt er ihm als Neophyt, als ein neues, an Früchten der Gerechtigkeit reiches Geschöpf. Die Taufe ist der Keim der Unsterblichkeit. Die Taufe ist das Pfand der Auferstehung, die Taufe ist die gemeinsame Bestattung mit Christus in seinem Tod und die Gemeinschaft an des Grabes Tür. Sie ist also nichts, was man Vögeln spenden kann. Wir wollen vernünfteln, ehrwürdige Väter. Die Taufe tilgt die Ursünde. Die Pinguine aber sind nicht in Sünde empfangen worden. Die Taufe erläßt alle Strafen für die Sünden. Die Pinguine aber haben nicht gesündigt.

Die Taufe verleiht die Gnade und das Geschenk der Tugenden, sie vereint die Christen mit Jesus Christus, wie die Glieder mit dem Haupt, und es ist doch sinnfällig, daß die Pinguine nicht die Tugenden der Bekenner, Jungfrauen und Witwen, die Gnadengaben zu empfangen vermögen, daß sie sich nicht vereinen ....«

Der heilige Damasus schnitt ihm die Rede ab und sagte lebhaft:

»Dies beweist, daß die Taufe unnütz war; es beweist nicht ihre Tatsächlichkeit.«

»Dann könnte man also,« erwiderte der heilige Gwendolin, »im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes durch Besprengen oder Eintauchen nicht nur einen Vogel oder einen Vierfüßler taufen, sondern auch einen leblosen Gegenstand, eine Statue, einen Tisch, einen Stuhl oder dergleichen. Dieses Tier wäre ein Christ, dieses Götzenbild, dieser Tisch! Das ist Aberwitz!«

Der heilige Augustin nahm das Wort. Es entstand ein tiefes Schweigen.

»Ich werde,« sagte der feurige Bischof von Hippo, »euch die Macht der Formeln an einem Beispiel zeigen. Gewiß handelt es sich um einen Anschlag des Teufels. Doch wenn es feststeht, daß Formeln, die der Teufel gelehrt hat, auf unverständige Tiere oder gar auf leblose Dinge wirken: wie soll man noch daran zweifeln, daß die Wirkung der sakramentalen Formeln auf den Geist der dumpfen Wesen und auf die leblose Materie sich erstreckt? Hier ist mein Beispiel. Zu meiner Zeit gab es in der Stadt Madaura, der Vaterstadt des Philosophen Apulejus, eine Zauberin, der es genügte, auf einem Dreifuß, mit gewissen Kräutern und unter dem Herbeten gewisser Worte, vom Kopf eines Mannes abgeschnittene Haare zu verbrennen, um diesen Mann sofort in ihr Bett zu ziehen. Als sie derart einmal die Liebe eines jungen Mannes gewinnen wollte, verbrannte sie, von ihrer Magd getäuscht, statt der Kopfhaare des Jünglings Bauchhaare, die von einem Schlauch aus Bocksfell abgerupft waren, der am Laden eines Kneipwirts hing. Nachts stolperte der mit Wein gefüllte Schlauch eilends durch die Stadt, bis zu der Zauberin Schwelle. Es ist ein wahres Begebnis. Bei Sakramenten wie bei Zaubereien ist die Form die Kraft. Die Wirkung einer göttlichen Formel kann nicht schwächer sein und weniger ausgedehnt als die Wirkung einer Formel der Hölle.«

Nachdem er so gesprochen hatte, setzte der große Augustin unter Beifallslärm sich nieder.

Einer der Seligen, der schon im vorgerückten Alter war und schwermütigen Gesichts, bat ums Wort. Niemand kannte ihn. Er hieß Probus und wurde im Heiligenbuch nicht aufgeführt.

»Ich bitte die Herrschaften um Entschuldigung,« sagte er. »Ich habe keinen Heiligenschein, und ohne Glanz habe ich die ewige Seligkeit errungen. Doch nach der Rede des großen heiligen Augustin ist, so dünkt mich, mein Bericht über eine grausame Erfahrung am Platze, die ich zu eines Sakramentes Gültigkeit und ihren notwendigen Bedingnissen gemacht habe.

Der Bischof von Hippo sagt wohl mit Recht: ein Sakrament hängt ab von der Form. Seine Kraft liegt in der Form; sein Fehler liegt in der Form. Höret, Bekenner und Oberpriester, meine des Mitleids werte Geschichte. Ich war Priester zu Rom, unter der Herrschaft des Kaisers Gordian. Ohne mich wie ihr durch namhafte Verdienste auszuzeichnen, übte ich in Frömmigkeit das Priesteramt. Vierzig Jahre lang habe ich die Kirche der heiligen Modesta vor den Toren bedient. Ich hatte regelmäßige Gewohnheiten. Jeden Sonnabend ging ich zu einem Kneipwirt, Barras genannt, der mit seinen Henkelkrügen unter dem Capenischcn Tor wohnte, und kaufte von ihm den Wein, den ich allwochentäglich zu weihen hatte. An keinem einzigen Morgen während der ganzen Frist habe ich das hochheilige Meßopfer zu feiern versäumt. Doch ich war unfroh, und mit angstgepreßtem Herzen fragte ich mich auf den Stufen des Altars: ›Warum bist du traurig, meine Seele, und warum quälst du mich?‹ Die Gläubigen, die ich zum heiligen Tische lud, erregten in mir Betrübnis. Denn noch hatten sie die von meiner Hand gereichte Hostie, sozusagen, auf der Zunge, und schon fielen sie in die Sünde zurück, als wäre das Sakrament bei ihnen kraftlos und wirkungslos gewesen. Endlich gelangte ich an meiner irdischen Prüfungen Ziel, schlief ein im Herrn und erwachte in der Ruhestatt der Auserwählten. Da erfuhr ich aus dem Munde des Engels, der mich getragen hatte, daß der Kneipwirt Barjas vom Capenischen Tor statt Weins einen Absud von Wurzeln und Rinden verkaufte, darin nicht ein einziger Tropfen Rebensaft war, und daß ich diesen gemeinen Trank nicht zu Blut hatte verwandeln können, weil er kein Wein war, und daß nur der Wein sich zu Jesu Christi Blut verwandelt. Daß mithin alle meine Weihen nichtig waren und wir, meine Gläubigen und ich, seit vierzig Jahren ahnungslos beraubt des Abendmahls und eigentlich mit dem Bannfluch belegt. Diese Enthüllung traf mich mit einem Grauen, das mich noch jetzt, an der Ruhestätte der Seligen, lähmt. Ich laufe sie beständig ab, so weit wie sie ist, und habe noch keinen einzigen jener Christen gefunden, die ich einst an den heiligen Tisch zugelassen habe in der Basilika der heiligen Modesta.

Da ihnen das Brot der Engel verwehrt war, haben sie ohne Widerstand sich den scheußlichsten Lastern ausgeliefert und sind alle in die Hölle versunken. Mein Trost ist, daß auch der Kneipwirt Barjas verdammt sein muß. In solchen Dingen gibt es eine Logik, die des Urhebers jeder Logik würdig ist. Dennoch beweist meines Unglücks Beispiel, daß manchmal zum Schaden die Form der Sakramente schwerer wiegt als der Gehalt. In Demut frage ich: Könnte die ewige Weisheit da nichts tun?«

»Nein,« antwortete der Herr. »Das Mittel wäre schlimmer noch als das Übel. Wenn bei den Heilsregeln der Gehalt schwerer wiegen sollte als die Form, so wäre das die Zerstörung des Priestertums.«

»Ach! Herr du mein Gott!« seufzte der demütige Probus. »Glaubt meiner traurigen Erfahrung: solange Ihr Eure Sakramente auf Formeln bringt, wird Eure Gerechtigkeit furchtbaren Hindernissen begegnen.«

»Das weiß ich besser als Ihr,« erwiderte der Herr. »Mit einem und demselben Blick schaue ich die gegenwärtigen Probleme, die schon heikel sind, und die künftigen, die es nicht weniger sein werden. So kann ich Euch offenbaren, daß, wenn die Sonne sich noch zweihundertvierzigmal um die Erde gedreht hat ...«

»Welch eine erhabene Sprache!« riefen die Engel.

»Und würdig des Schöpfers der Welt,« antworteten die Oberpriester.

»Das ist so eine Ausdrucksweise,« fuhr der Herr fort, »die durch meine alte Kosmogonie zu erklären ist, und deren ich mich nur auf Rechnung meiner Unveränderlichkeit begeben werde ...

Also wenn die Sonne sich noch zweihundertvierzigmal um die Erde gedreht hat, wird in Rom kein einziger Priester mehr zu finden sein, der Lateinisch kann. Beim Absingen der Litaneien wird man in den Kirchen die Heiligen Orichel, Roguel und Totichel anrufen, die, wie Ihr wißt, Teufel sind und keine Engel. Viele Diebe, die kommunizieren wollen und sich fürchten, daß man als Preis der Verzeihung sie zwingt, die gestohlenen Sachen der Kirche zu schenken, werden Wanderpriestern beichten, die weder Italienisch noch Lateinisch, sondern nur die Bauernsprache ihres Dorfes verstehen. Durch Städte und Flecken werden die Pfaffen ziehen und den Sündenablaß für niedrigen Lohn, vielleicht auch für eine Flasche Weins, verschachern. Mich dünkt, daß wir uns um solche Absolution nicht grämen werden, der zur Gültigkeit die Zerknirschung fehlt. Doch kann es sich ereignen, daß die Taufe uns noch Verlegenheiten bringt. Die Priester werden dermaßen unwissend werden, daß sie die Kinder in nomine patria et filia et spirita sancta, taufen werden, wie mit Vergnügen Ludovicus de Potter in seiner ›Philosophischen, politischen und kritischen Geschichte des Christentums‹ im dritten Bande erzählen wird. Die Entscheidung über die Gültigkeit solcher Taufen wird verzwickt sein. Denn wenn ich mir für meine geweihten Texte ein Griechisch bieten lasse, das minder elegant ist als das Platos, und ein Lateinisch, das nicht eben Ciceros Stil hat, so kann ich doch reines Kauderwelsch als liturgische Formel nicht dulden. Und es schaudert einen bei dem Gedanken, daß mit dieser Lotterei an Millionen von Neugeborenen verfahren wird. Nun wollen wir wieder von unseren Pinguinen reden ...«

»Eure göttlichen Worte, Herr, haben uns schon zu ihnen zurückgeführt,« sprach der heilige Gal. »Bei den Zeichen der Religion und den Heilsregeln wiegt die Form mit Notwendigkeit schwerer als der Gehalt, und die Gültigkeit des Sakraments hängt einzig von seiner Form ab. Die ganze Frage ist die, ob die Pinguine der Form nach getauft sind oder nicht. Nun, die Antwort ist nicht zweifelhaft.«

Kirchenväter und Doktoren waren darüber eins, und ihre Bestürzung wurde nur desto grausamer.

»Der Christenstand,« sagte der heilige Cornelius, »muß für Pinguine große Nachteile haben. Sie sind Vögel, die den Heilsweg gehen sollen. Wie mag ihnen das gelingen? Die Sitten der Vögel sind in vielen Punkten den Geboten der Kirche entgegengesetzt. Und die Pinguine haben keinen Grund, sich zu ändern. Ich meine, daß sie nicht vernünftig genug sind, um bessere Sitten anzunehmen.«

»Sie können es nicht,« sprach der Herr. »Meine Beschlüsse hemmen sie.«

»Dennoch,« fuhr der heilige Cornelius fort, »sind durch der Taufe Kraft ihre Handlungen jetzt nicht mehr einerlei. Von nun ab werden sie gut oder schlecht sein, verdienstlich oder unverdienstlich.«

»Das allerdings ist die Frage,« sprach der Herr.

»Ich sehe nur eine Lösung,« sagte der heilige Augustin. »Die Pinguine werden zur Hölle fahren.«

»Aber sie haben doch keine Seele,« bemerkte der heilige Irenäus.

»Das ist sehr zu bedauern,« seufzte Tertullian.

»Zweifellos,« erwiderte der heilige Gal. »Und ich erkenne an, daß der fromme Maël, mein Schüler, in seinem blindem Eifer dem Heiligen Geist große theologische Schwierigkeiten bereitet und in die Ökonomie der Mysterien Unordnung getragen hat.«

»Er ist ein alter Narr,« schrie der heilige Adjutor aus dem Elsaß und zuckte die Achseln.

Doch der Herr richtete auf Adjutor einen vorwurfsvollen Blick und sagte:

»Erlaubt! Der fromme Maël ist nicht wie Ihr, seliger Mann, von Wissenschaft durchdrungen. Er sieht mich nicht. Er ist ein von Gebrechen niedergebeugter Greis, halb taub und dreiviertel blind. Ihr seid zu streng gegen ihn. Doch erkenne ich an, daß die Lage peinlich ist.«

»Zum Glück ist es keine dauernde Unordnung,« sagte der heilige Irenäus. »Die Pinguine sind getauft, ihre Eier werden nicht getauft sein, und das Übel wird mit dem jetzigen Geschlecht vergehen.«

»Redet nicht also, mein Sohn Irenäus,« sprach der Herr. »Die Regeln der irdischen Physiker verstatten Ausnahmen, weil sie unvollkommen sind und auf die Natur nicht genau anwendbar. Doch die Regeln, die ich begründe, sind vollkommen und Ausnahmen unzugänglich. Wir müssen das Schicksal der getauften Pinguine entscheiden, ohne Eintrag für das göttliche Gesetz und im Sinne des Dekalogs wie der kirchlichen Gebote.«

»Herr,« sprach der heilige Gregor von Nazianz, »gebt ihnen eine unsterbliche Seele.«

»Ach! Herr, was sollen sie damit anfangen?« seufzte Lactantius. »Sie haben keine harmonische Stimme, die Euer Lob zu singen vermöchte. Sie können Eure Mysterien nicht feiern.«

»Unzweifelhaft,« sprach der heilige Augustin, »sie werden das göttliche Gesetz nicht beobachten.«

»Nicht beobachten können,« sagte der Herr.

»Nicht beobachten können,« fuhr der heilige Augustin fort. »Und wenn Ihr, Herr, in Eurer Weisheit ihnen eine unsterbliche Seele einflößt, so werden sie ewig in der Hölle brennen, kraft Eurer anbetungswürdigen Beschlüsse. So wird die erhabene Ordnung wiederhergestellt sein, die durch den alten Kambrier gestört ist.«

»Ihr schlagt mir, Sohn der Monika,« sprach der Herr, »eine richtige Lösung vor, die mit meiner Weisheit vereinbar ist. Aber sie befriedigt meine Milde nicht. Und, ob ich auch unveränderlich bin im Wesen, neige ich doch, je länger ich da bin, um so mehr zur Sanftmut. Diese Änderung meines Charakters empfindet man, wenn man meine beiden Testamente liest.«

Da der Streit anhielt, ohne viel Erleuchtung zu bringen, und da die seligen Männer den Hang bekundeten, stets dasselbe zu wiederholen, so beschloß man, die heilige Katharina von Alexandrien zu befragen. Das tat man gewöhnlich in schwierigen Fällen. Die heilige Katharina hatte auf Erden fünfzig hochgelehrte Doktoren beschämt. Sie kannte die Philosophie Platos so gut wie die Heilige Schrift und hatte die Kunst der Rhetorik inne.


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