Walther von der Vogelweide
Gedichte
Walther von der Vogelweide

 << zurück weiter >> 

Anzeige. Gutenberg Edition 16. Alle Werke aus dem Projekt Gutenberg-DE. Mit zusätzlichen E-Books. Eine einmalige Bibliothek. +++ Information und Bestellung in unserem Shop +++

An Kaiser Friedrich II.

L. 84. Von Rôme keiser hêrre, ir habet alsô getân

    Erhabner römischer Kaiser,   ihr habt mir so getan,
Daß ihr in diesem Spruche   sollt meinen Dank empfahn,
Ich kann euch selbst nicht danken,   drum seht den Willen an.
   Ihr habt mir eurer Gnade   lichtvollen Glanz gespendet,
Die Brauen dran versengten,   die gar zu nahe sahn,
Auch hat ihr Licht gar vielen   das blöde Aug geblendet,
Die nur der Augen Weißes   mir neidisch zugewendet:
Mein Glück und eure Gnade   ihr Schielen hat geschändet.

Da Walther Friedrich hier zum erstenmal als Kaiser anredet, wird dieser Spruch nach dessen Krönung zu Rom, am 22. Nov. 1220, entstanden sein. Der lichtvolle Glanz geht wieder auf das Kerzengeschenk wie im Gedicht auf Seite 86.


 << zurück weiter >>