Walther von der Vogelweide
Gedichte
Walther von der Vogelweide

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An König Friedrich II. (1215)

L. 28. Von Rôme voget, von Pülle Künec, lât iuch erbarmen

    Apuliens König, Vogt von Rom, o habt Erbarmen,
Daß man bei reicher Kunst   mich also läßt verarmen,
Und möchte doch so gern   am eignen Herd erwarmen!
   Halloh! wie würd ich dann   die Vögelein besingen,
Die Blumen auf dem Feld,   wie ich sie einst besang.
Gäb mir ein schönes Weib   dann holden Habedank,
Sollt in die Wangen ihr   Lilie und Rose dringen.
   Nun reit ich spät und früh,   heimloser Gast, o weh,
Und säng als Wirt so gern   von Blumenschmuck und Klee,
Übt Milde, Herr, auf daß   auch eure Not zergeh!

Mit der Not ist die schwierige Lage gemeint, in der sich Friedrich dem Papst und den Reichsfürsten gegenüber befand.


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