Walther von der Vogelweide
Gedichte
Walther von der Vogelweide

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Wirt und Gast

L. 31. Sît willekommen, hêr wirt! dem gruoze muoz ich swîgen

    »Willkommen seid, Herr Wirt!« – dem Gruße muß ich schweigen,
»Willkommen, lieber Gast!« – da muß ich mich verneigen.
Heimat und Wirt: wie traut   die beiden Worte klingen,
Herberg und Gast: wie rauh   sie mir zu Ohren dringen!
   Wie gern erlebt ichs doch,   daß mir auch Gäste kämen,
Die unter frohem Dank   spät Abschied von mir nähmen.
»Seid heute hier, seid morgen dort« – Zigeunerart ist das!
»Ich bin daheim, ich will nun heim« – ist besserer Verlaß.
   Der Gast fällt wie ein Schach fast stets zur Last,
Macht drum zum Wirt mich heimatlosen Gast,
Daß nicht das Schach mit Gottes Hilf
Bei euch mehr halte Rast! xxx

An Otto, als ihm Friedrich II. schon »Schach bot«.


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