Walther von der Vogelweide
Gedichte
Walther von der Vogelweide

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Das Lehen

L. 28. Ich hân mîn lêhen, al die werlt! ich hân mîn lêhen

    Ich hab ein Lehn, Gottswunder!   Ich hab, ich hab ein Lehen!
Nun brauch ich nicht zu fürchten   den Frost mehr an den Zehen,
Und will bei kargen Herren   von jetzt an nicht mehr flehen.
   Der edle milde König   hat trefflich mich beraten,
Daß ich des Sommers Milde,   des Ofens Glut gewann,
Jetzt sehen mich die Nachbarn   mit größter Güte an,
Und sehn nicht mehr den Popanz   in mir, wie sonst sie taten!
   Zu lange unverschuldet   lag ich an Armut krank,
Ich war vor Zorn verbittert,   daß ich nur Galle trank,
Nun hat des Königs Güte   gereinigt Herz und Sang!

Um 1215 erfüllte Friedrich Walthers Wunsch und erteilte ihm in der Nähe Würzburgs ein Lehen.


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