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Dr Schwizerseppli.

Dr Seppli isch uff Ehr e Ma,
So wie me keine finge cha.
Vom Morge früeh bis z'Obe spot
Er sälte vo dr Arbet goht.
Im Huusgschäft guet, im Stall, im Fäld
Isch üse Seppli ordli bstellt.
Es Bürschtli isch er no drzue,
Wo Gäld im Sack het ordli gnue;
Dr schöni Wuchs, dr gradi Gang,
Die reini Stimm wie Gloggechlang
Zieh fasch gar alli Härzen a,
Er isch doch gwüß e nätte Ma.
E nätte Ma, i säg ech's frank,
Er bchönnt kei Schlich und bchönnt kei Rank,
Au het er's Härz am rächten Ort,
Het Bidersinn, es heiligs Wort,
Es christligs Gfühl, e reini Hand
Zum Nächsten und zum Vatterland.
Au uff syr Freiheit het er vil.
Es isch doch gwüß keis Narrespil,
Wenn fröndi Lüt ne tschumple wei
Und quäle tüe i Huus und Hei –
Wenn de dr Seppli bös und wild
Zum Stutzer gryft und zieht, wenn 's gilt.
Und wär sy Schwiz au no so chly,
Möcht halt dr Seppli liber sy;
Er bchönnt kei Fürst, kei Geßlerhuet,
Isch Herr und Meister uff sym Guet,
Das, wo dr Ätti ihm vermacht
Dür mängi heißi Schwizer-Schlacht.
Scho früeh bim erste Sunnestrahl
Singt er es fröhligs Lied i's Tal
Und johlet dry: »Dir guete Lüt,
Vo dem was duss' isch, wott i nüt!
D'Natur het üsi Gränze gleit;
I frog au nit, was däne geit.«
»Dr Himmel git sy Säge dry,
Aß ig e freie Schwizer bi.
I han e gsunge, frohe Muet,
Für's Vaterland es heißes Bluet;
Wenn Eine mi im Fride stört,
So isch dr Seppli do, hesch kört!«

F. J. Schild (Solothurn).

*

 


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